Zink: Gesundheitliche Vorteile und Lebensmittel mit hohem Zinkgehalt
Vor allem in der Erkältungszeit ist immer wieder zu hören, wie wichtig Zink sein kann. In der Tat kann die Aufnahme dieses Nährstoffs dabei helfen, einen grippalen Infekt zu verkürzen. Doch das Mineral hat noch mehr gesundheitliche Vorteile. Unter anderem kann es den Blutzucker und das Cholesterin verbessern.
Die registrierte Ernährungsberaterin Julia Zumpano erläutert in einem aktuellen Beitrag der Cleveland Clinic (USA), was Zink für die Gesundheit bringen kann und wie Sie ausreichend von dem Mineralstoff zu sich nehmen können.
Zellschäden verhindern
Zink ist ein Spurenelement, was bedeutet, dass Ihr Körper nur kleine (Spuren-)Mengen benötigt, um gesund zu bleiben. Es ist auch ein Antioxidans. „Antioxidantien helfen, Zellschäden zu verhindern, die zu Herzerkrankungen, Krebs und anderen schweren Gesundheitsproblemen beitragen“, erklärt Zumpano. Die Expertin listet einige der gesundheitlichen Vorteilen von Zink auf:
Verkürzt eine Erkältung
Zink hilft bei der Bildung von Zellen des Immunsystems, die Keime bekämpfen. Zinkpastillen oder Nahrungsergänzungsmittel können Sie zwar nicht vor einer Erkältung schützen, aber Ihnen helfen, einen grippalen Infekt schneller zu überwinden.
Eine in der Fachzeitschrift „BMJ Open“ veröffentlichte Metaanalyse ergab, dass die Verwendung von Zinkpastillen, -gels oder -nasensprays dazu beitrug, dass sich Menschen zwei Tage früher besser fühlten als diejenigen, die kein Zink verwendeten.
Doch Zink verringerte nicht die Schwere der Erkältungssymptome. Und achten Sie auf Nebenwirkungen wie schlechten Geschmack und Übelkeit.
Wenn Sie Zink ausprobieren möchten, um sich schneller besser zu fühlen, empfiehlt Zumpano, sich an Lutschtabletten zu halten. „In seltenen Fällen verlieren Menschen, die Zink-Nasensprays verwenden, ihren Geruchssinn – manchmal dauerhaft.“
Schützt das Sehvermögen
Laut dem US-amerikanischen National Eye Institute (NEI) deuten Studien darauf hin, dass die Einnahme von 80 Milligramm (mg) eines Zinkpräparats zusammen mit anderen Vitaminen für die Augengesundheit das Risiko einer fortgeschrittenen altersbedingten Makuladegeneration (AMD) und eines Sehverlusts um 25 Prozent senken kann. Menschen mit AMD laufen Gefahr, ihr Augenlicht zu verlieren, wenn die Krankheit fortschreitet.
Die Netzhaut hat eine hohe Zinkkonzentration. Zusätzliches Zink in Form von Nahrungsergänzungsmitteln kann helfen, Ihre Netzhaut vor schädlichen freien Radikalen zu schützen, die Zellschäden verursachen.
Senkt Blutzucker und Cholesterin
Bei Menschen mit Typ-2-Diabetes ist der Zinkspiegel oft zu niedrig. Einige Fachleute nehmen an, dass diese niedrigen Zinkspiegel die Krankheit schnell verschlimmern können. Verschiedene Studien deuten darauf hin, dass Zink den Blutzucker und einen hohen Cholesterinspiegel bei Menschen mit Typ-2-Diabetes senken kann.
Hoher Blutzucker und hohe Blutfettwerte erhöhen das Risiko für lebensbedrohliche Schlaganfälle und Herzerkrankungen.
Eine in dem „Journal of Maternal-Fetal and Neonatal Medicine“ veröffentlichte wissenschaftliche Arbeit zeigt, dass Zink auch den Blutzuckerspiegel bei Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes verbessern kann.
Fördert die Wundheilung
Es wird noch geforscht, ob orale Zinkpräparate die Heilung von diabetesbedingten Fußgeschwüren und anderen Hautgeschwüren beschleunigen können. Aber Zinkoxid, das Sie direkt auf die Haut auftragen (topisch), ist eine bewährte Behandlung gegen Windelausschlag. Es wirkt auch als Barriere gegen Feuchtigkeit und hilft, den wunden Po Ihres Babys vor zusätzlichen Reizungen zu schützen.
In welchen Lebensmitteln viel Zink enthalten ist
Bestimmte Arten von Meeresfrüchten, Fleisch und Geflügel sind von Natur aus reich an Zink. Es gibt auch mit Zink angereicherte Produkte wie Brot und Müsli. „Es ist normalerweise einfach, die empfohlene Menge an Zink ohne Nahrungsergänzungsmittel zu erhalten“, sagt Zumpano.
Lebensmittel mit hohem Zinkgehalt sind beispielsweise Rindfleisch, Huhn, Eier, Milch und Milchprodukte, Nüsse, Samen und Hülsenfrüchte wie Bohnen und Linsen, Cerealien, Haferflocken, Schweinefleisch, Schalentiere wie Austern und Krabben sowie angereicherte Produkte.
Wie viel Zink gebraucht wird
Wer sich in seiner Ernährung an den zehn Regeln der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) orientiert, nimmt normalerweise ausreichend Zink zu sich, heißt es in einem Beitrag im AOK-Gesundheitsmagazin. Die Empfehlungen für den Tagesbedarf sind demnach:
- Frauen acht Milligramm Zink täglich und Männer 14 Milligramm Zink pro Tag.
- Schwangere neun Milligramm Zink täglich, ab dem vierten Monat elf Milligramm pro Tag.
- Stillende 13 Milligramm täglich (Auch dieser höhere Bedarf ist problemlos mit normalen Lebensmitteln zu decken).
Werden Zinkpräparate benötigt?
In der Regel wird der Zinkbedarf zwar über eine ausgewogene Ernährung gedeckt, doch bei manchen Menschen kann die Einnahme von Zinkpräparaten sinnvoll sein. Etwa bei Personen, die eine chronisch entzündliche Darmerkrankung, einschließlich Morbus Crohn und Colitis ulcerosa, haben.
Auch für Personen, die sich vegetarisch oder vegan ernähren, kann eine Zink-Supplementation ratsam sein. Ebenso für Schwangere und Stillende. Die Einnahme sollte aber immer ärztlich abgeklärt werden.
Mögliche Nebenwirkungen
Die Einnahme von Zinkpräparaten zusätzlich zu dem Zink, das Sie über die Ernährung erhalten, könnte zu Problemen führen. Zu viel Zink kann Nebenwirkungen verursachen wie:
- Kupfer- und Magnesiummangel
- Kopfschmerzen
- Appetitlosigkeit
- Niedrige HDL-Werte („gutes Cholesterin“)
- Magenverstimmung, einschließlich Durchfall, Übelkeit und Erbrechen
- Verschlechterung der Immunfunktion, die zu vermehrten Infektionen führt
Es wird grundsätzlich empfohlen, Nahrungsergänzungsmittel immer nur einzunehmen, wenn dies vorab mit einer Ärztin oder einem Arzt besprochen wurde. Diese können gegebenenfalls einen Bluttest anordnen, der feststellen kann, ob bei Ihnen ein Zinkmangel vorliegt. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Cleveland Clinic: How Zinc Benefits Your Body — and How Much Zinc You Need, (Abruf: 31.01.2023), Cleveland Clinic
- Jennifer Hunter, Susan Arentz, Joshua Goldenberg, Guoyan Yang, Jennifer Beardsley, Stephen P Myers, Dominik Mertz & Stephen Leeder: Zinc for the prevention or treatment of acute viral respiratory tract infections in adults: a rapid systematic review and meta-analysis of randomised controlled trials; in: BMJ Open, (veröffentlicht: 10.10.2021), BMJ Open
- National Eye Institute: Age-Related Eye Disease Studies (AREDS/AREDS2): major findings, (Abruf: 31.01.2023), National Eye Institute
- Omid Asbaghi, Mehdi Sadeghian, Faezeh Fouladvand, Bahman Panahande, Morteza Nasiri, Mahmoud Khodadost, Azad Shokri, Aliyar Pirouzi, Omid Sadeghi: Effects of zinc supplementation on lipid profile in patients with type 2 diabetes mellitus: A systematic review and meta-analysis of randomized controlled trials; in: Nutrition, Metabolism & Cardiovascular Diseases, (veröffentlicht: 28.03.2020), Nutrition, Metabolism & Cardiovascular Diseases
- Xiujuan Li, Jinqiu Zhao: The influence of zinc supplementation on metabolic status in gestational diabetes: a meta-analysis of randomized controlled studies; in: Journal of Maternal-Fetal and Neonatal Medicine, (veröffentlicht: 12.09.2019), Journal of Maternal-Fetal and Neonatal Medicine
- Deutsche Gesellschaft für Ernährung: Vollwertig essen und trinken nach den 10 Regeln der DGE, (Abruf: 31.01.2023), Deutsche Gesellschaft für Ernährung
- AOK: Zink: Wichtig für ein starkes Immunsystem, (Abruf: 31.01.2023), AOK-Gesundheitsmagazin
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.