Wegen Zeitumstellung: Rund drei Millionen Bundesbürger schlucken Schlafmittel
Am kommenden Wochenende ist es mal wieder so weit: Die Zeitumstellung steht an. Viele Menschen kommen damit nur schwer zurecht und schlucken deswegen Schlafmittel, wie eine aktuelle Umfrage zeigt. Gesundheitsexperten raten davon ab, bei Schlafstörungen vorschnell zu Medikamenten zu greifen.
Zeitumstellung belastet die Gesundheit
Alle halbe Jahre ist es wieder soweit: Die Zeitumstellung steht vor der Tür. In der Nacht von Samstag auf Sonntag werden die Uhren auf Sommerzeit umgestellt. Das bedeutet: Eine Stunde weniger Schlaf. Die Zeitumstellung belastet die Gesundheit. Viele Menschen leiden während der Eingewöhnungsphase unter Beschwerden wie Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten, Abgeschlagenheit, Reizbarkeit, Schwindel und Müdigkeit. Manche nehmen Medikamente, um besser mit der Umstellung zurechtzukommen. Doch das kann gefährlich werden.
Mehr als jeder Vierte hat wegen Zeitumstellung gesundheitliche Probleme
Laut einer aktuellen Forsa-Befragung im Auftrag der DAK-Gesundheit schlucken viele Menschen in Deutschland Medikamente, um besser mit der Zeitumstellung klarzukommen.
Wie die Krankenkasse auf ihrer berichtet, gaben vier Prozent der bundesweit 1.004 Befragten ab 14 Jahren an, deshalb schon einmal Schlafmittel eingenommen zu haben.
In der Umfrage zeigte sich zudem, dass mehr als jeder Vierte (27 Prozent) bereits gesundheitliche Probleme wegen der Zeitumstellung hatte.
Viele halten die Zeitumstellung für überflüssig
Laut der Umfrage führt die Zeitumstellung bei den meisten Betroffenen dazu, dass sie sich schlapp und müde fühlen. 77 Prozent haben dies schon erlebt.
Fast zwei Drittel (64 Prozent) leiden unter Einschlafproblemen oder Schlafstörungen, vor allem Frauen (71 Prozent). Jeder dritte Befragte kann sich schlechter konzentrieren und 29 Prozent sind gereizter als sonst.
Männer scheinen wegen der Zeitumstellung vor allem ein Problem mit der Pünktlichkeit zu haben: Demnach sagen 27 Prozent, dass sie deshalb morgens nicht rechtzeitig bei der Arbeit waren (Frauen: acht Prozent). Jeder Zehnte nennt depressive Verstimmungen als Folge der neuen Zeit.
74 Prozent der Befragten halten die Zeitumstellung für überflüssig. Vor allem 45- bis 59-Jährige gaben dies an (85 Prozent). Zum Vergleich: Bei den unter 30-Jährigen plädieren nur 56 Prozent für eine Abschaffung.
Schlafmittel nur nach Rücksprache mit einem Arzt einnehmen
Vier Prozent der Befragten (Frauen: fünf Prozent, Männer: zwei Prozent) haben schon mal Schlafmittel genommen, um besser mit der Zeitumstellung zurechtzukommen. Hochgerechnet sind das rund drei Millionen Menschen in Deutschland.
„Schlafmittel sollten nur nach Rücksprache mit einem Arzt eingenommen werden“, warnt DAK-Ärztin Elisabeth Thomas. „Sie können schon nach wenigen Einnahmen ein Suchtpotenzial entwickeln.“
Natürliche Methoden für einen besseren Schlaf
Laut der Medizinerin ist eine gute Alternative für einen gesunden Schlaf, schon ein paar Tage vor der Umstellung früher ins Bett zu gehen. So kann sich der Körper langsam an den neuen Rhythmus gewöhnen.
Ein leichtes Abendessen, Entspannungsbäder, Spaziergänge und weniger TV und Computer vorm Schlafengehen tragen ebenfalls zu einem besseren Schlaf bei.
Weitere Tipps um Schlafstörungen zu vermeiden: Verzichten Sie auf spätes Essen, Kaffee, Nikotin, Alkohol und intensiven Sport am Abend.
Sinnvoll sind auch verschiedene Hausmittel bei Schlafstörungen. Bewährt hat sich hier beispielsweise ein Beruhigungs-Tee aus Passionsblume oder Kamille, um Anspannungen zu lösen.
Entspannungstechniken wie autogenes Training oder progressive Muskelentspannung können ebenfalls wirksam sein. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.