Studie: Zimt führt zu besseren Lernerfolgen bei Mäusen
Zimt ist normalerweise ein aromatisches Gewürz, dass oft zu Lebensmitteln hinzugefügt wird, um den Geschmack zu verbessern. Forscher fanden jetzt heraus, dass die Einnahme dieses Gewürzes beim Lernen helfen kann. Zimt ist tatsächlich in der Lage, die Lernfähigkeit zu verbessern. Vielleicht könnte also etwas Zimt vielen Schülern helfen, die Probleme mit dem Lernen in der Schule haben.
Sicherlich kennen Sie Zimt als ein Gewürz, dass viele Speisen verfeinert. Aber Zimt kann noch viel mehr. Die Wissenschaftler von der Rush University erklärten jetzt in einer Pressemitteilung, dass sie bei einer Untersuchung herausgefunden haben, dass die Einnahme von Zimt die Lernfähigkeit verbessert. Die amerikanischen Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der Fachzeitschrift „Journal of Neuroimmune Pharmacology“.
Fütterung mit Zimt führt bei Mäusen zu einer verbesserten Lernfähigkeit
Bei einer Untersuchung von Labormäusen stellten wir fest, dass die Fütterung mit Zimt zu einer verbesserten Lernfähigkeit führt, sagt der leitende Forscher Professor Kalipada Pahan von der Rush University. Vielleicht kann dieses Wissen in Zukunft dazu eingesetzt werden, dass Menschen mit Lernschwierigkeiten besser geholfen werden kann. Zu viel Zimt kann aber auch negative Folgen für unseren Körper haben. So gab es einige Zeit einen Trend unter Jugendlichen, möglichst große Mengen Zimt zu sich zu nehmen. Durch sogenanntes Zimtlöffeln fiel sogar ein Junge ins Koma.
Mechanismen hinter einer schlechteren Lernfähigkeit zu verstehen
Für manche Menschen stellt das Lernen kein Problem dar. Sie scheinen das Wissen aufzusaugen wie ein Schwamm. Andere Menschen haben da schon größere Probleme. Sie können schwer neues Wissen erlernen und haben Schwierigkeiten sich Fakten zu merken. Es ist also wichtig die Mechanismen zu verstehen, die zu einer schlechteren Lernfähigkeit führen, sagen die Autoren. Nur so ist es dann auch möglich, effektivere Strategien zu Verbesserung von Gedächtnis und Lernfähigkeit zu entwickeln, fügt Professor Pahan hinzu.
Wie wirkt Zimt auf den Hippocampus?
Der Schlüssel zu diesem Verständnis liegt im Hippocampus. Dieser kleine Teil des Gehirns generiert, organisiert und speichert Erinnerungen, erklären die Wissenschaftler. Menschen mit Lernproblemen haben geringere Mengen von dem Protein CREB im Hippocampus. CREB unterstützt unser Gehirn beim Erlernen von neuem Wissen. Dafür weisen solche Menschen aber mehr von dem Protein GABRA5 auf. Dieses hemmt die Lernfähigkeit in unserem Gehirn, fügen die Forscher hinzu.
Zimt wird in Natriumbenzoat umgewandelt
Die Testmäuse in der Studie erhielten orale Fütterungen mit gemahlenem Zimt. Der Körper der Tiere wandelte den Zimt durch Metabolisierung in sogenanntes Natriumbenzoat um, erläutern die Forscher. Diese Chemikalie wird auch als Medikament zur Behandlung von Hirnschäden eingesetzt. Durch das Natriumbenzoat erhöhte sich der CREB-Wert im Gehirn der Tiere und der GABBRA5 wurde vermindert. Zusätzlich wurde die Plastizität (Fähigkeit zur Veränderung) von Neuronen im Hippocampus stimuliert. Diese Veränderungen wiederum führten zu einem verbesserten Gedächtnis und effektiveren Lernen unter den Mäusen, erklären die Autoren der Studie.
Zimt kann verschiedene Veränderungen im Gehirn von Mäusen rückgängig machen
Wir konnten den Zimt in unseren Untersuchungen nutzen, um biochemische, zelluläre und anatomische Veränderungen im Gehirn der Mäuse rückgängig zu machen, sagt Professor Pahan. Die Forscher verwendeten ein sogenanntes „Barnes Labyrinth“, um Mäuse mit guter oder schlechter Lernfähigkeit zu identifizieren. Die Mäuse durften zwei Tage in dem Labyrinth trainieren, um ein bestimmtes Zielloch zu finden, sagen die Forscher. Das Labyrinth hatte insgesamt zwanzig dieser Löcher. Nach einem Monat lang andauernder Fütterung mit Zimt wurden die Mäuse dann erneut getestet. Die Einnahme von Zimt verbesserte das Lernen und das Gedächtnis von Tieren, die vorher Probleme damit hatten. Mäuse, die zuvor schon ein gutes Gedächtnis hatten und einfach neues Wissen erlernen konnten, profitierten jedoch von keiner signifikanten Verbesserung der Lernfähigkeit, fügen die Wissenschaftler hinzu.
Zimt könnte vielleicht auch irgendwann Menschen mit der Parkinson-Krankheit helfen
Vor einiger Zeit hatten Professor Pahan und sein Team bereits herausgefunden, dass Zimt Veränderungen im Gehirn von Mäusen mit der Parkinson-Krankheit rückgängig machen kann. Zimt scheint also nicht nur ein wohlschmeckendes Gewürz zu sein, es hat zusätzlich noch einige interessante medizinische Eigenschaften. So ist Zimt beispielsweise durch seine antibakterielle Wirkungsweise förderlich für den Darm. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.