Stärkere Knochen durch eine frühe Pubertät?
Forschende stellten jetzt fest, dass der Zeitpunkt des Eintritts der Pubertät Einfluss auf die Stärke der Knochen hat. Früh in die Pubertät kommende Kinder haben als Erwachsene stärkere Knochen.
Bei der aktuellen Untersuchung der University of Bristol wurde festgestellt, dass ein früher Eintritt der Pubertät sich auf die Stärke der Knochen im Erwachsenenalter auswirkt. Die Ergebnisse der Studie wurden in dem englischsprachigen Fachblatt „JAMA Network Open“ veröffentlicht.
Späte Pubertät Risikofaktor für Osteoporose?
Forschende untersuchten jetzt Tausende von Kindern aus Großbritannien und machten über einen Zeitraum von 15 Jahren Scans ihrer Knochen. So stellten sie fest, dass die Knochen von Kindern umso schwächer waren, je später diese in die Pubertät kamen. Dies könnte wiederum ein entscheidender Faktor dafür sein, warum bestimmte Erwachsene später Erkrankungen wie Osteoporose entwickeln.
Auswirkungen einer frühen Pubertät auf die Knochenentwicklung
Das Forschungsteam stellte fest, dass Kinder, welche die Pubertät am frühesten erlebten, zwölf Prozent mehr Knochenstärke hatten als Kinder, die ihre Pubertät später erlebten. Das Alter für einen frühen Beginn der Pubertät bei Mädchen war mit 10,5 Jahren und bei Jungen mit 12,5 Jahren definiert. Außerdem fanden sie heraus, dass Teenager, deren pubertärer Wachstumsschub sich verzögerte, es trotzdem schafften, bei der Knochenstärke aufzuholen, da ihre Knochen mit 18 Jahren viel schneller an Dichte gewannen.
Ein gewisses Defizit blieb bestehen
Auch wenn Teenager mit späterer Pubertät es schafften, bei der Knochenstärke aufzuholen, gab es dennoch ein Defizit im jungen Erwachsenenalter, berichten die Forschenden. Mit 25 Jahren hatten diejenigen, die später in die Pubertät kamen, noch fast fünf Prozent weniger Knochenstärke als Teilnehmende, bei denen die Pubertät früh begonnen hatte.
Weitere Forschung ist nötig
Weitere Forschung sollte sich in Zukunft mit einer detaillierten Bewertung der Auswirkungen einer verspäteten Pubertät befassen, erklärt die Forschungsgruppe. Dies umfasse eine Analyse der Langzeitfolgen auf das Wachstum und die Knochenentwicklung, um dann Menschen, die verspätet in die Pubertät kommen, Maßnahmen zur Stärkung ihrer Knochen empfehlen zu können. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Ahmed Elhakeem, Monika Frysz, Kate Tilling, Jon H. Tobias, Deborah A. Lawlor: Association Between Age at Puberty and Bone Accrual From 10 to 25 Years of Age, in JAMA Network Open (Abfrage: 12.08.2019), JAMA Network Open
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.