Mütter sollten während der Schwangerschaft vorsichtig mit Zucker umgehen
Generell sollten Menschen eher zurückhaltend beim Konsum von Zucker sein. Forscher fanden jetzt heraus, dass gerade Frauen während der Schwangerschaft sparsam mit Zucker umgehen sollten. Der erhöhte Zuckerkonsum von werdenden Müttern kann zu Asthma bei deren Kindern führen.
Die Wissenschaftler der Queen Mary University of London stellten bei ihrer aktuellen Studie fest, dass wenn Mütter während ihrer Schwangerschaft eine erhöhte Zuckeraufnahme aufweisen, dadurch die Wahrscheinlichkeit für die Entstehung von Asthma bei ihren Kindern erhöht wird. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der Fachzeitschrift „European Respiratory Journal“.
Mediziner untersuchen für ihre Studie knapp 9.000 Mütter und deren Kinder
Frauen sollten während der Schwangerschaft vorsichtig mit der Einnahme von Zucker sein. Ein erhöhter Konsum während dieser Zeit könne die Wahrscheinlichkeit für die Entstehung von Asthma bei den Kindern erhöhen, sagen die Forscher. Für ihre Studie untersuchten die Experten fast 9.000 Mütter und deren Kinder. Dafür nutzten sie die Daten aus einer weltweit führenden Geburtskohortenstudie mit der Bezeichnung Avon Longitudinal Study of Parents and Children (ALSPAC).
Forscher untersuchen die Raten von Allergien und allergischem Asthma
Für die Kohortenstudie wurden Frauen rekrutiert, welche in den frühen 1990er Jahren schwanger waren. Die Kinder dieser Frauen wurden seither medizinisch überwacht. Die Wissenschaftler untersuchten die Assoziationen zwischen der mütterlichen Aufnahme von Zuckern in der Schwangerschaft und der Häufigkeit von Allergien und Asthma bei den Kindern im Alter von sieben Jahren.
Starke Assoziationen von Zuckerkonsum mit Allergien und allergischem Asthma festgestellt
Während es nur schwache Hinweise auf eine Verbindung zwischen der freien Zuckeraufnahme in der Schwangerschaft und der Entstehung von nicht-allergischem Asthma gab, konnte eine starke positive Assoziationen mit Allergien und allergischem Asthma festgestellt werden, erläutern die Experten.
Was bewirkt der erhöhte Zuckerkonsum?
Beim Vergleich der zwanzig Prozent der Mütter mit der höchsten Zuckeraufnahme und den zwanzig Prozent mit der geringsten Zuckeraufnahme wurde ersichtlich, dass ein erhöhtes Risiko von 38 Prozent für die Entstehung von Allergien bei den Nachkommen vorlag, sagen die Forscher. Des weiteren führte der erhöhte Zuckerkonsum zu einen um 73 Prozent erhöhten Risiko für allergische Reaktionen auf zwei oder mehr Allergene und die Wahrscheinlichkeit für allergisches Asthma lag um 101 Prozent höher, sagen die Autoren.
Schwangere Frauen sollten einen übermäßigen Zuckerkonsum vermeiden
Das Forscherteam fand keine Verbindung zu Ekzemen oder Heuschnupfen. Es ist anhand der Beobachtungen nicht möglich zu sagen, ob eine hohe Aufnahme von Zucker in der Schwangerschaft definitiv die Ursache für Allergien und allergische Asthma bei ihren Nachkommen ist, erklärt Autor Professor Seif Shaheen. Angesichts des extrem hohen Verbrauchs an Zucker in westlichen Ländern werden wir diese Hypothese sicherlich mit einer gewissen Dringlichkeit untersuchen müssen, so die Forscher weiter. In der Zwischenzeit empfehlen sie, dass schwangere Frauen den aktuellen Richtlinien folgen und übermäßigen Zuckerverbrauch vermeiden.
Führt Fructose zu den gesundheitlichen Problemen?
Einen Zusammenhang zwischen Zucker und der Entstehung von Asthma könnte durch die hohe Zufuhr von Fructose erklärt werden, welche dann eine Immunantwort auslöst. Diese kann zu einer Entzündung bei der Entwicklung der Lunge führen, erläutern die Wissenschaftler. Es wurden auch etliche Faktoren berücksichtigt, welche ebenfalls Einfluss auf die Gesundheit des Nachwuchses haben. Zu diesen gehörten beispielsweise soziale Faktoren und verschiedene Aspekte der mütterlichen Ernährung.
Zuckeraufnahme der Nachkommen in der frühen Kindheit wirkt sich nicht auf Ergebnisse aus
Am wichtigsten ist, dass die Zuckeraufnahme der Nachkommen in der frühen Kindheit keine Assoziation mit den Ergebnissen in der Analyse zeigte, betonen die Wissenschaftler. Eine randomisierte kontrollierte Studie sei jetzt erforderlich, um die Kausalität der aktuellen Ergebnisse endgültig zu überprüfen, fügen die Autoren hinzu. (as)
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Wichtiger Hinweis:
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