Kein Einfluss auf den Blutzuckerspiegel: Süßungsmittel Erythrit hat kaum Kalorien
Süße Lebensmittel und Getränke sind in der Regel nicht nur ungesund, sondern sorgen auch schnell für eine Gewichtszunahme. Der Zuckeraustauschstoff Erythrit hat fast keine Kalorien. Allerdings ist das Süßungsmittel umstritten, nicht nur weil es bei höherem Verzehr abführend wirken kann.
Alternativen zu weißem Haushaltszucker
Da weißer Haushaltszucker als besonders ungesund gilt, setzen immer mehr Menschen auf alternative Süßungsmittel, die gesünder als Zucker sein sollen. Eines davon ist der Zuckeraustauschstoff Erythrit. Dieser Stoff wurde im vergangenen Jahr von der EU auch für Bio-Lebensmittel zugelassen. Er hat zwar eine geringere Kalorienzahl als beispielsweise Xylit oder Stevia, ist aber dennoch umstritten.
Nicht natürlicher als andere Zuckeraustauschstoffe
Die Zulassung von Erythrit sorgte in der Bio-Branche für Ablehnung. „Erythrit passt gar nicht zu Bio. Die Herstellung ist mit ökologischen Prinzipien nicht vereinbar“, kritisierte Karin Wegner vom Bundesverband Naturkost Naturwaren (BNN).
Die Herstellung erfolgt biotechnologisch aus Kohlenhydraten wie Glucose und Saccharose. „Dabei spielen Pilze und Hefen eine Rolle, die den Zucker in Erythrit umwandeln“, erklärte Heidrun Schubert, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Bayern in einer Mitteilung.
„Der Herstellungsprozess ist sehr aufwendig. Daher ist das Süßungsmittel nicht natürlicher zu bewerten als andere Zuckeraustauschstoffe“, so die Ernährungsexpertin.
Es wird aber oft mit Begriffen wie „natursüß“ oder „veganer Zuckerersatz“ als natürliches Süßungsmittel beworben.
Kein Einfluss auf den Blutzuckerspiegel
Laut der Verbraucherzentrale ist die Besonderheit von Erythrit, dass der Stoff keinen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel und nahezu keine Kalorien hat.
Lebensmittel, die Erythrit (als Zusatzstoff E 968 gekennzeichnet) enthalten, müssen den Hinweis „mit Süßungsmittel“ tragen.
Wenn der Anteil von Erythrit im Lebensmittel mehr als zehn Prozent beträgt, muss das Produkt mit dem Warnhinweis „Kann bei übermäßigem Verzehr abführend wirken“ versehen werden. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.