Deutlich mehr Herzinfarkte unmittelbar nach der Zeitumstellung
24.03.2014
Die alljährlichen Zeitumstellungen zwischen Sommer- und Winterzeit sind nicht nur lästig, sondern bergen laut einer aktuellen Untersuchung der Krankenkasse DAK-Gesundheit zudem beachtliche Gesundheitsrisiken. „Die Zeitumstellung im Frühling erhöht das Risiko für einen Herzinfarkt“, berichtet die DAK. Eine Langzeitanalyse habe ergeben, dass in den ersten drei Tagen nach der Zeitumstellung 25 Prozent mehr Patienten mit Herzbeschwerden ins Krankenhaus kommen als im Jahresdurchschnitt.
Die Zeitumstellung zwischen Winter- und Sommerzeit sollte bei ihrer Einführung ursprünglich eine bessere Ausnutzung der täglichen Sonnenscheindauer ermöglichen. Allerdings werden seit Jahren in der medizinischen Fachwelt die möglichen negativen Folgen auf die Gesundheit in den Fokus gerückt. Insbesondere die Auswirkungen auf den Biorhythmus boten hier Anlass zur Kritik. Wie weitreichend die Auswirkungen der Zeitumstellung tatsächlich sein können, macht die Datenanalyse der DAK nun deutlich. Die Auswertung habe ergeben, dass allein bei Betrachtung der vergangenen drei Jahre „in den drei Tagen nach der Zeitumstellung zur Sommerzeit bei Versicherten der DAK-Gesundheit im Schnitt jeweils 40 Krankenhauseinweisungen wegen Herzinfarkt“ zu verzeichnen waren, wohingegen der Durchschnitt normalerweise bei 30 Einweisungen pro Tag liege, berichtet die Krankenkasse.
Umstellung des Biorhythmus und Schlafmangel
Der DAK-Experte Peter Rowohlt erläutertet in Bezug auf die Datenanalyse, dass die über Jahre zu beobachtende Häufung der Herzbeschwerden in den Tagen nach der Zeitumstellung recht eindeutig sei und „eine schwedische Studie (stützt), die zu der gleichen Beobachtung gekommen ist.“ Der Mediziner bewertet die Umstellung des Biorhythmus und den Schlafmangel hierbei als maßgebliche Einflussgrößen. Dies bringe den Hormonhaushalt durcheinander, so Rowohlt weiter. Nicht ohne Grund sei„die große Mehrheit (70 Prozent) der deutschen Bevölkerung für die Abschaffung der Sommerzeit“, berichtet die DAK. So habe jede/r Vierte mit den Folgen der Zeitumstellung zu kämpfen. Die Betroffenen werden auch nach dem diesjährige Wechsel zur Sommerzeit in der Nacht vom 29. auf den 30. März wieder einige Tage brauchen, um sich auf die Zeitverschiebung einzustellen.
Negativen Folgen der Zeitumstellung vorbeugen
Die DAK gibt in ihrer aktuellen Pressemitteilung auch einige Hinweise dazu, wie die Belastungen durch die Zeitumstellung minimiert werden können. So empfiehlt die Krankenkasse beispielsweise „bereits ein paar Tage vor der Zeitumstellung immer etwas früher zu Bett zu gehen und auch die Mahlzeiten früher als gewohnt einzunehmen.“ Zudem sollten Menschen, die besondere Schwierigkeiten mit der Zeitverschiebung haben, „an den ersten Tagen nach der Umstellung abends möglichst leicht essen und keine aufputschenden Getränke wie Kaffee oder Alkohol vor dem Schlafengehen trinken“, berichtet die DAK. Des Weiteren können laut Mitteilung der Krankenkasse „Dragees oder Kräutertees mit Baldrian, Hopfen, Johanniskraut und Melisse“ bei Einschlafproblemen helfen. Auch autogenes Training biete eine gute Hilfestellung. Schlafmittel sollten indes nur nach Rücksprache mit einem Arzt eingenommen werden. Wer aufgrund der Zeitumstellung auch tagsüber von Müdigkeit geplagt wird, sollte laut DAK eine kurze Pause einlegen und idealerweise ein wenig an der frischen Luft spazieren. (fp)
Bild: Martin Büdenbender / pixelio.de
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