FSME-Fälle durch Zeckenbisse fast verdoppelt
11.06.2014
Die Zahl der Hirnhautentzündungen durch einen Zeckenbiss ist in Bayern wieder gestiegen. Fast doppelt so viele Menschen haben sich 2013 im Vergleich zum vorherigen Jahr im Freistaat mit FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) infiziert. Experten raten zur Schutzimpfung.
Zahl der Fälle in Bayern fast verdoppelt
Die durch einen Zeckenbiss verursachten Hirnhautentzündungen sind in Bayern wieder angestiegen. Im Vergleich zum vorherigen Jahr hat sich im Freistaat 2013 die Zahl der Menschen, die sich mit FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) infiziert haben, fast verdoppelt. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) gab es im vergangenen Jahr in Bayern 175 gemeldete FSME-Fälle. Im Jahr zuvor waren es 90 Fälle und 2011 sind 178 Erkrankungen gezählt worden. Daher riet der Verein FSME-Netzwerk am Dienstag in Nürnberg, sich impfen zu lassen.
Experten raten zur Impfung
Wie der Neurologe Frank Erbguth vom Klinikum Nürnberg laut einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa sagte, sei es ein „Roulette“, ob man nach einem Zeckenbiss am FSME-Virus erkrankt. Zwei bis fünf Prozent der Zecken trügen statistisch das Virus in sich. Im Gegensatz zur ebenfalls durch Zecken übertragenen Borreliose gibt es gegen die Ursache von FSME keine Therapie. Lediglich eine Linderung der grippeähnlichen Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen oder Erbrechen ist möglich. Experten raten daher Bewohnern von Risikogebieten und auch denen, die dort Urlaub machen, zur Impfung, um sich gegen die virale Infektionskrankheit zu schützen.
FSME-Virus greift Nervensystem an
Auch wenn eine Infektion meist milde verläuft, greift das FSME-Virus das zentrale Nervensystem des Menschen an, befällt Gehirn, Hirnhäute und Rückenmark. In schweren Fällen können bei Betroffenen Lähmungserscheinungen, Bewusstseinsstörungen und extreme Schmerzen auftreten. Patienten versterben sehr selten an den Folgen einer Gehirn- beziehungsweise Gehirnhautentzündung. Die Vorsitzende des FSME-Netzwerks, Evelyn Bachmann warnte aber: „Wer viel draußen ist, sollte sich schützen.“ Sie erkrankte selbst vor acht Jahren, die Schmerzen seien unerträglich gewesen. „Es war ein Alptraum, wach zu bleiben“, so die 52-Jährige. Sie habe, wie nach einem Schlaganfall, vieles wieder neu lernen müssen. „Es war unklar, ob ich wieder laufen kann“, so Bachmann. (ad)
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