Studie untersucht Auswirkung des Beziehungsstatus auf die Partnerwahl
Es gibt schon seit längerer Zeit Diskussionen darüber, ob sich in einer Beziehung anziehen. Beurteilen Menschen in einer Beziehung anders, welche Eigenschaften und welches Aussehen für sie anziehend oder attraktiv wirkt? Forscher fanden jetzt heraus, dass unser Beziehungsstatus beeinflusst, ob wir andere Menschen attraktiv finden oder nicht. Menschen in einer Beziehung bevorzugen beispielsweise eher einen Partner der ihnen gleicht. Singles sind da eher der Meinung, dass Gegensätze sich anziehen.
Wenn Menschen einen Partner suchen, wählen sie diesen nicht nur auf Grund von vorhandenen Eigenschaften und gutem Aussehen. Es ist auch sehr wichtig, dass sich die Eigenschaften beider Partner ergänzen. Wissenschaftler von der Charles University in der Tschechischen Republik entdeckten jetzt bei einer Untersuchung, dass Menschen in einer Beziehung einen Partner bevorzugen, der ihnen in vielen Belangen ähnelt. Singles dagegen bevorzugen eher Partner, die ihnen nicht ähnlich sind. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der Fachzeitschrift „Frontiers in Psychology“.
Menschen in Beziehungen bevorzugen ähnliche Partner
In einer aktuellen Studie fanden Forscher heraus, dass Menschen in einer Beziehung grundsätzlich einen Partner suchen der ihnen ähnlich ist. Der Partner sollte mit unseren Wünschen, Gedanken und Haltungen im Einklang sein, um uns besser zu verstehen und gemeinsame Interessen mit uns zu teilen. So finden Menschen in einer Beziehung auch eher Gesichter attraktiv, die dem eigenen Gesicht ähneln, erklären die Autoren.
Singles suchen Partner die sich von ihnen unterscheiden
Anders verhält sich die Lage bei Menschen ohne einen festen Partner. Bei Singles wirkt nicht ein ähnliches Gesicht attraktiv, sondern genau das Gegenteil. Singles bevorzugen ein Aussehen und Eigenschaften bei ihren Partnern, die sich von den eigenen unterscheiden, erläutert die Hauptautorin Dr. Jitka Lindova von der Charles University in der Tschechischen Republik.
Studie überprüft die Einschätzung von Attraktivität bei hundert Probanden
Während ihrer Untersuchungen zeigten die Mediziner einhundert Studenten eine Reihe Fotografien von Gesichtern. Danach wurden die Probanden gebeten, diese Bilder nach ihrer Attraktivität zu bewerten, erläutern die Wissenschaftler. Vor dem Betrachten der Bilder wurden die Teilnehmer befragt, ob sie sich in einer Beziehung befinden, fügen die Experten hinzu. Die Probanden mussten bei ihrer Bewertung der Attraktivität wählen, ob sie bestimmte Gesichter eher attraktiv für eine dauerhafte Beziehung oder für eine kurzfristige Romanze fanden. Wenn Teilnehmer nicht in einer Beziehung steckten, bewerteten sie unähnliche Gesichter als attraktiv und sexy. Der Effekt wurde sowohl bei der Bewertung von gleichgeschlechtlichen als auch von Gesichtern des anderen Geschlechts beobachtet.
Neue Ergebnisse zeigen klar das eine Beziehung beeinflusst was wir attraktiv finden
Zum ersten Mal haben wir beobachtet, dass der Status unserer Empfinden beeinflusst, was für Menschen wir attraktiv finden, sagte Dr. Lindova. Frühere Studie hatten ergeben, dass wir Gesichter von fremden Personen attraktiv finden, wenn diese unserem eigenen Gesicht ähneln. Es war jedoch sehr wenig darüber bekannt, ob unser Beziehungsstatus Einfluss auf diesen Vorgang hat, fügt die Medizinerin hinzu.
Paare zeigen weniger Aufmerksamkeit für die Attraktivität anderer Menschen
Ein Grund warum Menschen in einer Beziehung eine Vorliebe für ähnliche Menschen entwickeln könnte sein, dass diese Strategie verhindern soll, dass wir uns andere Partner suchen. Paare scheinen einfach weniger Aufmerksamkeit für die sexuelle Attraktivität von anderen Menschen zu haben, sagen die Mediziner. Wir neigen dazu, sofort Mängel in anderen objektiv attraktiven Menschen zu finden, um so eine mögliche Versuchung zu vermeiden, erläutern die Forscher.
Unser Gehirn versucht Menschen zu helfen in einer Beziehung zu leben
Singles könnten Partner bevorzugen die ihnen nicht ähnlich sind, weil sie bei einem neuen Partner besonders nach biologischer Vielfalt und nach genetisch geeigneten Erzeugern für Nachkommen suchen, erklären die Wissenschaftler. Partner die uns nicht ähneln, sind meist genetisch besser für die Fortpflanzung geeignet. Wenn Menschen mit ihrer Beziehung unzufrieden sind, beginnen sie wieder nicht ähnelnde Personen attraktiver zu finden. Monogamie scheint also nicht wirklich ein fester Bestandteil unseres Lebens zu sein, aber unser Gehirn versucht sein Bestes, um Menschen zu helfen auch weiter in ihren Beziehungen zu bleiben, fügen die Autoren hinzu. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.