Leipzig überschreitet erneut EU-Grenzwerte
26.12.2014
Wie der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) berichtet, hat Leipzig in diesem Jahr erneut die Grenzwerte für die Feinstaub-Belastung deutlich überschritten. Demnach hätten nach Angaben des Bundesumweltamtes Messungen im Stadtteil Lindenau seit Anfang Januar an 43 Tagen Mittelwerte über 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft ergeben. Aktuelle Vorgaben der Europäischen Union (EU) lassen jedoch nur noch 35 Tage jährlich mit erhöhten Werten zu.
Sechsthöchste Feinstaub-Belastung im gesamten Bundesgebiet
Hohe Feinstaubbelastung in Leipzig: Laut dem Bundesumweltamt wurden an der Messstelle Lützner Straße im Stadtteil Lindenau im Verlauf dieses Jahres an 43 Tagen Mittelwerte über 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft gemessen – zuletzt am 21. Dezember. Dies berichtet aktuell der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR). Doch laut den derzeitigen Vorgaben der EU sind lediglich 35 Tage jährlich mit erhöhten Belastungen erlaubt. Dementsprechend weise die kreisfreie Großstadt in Sachsen mit über 550.000 Einwohnern nach Stuttgart, Berlin und Frankfurt/Oder die sechsthöchste Feinstaub-Belastung im gesamten Bundesgebiet auf.
Einführung der Umweltzone seit März 2011
Aufgrund der hohen Werte, hatte die EU-Kommission bereits Ende November einen Mahnbrief nach Deutschland gesendet, in welchem rechtliche Schritte angedroht worden waren, so die Mitteilung des MDR Sachsen weiter. Dabei hatte die Stadt bereits durch die Einrichtung einer Umweltzone seit dem 1. März 2011 versucht, die Schadstoffbelastung in der Luft zu minimieren. Durch verschiedene Auflagen, wie z.B. eine Dieselrußfilter-Pflicht für Fahrzeuge, hätten sich laut einer Untersuchung in einigen Bereichen bereits erste Verbesserungen gezeigt. Demnach hatte eine Studie des Leibniz-Instituts für Troposphärenforschung und des Sächsischen Instituts für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie vom März dieses Jahres ergeben, dass die Belastung mit Ruß in der Leipziger Innenstadt seit Einführung der Umweltzone um etwa ein Drittel gesunken sei, so der MDR weiter. Dies träfe auch auf andere Stadtteile zu, wohingegen bei den Staubpartikeln keine deutliche Verbesserung der Werte verzeichnet werden konnte.
Hohe Feinstaubbelastung auch durch alte Kaminöfen
Doch nach Angaben des Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft sei nicht nur der Kraftfahrzeugverkehr für die hohe Feinstaubkonzentration in sächsischen Städten wie Leipzig verantwortlich. Stattdessen würden auch die zahlreichen Kachel- und Kaminöfen zu der erhöhten Belastung beitragen. Dementsprechend sei es „unabdingbar, dass auch hier die Emissionen rasch reduziert werden“, was bedeute, dass ab Anfang des Jahres 2015 „viele alte mit Holz oder Kohle betriebene Heizkessel sowie Kachel- und Kaminöfen nicht weiterbetrieben werden dürfen“, so die Mitteilung des Staatsministeriums. Betroffen seien von dieser Auflage vor allem alte Gliederkessel aus DDR-Zeiten, da sich diese nach mehr als 25 Jahren Betriebsdauer nicht mehr auf dem heutigen Stand der Technik befinden würden. (nr)
Bild: Joerg Trampert / pixelio.de
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.