Stiftung Warentest: Zu viel Multivitaminsaft kann schädlich sein
23.02.2012
Wie Stiftung Warentest jetzt mitteilt, lieferte ein Test von 22 Multivitaminsäften verschiedener Hersteller ein besorgniserregendes Ergebnis: Viele Multivitaminsäfte seien mit Vitaminen überfrachtet und enthielten zu wenig Fruchtaromen.
Wenig Fruchtaromen und zu viele synthetische Vitamine
Stiftung Warentest rät Verbrauchern nicht mehr als ein Glas Multivitaminsaft pro Tag zu trinken. Der Anteil an Fruchtaromen sei häufig zu gering, dafür aber der Vitamingehalt zu hoch. Von den 22 getesteten Säften schnitt nur ein Multivitaminsaft mit der Note „sehr gut“ und zwei mit „gut“ ab.
Hauptkritikpunkt der Verbraucherschützer ist der hohe Gehalt an synthetischen Vitaminen, die nicht aus den Früchten stammen sondern künstlich herstellt werden. Sie würden insgesamt zu hoch dosiert, obwohl auf den Verpackungen häufig geringere Mengen angegeben seien. Wer die Tagesdosis über einen längeren Zeitraum überschreite, "riskiere gesundheitliche Schäden". Ein Liter Multivitaminsaft liege beispielsweise deutlich über der empfohlenen Tagesdosis. Eine gesunde ausgewogene Ernährung reiche aus, um dem Körper alle nötigen Vitamine zuzuführen. Zusätzlicher Multivitaminsaft sei dann nicht nötig.
Hinzu komme, dass die getesteten Säfte oft nur kleinste Mengen von exotischen Früchten enthielten. Da einige Hersteller nur Fruchtsaftkonzentrate verwenden würden, fehlten bei der Rückverdünnung die notwendigen Rückverdünnungsaromen. In diesem Fall dürfe das Getränk nicht als „Fruchtsaft“ deklariert werden.
Zu viele Vitamine sind ungesund
Lange Zeit galten Vitamine als das A und O, um sich vor Erkältung und anderen Erkrankungen zu schützen. Inzwischen ist jedoch bekannt, dass zu große Mengen der Gesundheit schaden können. Der Nutzen von synthetisch herstellten Vitamine, die besonders in der kalten Jahreszeit gerne in Pillen- oder Brausetablettenform eingenommen werden, ist oft fraglich.
In bestimmten Lebenskonstellationen kann es jedoch von Nöten sein, entsprechende Präparate einzunehmen. Dazu gehören beispielsweise eine Schwangerschaft, die Stillzeit oder schwere chronische Krankheiten. In jedem Fall sollte ärztlicher Rat eingeholt werden, bevor mit der Einnahme der Vitaminpräparate begonnen wird. (ag)
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Bild: Thomas Siepmann / pixelio.de
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