Eine Verbesserung der kardiorespiratorischen Fitness wie zum Beispiel durch regelmäßiges Radfahren oder zügige Spaziergänge kann das allgemeine Risiko eines vorzeitigen Todes und insbesondere die Wahrscheinlichkeit einer tödlichen Herzkrankheit senken.
Eine neue Forschungsarbeit unter Beteiligung von Fachleuten der University of South Australia (UniSA) hat in einer Studienauswertung den Zusammenhang zwischen der kardiorespiratorischen Fitness und damit verbundenen gesundheitlichen Auswirkungen untersucht haben. Die Ergebnisse sind in dem „British Journal of Sports Medicine“ veröffentlicht.
Kardiorespiratorische Fitness und die Gesundheit
„Kardiorespiratorische Fitness ist die Fähigkeit, körperliche Aktivitäten wie Laufen, Radfahren und Schwimmen über einen längeren Zeitraum durchzuführen“, erläutert Studienautor Professor Grant Tomkinson in einer aktuellen Pressemitteilung.
Um alle wissenschaftlichen Belege für einen prospektiven Zusammenhang zwischen der kardiorespiratorischen Fitness und der Gesundheit von Erwachsenen zu identifizieren, wertete das Team 26 systematische Übersichtsarbeiten mit Meta-Analysen aus, die mehr als 20,9 Millionen Beobachtungen aus 199 Kohortenstudien umfassten.
Erhöhtes frühzeitiges Sterberisiko
Die Ergebnisse zeigen, dass ein hohes Maß an kardiorespiratorischer Fitness das Risiko eines vorzeitigen Todes deutlich reduziert.
„Wir haben die Beweise für den Zusammenhang zwischen kardiorespiratorischer Fitness und zahlreichen gesundheitlichen Folgen zusammengefasst und festgestellt, dass Menschen mit einem niedrigen kardiorespiratorischen Fitnessniveau ein weitaus höheres Risiko haben, früh zu sterben oder später im Leben chronische Krankheiten wie Herzerkrankungen zu entwickeln“, betont Professor Tomkinson.
Jede Steigerung der kardiorespiratorischen Fitness um ein metabolisches Äquivalent (MET) senke das Risiko eines vorzeitigen Todes um 11 bis 17 Prozent und sei darüber hinaus mit einem um bis zu 18 Prozent geringeren Risiko für Herzerkrankungen verbunden.
Verbesserungen erreichbar
Für die meisten Menschen ist es möglich, eine solche Steigerung der kardiorespiratorischen Fitness um ein MET durch regelmäßiges aerobes Training zu erreichen, ergänzen die Fachleute.
Hier werde deutlich, dass Menschen, die viel Sport treiben, nicht nur ihr Risiko eines vorzeitigen Todes verringern, sondern auch die Wahrscheinlichkeit, in der Zukunft verschiedene Krankheiten zu entwickeln. Bewegungsmangel könne sich hingegen negativ auf die Gesundheit auswirken.
Die Ergebnisse bestätigen, so die Fachleute, dass die kardiorespiratorische Fitness ein wichtiger Indikator für den allgemeinen Gesundheitszustand ist.
150 Minuten Gehen pro Woche
„Es ist klar, dass die kardiorespiratorische Fitness ein wichtiger Faktor für eine gute Gesundheit ist. Wenn Sie bereits Sport treiben, ist das eine gute Nachricht; wenn Sie aber wissen, dass Sie Ihre Fitness und Ihre Bewegung verbessern müssen, dann ist dies eine rechtzeitige Erinnerung“, so der Studienautor Dr. Justin Lang hinzu.
Dem Mediziner zufolge ist es möglich, durch zusätzliche moderate körperliche Aktivität, wie zum Beispiel mindestens 150 Minuten zügiges Gehen pro Woche, eine deutliche Verbesserung der Gesundheit zu erreichen und damit das Risiko von Krankheiten und vorzeitigem Tod signifikant zu senken. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Justin J. Lang, Stephanie A Prince, Katherine Merucci, Cristina Cadenas-Sanchez, Jean-Philippe Chaput, et al.: Cardiorespiratory fitness is a strong and consistent predictor of morbidity and mortality among adults: an overview of meta-analyses representing over 20.9 million observations from 199 unique cohort studies; in: British Journal of Sports Medicine (veröffentlicht 09.04.2024), British Journal of Sports Medicine
- University of South Australia: Cardio-fitness cuts death and disease by nearly 20% (veröffentlicht 29.04.2024), UniSA
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.