Sommerzeit beginnt: Schlafrhythmus schrittweise ändern
Am kommenden Wochenende ist es mal wieder so weit: Die Zeitumstellung steht an. Zwar haben wir in diesem Jahr dank Ostern einen Tag länger Zeit, um uns umzugewöhnen. Nichtsdestotrotz sollte der Schlafrhythmus am besten schrittweise geändert werden.
Zeitumstellung belastet die Gesundheit
Alle halbe Jahre ist es wieder soweit: Die Zeitumstellung steht vor der Tür. In der Nacht von Samstag auf Sonntag werden die Uhren auf Sommerzeit umgestellt. Das bedeutet: Eine Stunde weniger Schlaf. Vielen Menschen wird das Aufstehen dann zunächst wieder schwer fallen. Morgens ist es deutlich dunkler, wenn früh der Wecker klingelt, und der Körper will nicht richtig in Schwung kommen. Die Zeitumstellung belastet die Gesundheit. In den ersten Tagen nach der Zeitverschiebung zeigen sich vermehrt Beschwerden wie Kopfschmerzen, Konzentrationsschwächen, Schwindel, Müdigkeit und Schlafstörungen. Auch das Risiko für einen Herzinfarkt ist nach der Zeitumstellung vorübergehend deutlich erhöht. Und kürzlich berichteten finnische Forscher dass die Zeitumstellung ein hohes Schlaganfall-Risiko verursachen kann.
Umstellung in kleinen Schritten
Von Vorteil ist in diesem Jahr, dass die Zeitumstellung auf das lange Osterwochenende fällt. „Wenn wir doch etwas weniger Schlaf haben, müssen wir nicht gleich wieder funktionieren“, erläutert Hans-Günter Weeß von der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin in einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa. Ostern hin oder her – der Experte rät, die Umstellung nicht abrupt, sondern in kleinen Schritten zu machen. Die Zeitumstellung kann gerade Kindern, älteren oder auch Menschen mit Schlafstörungen Schwierigkeiten machen. „Am besten geht man ab Gründonnerstag jeden Tag zehn Minuten früher ins Bett“, so Weeß, der Leiter des Schlafzentrums des Pfalzklinikums in Klingenmünster ist. So kann man sich bis Arbeits- oder auch Schulbeginn am Dienstag schrittweise umgewöhnen. Von Samstag auf Sonntag (27. März) werden die Uhren von 2.00 auf 3.00 Uhr vorgestellt – die Nacht ist also eine Stunde kürzer.
Jeden Tag zehn Minuten früher ins Bett
Laut Weeß sollten auch die Kinder jeden Tag zehn Minuten früher ins Bett kommen. Allerdings kann das insbesondere bei Kindern, die schon die Uhr lesen können, schwierig werden. „Am besten locken Sie sie mit dem Vorlesen einer besonderen Geschichte ins Bett oder versprechen ihnen für den nächsten Tag etwas Schönes.“ Der Experte hält es für keine gute Idee, Kinder mit Fernsehen oder Tablet ins Bett zu locken. Filme wirken häufig anregend und der Schlaf vor dem TV-Gerät ist wenig erholsam. Zudem ist grelles Bildschirmlicht Wissenschaftlern zufolge schlecht für unsere Schlafhygiene. Eltern sollten ihrem Nachwuchs auch nicht erlauben, im Bett noch ins Internet zu gehen oder mit Freunden zu chatten. Die Kleinen sind zwar dann im Bett, schlafen werden sie aber nicht. Stattdessen bekommen sie so weniger Nachtruhe und sind noch müder.
Auf ausgedehnten Mittagsschlaf verzichten
Wenn Erwachsene abends Probleme mit dem früheren Einschlafen haben, sollten sie laut Weeß auf jeden Fall auf ausgedehnte Mittagsschläfchen verzichten. „Ein langer Mittagsschlaf kann das Einschlafen erschweren“, so der Experte. Diejenigen, die es nicht ohne Nickerchen durch den Tag schaffen, sollten darauf achten, dass es höchstens zehn Minuten dauert. „Das reicht aus, um sich für die nächsten Stunden fit und erfrischt zu fühlen und sollte den Abend nicht zu sehr beeinträchtigen.“ Menschen, die morgens aufgrund der Zeitumstellung nicht so richtig in die Gänge kommen, sind Maßnahmen anzuraten, die wach machen: „Früh-Gymnastik, Wechselduschen und am besten rasch an die frische Luft und ins Tageslicht gehen“, empfiehlt Weeß. Hilfreich ist es, sich bewusst zu machen, dass die Müdigkeit nur vorübergehend ist. Schließlich dauert es nur wenige Tage, bis sich die innere Uhr auf die Zeitverschiebung eingestellt hat. Außerdem werden die Tage langsam länger und bald ist es morgens wieder hell, wenn der Wecker klingelt – trotz Zeitumstellung. (ad)
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