Mehr als 2,5 Stunden Joggen pro Woche sind kontraproduktiv
18.02.2015
Ausreichend körperliche Bewegung gilt allgemein als gesund und wird mit einem reduzierten Sterberisiko in Zusammenhang gebracht. Doch ist hierbei das richtige Maß entscheidend, so das Ergebnis einer aktuellen Studie des Forscherteams um Peter Schnohr vom Frederiksberg Hospital in Kopenhagen (Dänemark). Wie die Wissenschaftler in dem Fachmagazin „Journal of the American College of Cardiology“ berichten, kann intensives Joggen hier sogar kontraproduktiv wirken.
„Menschen, die körperlich aktiv sind, haben mindestens ein 30% geringeres Sterberisiko, im Vergleich zu denen, die inaktiv sind“, berichten die Wissenschaftler. Diese grundsätzlich positive Aussage relativiert sich jedoch bei genauerer Betrachtung des wöchentlichen Sportpensums. Denn die Auswertung des Zusammenhangs zwischen dem Joggen und der Gesamtmortalität in der aktuellen dänischen Studie ergab, dass bei intensivem Joggen die Sterblichkeit auf ähnlichem Niveau liegt, wie bei den Nicht-Joggern. Leichtes bis moderates Joggen von ein bis 2,4 Stunden pro Woche war laut Angaben der Wissenschaftler mit der geringsten Sterblichkeit verbunden.
Intensives Joggen erhöht die Sterblichkeit
Für ihre Studie nutzten die Forscher um Peter Schnohr die Daten der „Copenhagen City Heart Study“ in deren Rahmen 1.098 gesunde Jogger und 3.950 gesunde Nicht-Jogger seit dem Jahr 2001 beobachtet werden. Sie analysierten mögliche Zusammenhänge zwischen der Mortalität und der Intensität des Joggings, wobei Tempo, Dauer und Häufigkeit des Laufens berücksichtigt wurden. Die niedrigste Sterblichkeit war bei einer Häufigkeit von zwei- bis dreimal wöchentlich mit langsamem bis durchschnittlichem Lauftempo festzustellen, schreiben Schnohr und Kollegen. Mehr als 2,5 Stunden Joggen pro Woche gehen laut Aussage der Forscher indes mit einem Wiederanstieg der Sterblichkeit einher und bei intensiv Joggern, die mehr als vier Stunden pro Woche mit hohem Lauftempo joggen, liege die Mortalitätsrate statistisch auf dem gleichen Niveau, wie bei den Nicht-Joggern.
Leichtes bis moderates Joggen empfohlen
Wird ein gewisses Maß des Joggings überschritten, gehen die gesundheitlichen Vorteile laut Aussage der dänischen Forscher wieder verloren. Die Wahrscheinlichkeit potenziell tödlicher Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems (z. B. Herzinfarkt oder Schlaganfall) wird zwar durch die sportliche Betätigung zunächst reduziert, doch bei intensivem Joggen nimmt das Risiko offensichtlich wieder zu. Die dänischen Forscher raten daher zu leichtem bis moderatem Joggen, um die gesundheitlichen Vorteile zu maximieren. Das Tempo sollte keinesfalls zu hoch angesetzt werden, die Laufeinheiten dürfen nicht länger als eine Stunde dauern und mehr als dreimal pro Woche Joggen ist tabu. Bei Einhaltung dieser Vorgaben zeigt Joggen erhebliche positive gesundheitliche Effekte und bewirkt eine deutliche Reduzierung des Sterberisikos. (fp)
Bild: Martin Jäger / pixelio.de
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