Schutz vor Darmkrebs durch Joghurtkonsum?
Laut einer neuen Studie können Männer durch den Verzehr von lediglich zwei Portionen Joghurt pro Woche, ihr Risiko für die Entstehung eines Adenoms erheblich reduzieren, welches normalerweise zur Entstehung von Darmkrebs beiträgt.
Bei der aktuellen Untersuchung der University of Washington wurde festgestellt, dass der Konsum von zwei Portionen Joghurt pro Woche vor der Entwicklung eines Adenoms schützt, welches mit der Entwicklung von Darmkrebs zusammenhängt. Die Ergebnisse der Studie wurden in dem englischsprachigen Fachblatt „Gut“ veröffentlicht.
Über 77.000 Menschen wurden untersucht
Für die Studie wurden insgesamt 25 Jahre lang mehr als 32.000 Männer und über 55.000 Frauen medizinisch überwacht. Die Teilnehmenden gaben zusätzlich alle vier Jahre Auskunft über ihren Lebensstil und ihre Ernährung sowie darüber, wie viel Joghurt sie konsumierten. Die Untersuchung ergab, dass sich im Laufe der Zeit 5.822 Adenome bei Männern und 8.116 bei Frauen entwickelten.
Keine Vorteile durch Joghurtkonsum für Frauen
Es stellte sich heraus, dass Männer, welche mindestens zwei Portionen Joghurt pro Woche konsumierten, zu 19 Prozent seltener ein Adenom entwickelten, verglichen mit Männern, welche keinen Joghurt zu sich nahmen. Der Verzehr von Joghurt hatte für die an der Studie teilnehmenden Frauen keinen vergleichbaren besonderen Vorteil, erklären die Forschenden. Die Daten der Untersuchung liefern neue Beweise für die Rolle von Joghurt im Frühstadium der Entwicklung von Darmkrebs und das Potenzial von Darmbakterien bei der Modulation dieses Prozesses.
Weitere Forschung ist nötig
Die Ergebnisse, sofern sie durch zukünftige Studien bestätigt werden, deuten darauf hin, dass Joghurt als weitgehend akzeptabler modifizierbarer Faktor dienen könnte, der das Screening auf Darmkrebs ergänzen und das Risiko eines Adenoms bei nicht gescreenten Personen verringern könnte.
Beruht die positive Wirkung auf Bakterien?
Da es sich lediglich um eine sogenannte Beobachtungsstudie handelte, konnte nicht eindeutig nachgewiesen werden, warum der Konsum von Joghurt zu solchen gesundheitlichen Auswirkungen bei Männern führt. Zwei im Joghurt vorkommende Arten von Bakterien, Lactobacillus bulgaricus und Streptococcus thermophilus, könnten die Krebs verursachenden Stoffe im Darm reduzieren, mutmaßen die Autoren der Studie. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
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- Yogurt consumption and risk of conventional and serrated precursors of colorectal cancer
Wichtiger Hinweis:
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