Schützt kurzer zusätzlicher Schlaf vor Herzinfarkten und Schlaganfällen?
Ein oder zwei kleine Nickerchen pro Woche scheinen das Risiko für einen Herzinfarkt und Schlaganfall um fast die Hälfte zu senken.
Bei der aktuellen Untersuchung des University Hospital of Lausanne wurde festgestellt, dass ein oder zwei Nickerchen in der Woche Menschen vor Herzinfarkten und Schlaganfällen schützen. Die Ergebnisse der Studie wurden in der englischsprachigen Fachzeitschrift „Heart“ publiziert.
Fast 3.500 Menschen nahmen an der Studie teil
Die Untersuchung umfasste 3.462 Personen im Alter von 35 bis 75 Jahren. Die Teilnehmenden wurden durchschnittlich für einen Zeitraum von fünf Jahren medizinisch überwacht und gebeten aufzuzeichnen, wie viele Nickerchen sie machten. Die Forschenden fanden heraus, dass kurze zusätzliche Schlafzeiten das Risiko für einen Herzinfarkt und Schlaganfall um fast die Hälfte reduzieren können.
Wie häufig machten die Teilnehmenden ein Nickerchen?
Von den an der Studie teilnehmenden Personen machten 58 Prozent überhaupt kein Nickerchen, etwa jeder Fünfte (19 Prozent) hatte in der Woche ein bis zwei Nickerchen gemacht, etwa jeder zehnte Teilnehmende (zwölf Prozent) machte drei bis fünf Nickerchen pro Woche und rund elf Prozent machten sechs oder sieben Nickerchen pro Woche. Während der fünfjährigen Nachuntersuchung traten 155 kardiovaskuläre Ereignisse wie Herzinfarkte und Schlaganfälle auf. Wenn Teilnehmende ein oder zwei Nickerchen pro Woche machten, war dies mit einem um 48 Prozent reduzierten Risiko für ein negatives Ereignis verbunden, auch wenn andere Faktoren berücksichtigt wurden, berichten die Forschenden.
Wie können Sie sich vor Herzinfarkten und Schlaganfällen schützen?
Weitere Untersuchungen sind nötig, bevor mit Sicherheit gesagt werden kann, dass ein regelmäßiges Nickerchen dazu beiträgt, das Risiko von Herzinfarkten oder Schlaganfällen zu reduzieren. Allerdings gibt es einige Veränderungen in Ihrem Lebensstil, die Sie einleiten können, um sich vor einem Schlaganfall oder Herzinfarkt zu schützen. Dazu gehören beispielsweise Bewegung und eine gesunde Ernährung. Außerdem sollten Blutdruck und Cholesterin auf einem normalen Niveau gehalten werden, weil bekannt ist, dass diese Faktoren einen Einfluss auf das Risiko für lebensbedrohliche Herz- und Kreislauferkrankungen haben können. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Nadine Häusler, Jose Haba-Rubio, Raphael Heinzer, Pedro Marques-Vidal: Association of napping with incident cardiovascular events in a prospective cohort study, in Heart (Abfrage: 10.09.2019), Heart
Wichtiger Hinweis:
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