Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten von schmerzenden Augen
Augenschmerzen können verschiedene Ursachen haben. Häufig treten sie einseitig und vor allem beim Bewegen des Auges auf. Nicht immer ist das Auge selbst, sondern sein Umfeld betroffen. So treten die Beschwerden beispielsweise auch bei Kopfschmerzen (u.a. Migräne oder Cluster-Kopfschmerzen) auf. Zu den häufigsten Auslösern gehören unter anderem Bindehautentzündungen, bakterielle Infektionen, Hornhautentzündungen und trockene Augen. Fremdkörper im Auge können die Beschwerden ebenfalls verursachen. Tritt der Schmerz plötzlich auf und verschwindet nicht nach kurzer Zeit von alleine, sollte ein Arzt konsultiert werden, um die Ursache abzuklären.
Inhaltsverzeichnis
Schmerzende Augen bei Bindehautentzündung (Konjunktivitis)
Augenschmerzen sind häufig eines der Symptome von Bindehautentzündung (Konjunktivitis). Weitere Beschwerden können eine Rötung des betroffenen Auges, Juckreiz, ein Fremdkörpergefühl, Augenbrennen und ein verstärkter Tränenfluss sein. Zudem können sich kleine Vorwölbungen, sogenannte Follikel, in der Bindehaut bilden.
Eine Bindehautentzündung mit schmerzenden Augen wird unter anderem durch Infektionen mit Bakterien oder Viren, Allergien sowie anderen Erkrankungen wie Rheuma ausgelöst. Handelt es sich um eine bakterielle oder virale Konjunktivitis, ist die Bindehautentzündung ansteckend. Ist die Bindehaut auf eine Allergie oder äußerliche Reize zurückzuführen, ist sie dagegen nicht infektiös.
Bei einer rheumatischen Erkrankung als Ursache der Entzündung besteht keine Ansteckungsgefahr.
Augenschmerzen wegen Hornhautentzündung (Keratitis)
Eine Hornhautentzündung (Keratitis) ist eine Infektion von einer oder mehreren Schichten der Hornhaut (Kornea). Meist sind Bakterien Ursache der Entzündung, die zum Teil mit erheblichen Augenschmerzen einhergeht. Auch Viren, wie beispielsweise Herpes-simplex-Viren (Herpeskeratitis) oder – in sehr seltenen Fällen – Pilze sind manchmal Auslöser einer Keratitis. Darüber hinaus können ein sehr trockenes Auge (Keratoconjunctivitis sicca), eine Verätzung durch Säure oder Lauge, eine oberflächliche Augenverletzung durch UV-Strahlen sowie eine Schädigung des Nervus trigeminus zu einer Hornhautentzündung führen.
Neben den Schmerzen äußert sich eine Keratitis – abhängig von der Tiefe der Entzündung – durch eine leichte bis dichte Trübung der betroffenen Stelle, die als weißlicher Fleck auftreten kann, eine Augenrötung sowie ein verstärkter Tränen- und Sekretfluss, da meist gleichzeitig die Bindehaut betroffen ist. Nicht selten entwickelt sich eine Hornhautentzündung durch das zu lange Tragen von Kontaktlinsen. Auch verschmutzte oder defekte Linsen können eine Infektion auslösen. Ältere Menschen mit einem geschwächten Immunsystem leiden häufiger an einer Keratitis.
Verblitzung der Augen / Schneekrankheit
Wenn intensive UV-B-Strahlung auf das ungeschützte Augen trifft, kann ein Sonnenbrand auf der Horn- und Bindehaut (Photoconjunctivitis und -keratitis) entstehen, der mit schmerzhaften, kleinen Verletzungen des Epithels, einer Lockerung des Epithels der Hornhaut und dem Absterben von Epithelzellen einhergeht. Zu einer solchen Verblitzung der Augen kann es beispielsweise kommen, wenn man sich im Schnee oder am Strand ohne Sonnenbrille aufhält. Auch beim Schweissen ohne Schutzbrille können die Augen geschädigt werden. Da Schnee, Sand und Wasser die UV-Strahlung reflektieren, werden die Augen in einer solchen Umgebung einer zusätzlichen indirekten Bestrahlung ausgesetzt.
Eine Verblitzung der Augen äußert sich meist zeitverzögert nach etwa drei bis zwölf Stunden nach der Exposition mit UV-Strahlung. Die Betroffenen haben dann beidseitig sehr starke Augenschmerzen, leiden an einem Fremdkörpergefühl im Auge und müssen die Augen immer wieder schließen, da sie extrem lichtempfindlich sind (Lidkrampf). Zudem tränen die Augen und es können Sehstörungen auftreten. Der Augenarzt stellt darüber hinaus eine Bindehaut- und Hornhautentzündung fest.
In den meisten Fällen gehen die Beschwerden nach ein bis zwei Tagen zurück, ohne bleibende Schäden zu hinterlassen. Der Patient wird mit Augensalbe und Schmerzmitteln behandelt und sollte Bettruhe halten.
Schmerzen bei trockenen Augen (Sicca-Syndrom)
Trockene Augen (Sicca-Syndrom) können das Wohlbefinden stark einschränken. So berichten Betroffene häufig von einem Fremdkörpergefühl im Auge, Augenbrennen und Augenschmerzen, geröteten Augen, Juckreiz und Lichtempfindlichkeit.
Die Trockenheit ist eine Folge von mangelnder Benetzung des Auges durch Tränenflüssigkeit. Zu den häufigsten Ursachen des Sicca-Syndroms gehören Tabakrauch, Luftzug durch Klimaanlagen oder das Gebläse im Auto, Bildschirmarbeit (Office-Eye-Syndrom) und stundenlanges Spielen am Computer (Gamer Eye). Trockene Augen können aber auch die Folge einer Erkrankung, wie Diabetes Mellitus, rheumatische Erkrankungen und Schilddrüsenerkrankungen, sein.
Zudem begünstigen die Einnahme bestimmter Medikamente, ein höheres Alter sowie weibliche Geschlechtshormone die Entstehung des Sicca-Syndroms.
Entzündungen des Augeninneren (Uveitis)
Unter dem Begriff Uveitis fassen Augenärzte verschiedene Krankheiten des Augeninneren zusammen. Dabei sind Teile der Uvea (Gefäßhaut) entzündet, die sich aus drei Schichten zusammensetzt: Regenbogenhaut (Iris), Strahlenkörper (Ziliarkörper) und Aderhaut (Choroidea). Einige dieser Entzündungen können mit starken Schmerzen an den Augen einhergehen. Abhängig davon, welcher Bereich des inneren Auges betroffen ist, können weitere Symptome, wie eine deutliche Verschlechterung der Sehfähigkeit, das Sehen von Schlieren, Fusseln oder Flocken, eine Rötung des Auges, Lichtempfindlichkeit und ein verstärkter Tränenfluss auftreten.
Eine Uveitis kann sich infolge einer anderen Infektionskrankheit entwickeln. Wenn beispielsweise Masern- oder Herpesviren ins Auge gelangen, können sie genauso wie Bakterien, Pilze oder andere Erreger das Augeninnere infizieren. Autoimmunerkrankungen, bei denen die Immunabwehr körpereignene Strukturen angreift – wie etwa bei rheumatischen Erkrankungen ( z.B. Morbus Bechterew, juvenile chronische Arthritis oder Morbus Reiter) oder entzündliche Darmkrankheiten (z.B. Morbus Crohn und Colitis ulcerosa) sowie bei Sarkoidose – tritt häufig eine Uveitis auf.
Manchmal ist die Ursache einer Entzündung des Augeninneren aber nicht eindeutig festzustellen, wenn sie unabhängig von einer anderen Erkrankung auftritt.
Netzhautentzündung (Retinitis) und Entzündung der Iris und des Ziliakörpers (Iridozyklitis)
Augenbeschwerden können auf eine Netzhautentzündung (Retinitis) zurückzuführen sein. Meist ist nicht nur die Netzhaut sondern auch die darunter liegende Aderhaut betroffen (Chorioretinitis). Häufig tritt eine Netzhautentzündung begleitend zu einer anderen Erkrankung, wie beispielsweise Röteln, Syphillis, Zytomegalie, AIDS und rheumatischen Erkrankungen, auf.
Auch bei einer Iridozyklitis (Entzündung der Iris und des Ziliakörpers) liegt dem Augenbefund häufig eine andere Ursache zugrunde. In beiden Fällen muss die Grunderkrankung behandelt werden, um auch eine Besserung der Augenentzündung zu erreichen.
Augenschmerzen bei Entzündung der Außenhaut des Augapfels (Skleritis)
Eine Entzündung der sogenannten Lederhaut (Außenhaut) des Augapfels geht mit teilweise starken Augenschmerzen – meist handelt es sich um einen Druckschmerz – einher, die bis in die Gesichtshälfte des betroffenen Auges ausstrahlen können. Durch die Entzündung können ödematöse (Flüssigkeit einlagernde) Schwellungen der Lederhaut in Kombination mit Lidödemen und Ödemen der Bindehaut auftreten, die zu einer Beeinträchtigung der Sehfähigkeit führen können.
Nicht immer kann die Ursache einer Lederhautentzündung des Augapfels geklärt werden. Ärzte sprechen dann von einer idiopathischen Skleritis. Etwa die Hälfte der Fälle steht mit einer systemischen Grunderkrankung, wie rheumatischen Krankheiten, Morbus Crohn, Gicht oder autoimmunologischen Erkrankungen in Verbindung.
Entzündung des Glaskörpers (Endophthalmitis)
Als Endophthalmitis bezeichnen Ärzte eine Entzündung im Inneren des sogenannten Glaskörpers. Sie ist als eine besonders schwere Form der Augenentzündungen anzusehen, da sie nicht selten zu einem vollständigen Verlust der Sehkraft führt. Zu den Symptomen einer Entzündung des Glaskörpers gehört neben der Beeinträchtigungen der Sehschärfe, Augenschmerzen, akute Rötungen des Auges und Schwellungen der Bindehaut. Meist ist eine bakterielle Infektion Ursache der Erkrankung, wobei die Erreger häufig beispielsweise im Zuge einer Augenoperation oder einer Verletzung von außen in den Glaskörper gelangen. Seltener kommt es zu sekundären Entzündungen des Glaskörpers aufgrund einer allgemeinen systemischen Infektionskrankheit.
Breitet sich die Entzündung vom Glaskörper auf das gesamte Auges aus, wird die Erkrankung alsPanophthalmitis bezeichnet. Sie ist die schwerwiegendste Form der Augenentzündung, da sie oftmals zu einem vollständigen Verlust der Sehkraft sowie mitunter des gesamten Auges führt. Durch die starke Infektion bilden sich vermehrte Eiteransammlungen und das entzündete Gewebe stirbt allmählich ab. Die Infektion kann auf das andere Auge übergehen.
Bei dieser Erkrankung sind meist bei Verletzungen eindringende Keime die Ursache. In seltenen Fällen können die Erreger auch über die Blutbahn zum Auge gelangen und eine Panophthalmitis auslösen, wie etwa in Folge einer Blutvergiftung.
Entzündungen des Tränensacks (Dakryozystitis) und der Tränendrüse (Dakryoadenitis)
Schmerzen am Auge können auch auf eine Entzündung des Tränensacks zurückzuführen sein, die sich meist durch eine deutlich erkennbare Rötung des Gewebes um den inneren Lidwinkel des Auges bemerkbar macht. Zudem ist der Bereich geschwollen und schmerzhaft druckempfindlich. Aus den sogenannten Tränenpünktchen tritt Eiter aus. In einigen Fällen entwickelt sich ein Abszess, der weitere Komplikationen verursachen kann, wie schlimmstenfalls die Entwicklung einer lebensbedrohlichen Enzephalitis (Entzündung des Gehirns). Tritt die Eiteransammlung nach außen und entsteht dadurch eine offene Verbindung, handelt es sich um eine Tränensackfistel.
Eine Dakryozystitis ist in den meisten Fällen auf eine Abflussstörung der Tränenflüssigkeit, die mit einer starken Vermehrung von Bakterien im Inneren des Tränensacks einhergeht, zurückzuführen.
Eine Entzündung der Tränendrüse (Dakryoadenitis) macht sich durch ein geschwollenes und schmerzendes Augenoberlid bemerkbar. Nicht selten entsteht auch dabei ein Abszess. Zudem kann sich eine Fistel bilden.
Schmerzen bei entzündeten Augenlidern (Blepharitis)
Entzündete Augenlider äußern sich durch eine Rötung und Schwellung der betroffenen Stellen, die meist von Schmerzen, einem Brennen und manchmal auch von Juckreiz begleitet wird. Die Wimpern sind durch trockenes Sekret verklebt und können ausfallen. Die Ursachen von Augenlidentzündungen sind vielfältig. So können allergische Reaktionen beispielsweise auf Kosmetika, infektiöse Lidentzündungen durch Bakterien oder Viren sowie allgemeine Hauterkrankungen die Beschwerden auslösen. Manchmal tritt ein entzündetes Augenlid auch in Folge einer Bindehautentzündung auf.
Schmerzhaftes Gerstenkorn (Hordeolum)
Das Gerstenkorn (Hordeolum) zählt ebenfalls zu den Augenlidentzündungen. Auch dabei tritt eine deutlich erkennbare und schmerzhafte Schwellung mit Rötung des Augenlides auf. Ärzte unterscheiden zwischen einem Hordeolum externum, (Entzündung der Moll-Drüsen, Schweißdrüsen im Bereich des Augenlids, oder der Zeis-Drüsen, Talgdrüsen im Bereich des Augenlids) und dem Hordeolum internum, bei dem vor allem die Meibom-Drüsen, die Talgdrüsen am Lidrand, betroffen sind.
Bei einem Gerstenkorn bildet sich Eiter, der bei einem Hordeolum externum nach außen und im Falle eines Hordeolum internum nach innen durchbrechen kann. Meist ist das Gerstenkorn auf eine lokale bakterielle Infektion mit Staphylokokken oder seltener mit Streptokokken zurückzuführen. Im Regelverfall verläuft die Erkrankung ohne Komplikationen oder schwerwiegende gesundheitliche Beeinträchtigungen. Das Gerstenkorn bricht meist innerhalb weniger Tage auf und heilt von alleine ab. Bricht das Gerstenkorn nicht auf, kann sich ein Lidabszess bilden. Deshalb wird der Augenarzt in einem solchen Fall eine chirurgische Öffnung vornehmen und die Eiteransammlung entfernen.
Menschen, die wiederholt an einem Gerstenkorn leiden, haben möglicherweise ein geschwächtes Immunsystem. So kann die Augenerkrankung unter anderem ein Hinweis auf Diabetes sein. Auch die Verwendung von Kosmetika im Augenbereich und das Tragen von Kontaktlinsen kann ein wiederkehrendes Gerstenkorn begünstigen.
Schmerzende Augen bei Entzündungen des Sehnervs (Neuritis nervi optici)Treten akute dumpfe Schmerzen hinter dem Auge oder im Bereich der Augenhöhle auf, kann die Ursache eine Entzündung des Sehnervs sein. Die Betroffenen leiden zudem häufig an einer Abnahme der Sehschärfe bis hin zum vollständigen Sehverlust.
Eine Sehnerventzündung (Neuritis nervi optici) kann auf Erkrankungen des zentralen Nervensystems, wie Multiple Sklerose, toxische Einflüsse, beispielsweise durch übermäßigen Alkoholkonsum, oder auch Infektionskrankheit wie Typhus, Diphtherie und Fleckfieber zurückzuführen sein. Eine Ausweitung von Entzündungen der mittleren Augenhaut (Uveitis) auf den Sehnerv ist ebenfalls möglich. Darüber hinaus werden bestimmte Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems und extremer Bluthochdruck als Risikofaktoren für Sehnerventzündungen angesehen.
Schmerzen bei Bewegung der Augen durch Augenmuskelentzündung (Okuläre Myositis)
Bei einer Muskelentzündung am Auge, sind diejenigen Muskeln betroffen, die für die Bewegung des Auges zuständig sind. Folglich sind die Augenbewegungen bei einer Okulären Myositis sehr schmerzhaft. Zudem kann das Auge hervortreten. Viele Betroffene leiden auch an einer geschwollenen Bindehaut.
Meist geht die Entzündung der Muskeln mit einer Skleritis oder Uveitis einher. Sie kann aber auch bei der Basedowschen Krankheit (Autoimmunkrankheit der Schilddrüse) auftreten oder seltener bei einer Grippe oder anderen Infektionen. Auch ein sogenannter „Pseudotumor“ der Augenhöhle (entzündliches Gewebe unbekannter Herkunft) kann eine Augenmyositis verursachen.
Augentumore
Schmerzen im Bereich der Augen können auch auf Tumore zurückzuführen sein. Diese sind aber im Vergleich zu anderen Krebserkrankungen seltener bösartig. Bei Erwachsenen ist der häufigste bösartige Augentumor das Aderhautmelanom, bei Kindern tritt meist ein Retinoblastom auf.
Abhängig davon, wo genau der Tumor auftritt, kann er unterschiedliche Beschwerden verursachen. Oft bemerken ihn die Betroffenen lange Zeit nicht. Tumore am äußeren Lid dagegen sind für den Augenarzt meist schon mit bloßem Auge erkennbar. Wird ein Tumor im Augeninneren vermutet, muss der Augenhintergrund mittels Ophthalmoskopie untersucht werden. Zudem helfen Ultraschall-Untersuchungen und andere bildgebende Verfahren bei der Diagnose.
Glaukomanfall kann Augenschmerzen verursachen
Ein Glaukom (Grüner Star) kann abhängig von seiner Art verschiedene Symptome verursachen.
Beim sogenannten primären Offenwinkelglaukom treten meist über einen langen Zeitraum keine Beschwerden auf. Im einem späteren Stadium der Erkrankung treten Gesichtsfeldausfälle beim Sehen auf. Ohne rechtzeitige Behandlung droht den Betroffenen Erblindung.
Bei einem akuten Glaukomanfall treten dagegen unmittelbar Beschwerden auf. So ist das Auge gerötet und der Augapfel fühlt sich bei leichtem Druck auf das geschlossen Auge ungewöhnlich hart an. Die Pupille reagiert nicht mehr auf Licht und es können Augenschmerzen auftreten. Zudem kommt es zu Sehstörungen. Viele Patienten leiden zudem an Kopfschmerzen sowie an Übelkeit und Erbrechen.
Fremdkörper im Auge
Gelangt ein Fremdkörper ins Auge, kann dieser ein unangenehmes Gefühl bis hin zu starken Schmerzen verursachen. Häufig handelt es sich bei dem „Störenfried“ um eine Wimper, ein winziges Insekt oder ein Staubkorn. Diese Fremdkörper werden entweder mit der Tränenflüssigkeit ohne Unterstützung aus dem Auge gespült oder können beispielsweise mit einem Taschentuch vorsichtig entfernt werden.
Halten die Beschwerden länger an, sollte ein Augenarzt konsultiert werden. Gerät ein Holz-, Glas- oder Metallsplitter ins Auge, ist sofortige ärztliche Hilfe notwendig. Auch bei anderen scharfkantigen Fremdkörpern im Auge ist umgehend eine Behandlung erforderlich, denn im schlimmsten Fall ist die Verletzung durch den Gegenstand so schwerwiegend, dass der Verlust der Sehkraft droht. Auf keinen Fall sollte ein solcher Fremdkörper auf eigene Faust entfernt werden.
Augenschmerzen durch Sehfehler und bei falscher Brille/Kontaktlinsen
Sehfehler wirken sich auf die Sehfähigkeit aus und beeinträchtigen diese in unterschiedlicher Weise. Häufig werden die Augen permanent überanstrengt, so dass sie schmerzen und brennen. Beispiele dafür sind unter anderem Schielen, Weitsichtigkeit und Alterssichtigkeit. Auch bei Kurzsichtigkeit werden die Augen häufig sehr stark beansprucht, um in diesem Fall Objekte in der Ferne besser erkennen zu können. Mit einer Brille oder Kontaktlinsen in der richtigen Sehstärke lässt sich das Problem meist lösen.
Andersherum können Augenschmerzen – häufig in Verbindung mit Kopfschmerzen – auch auf eine nicht passende Sehhilfe zurückzuführen sein. So können sich unter anderem die Sphäre (Dioptrienwerte), der Zylinder (bei Hornhautverkrümmung) und die Achse (Position des Zylinders und Richtung, in der eine Hornhautverkrümmung ausgeglichen werden soll) verändern, so dass die Werte der bisherigen Brillengläser beziehungsweise Kontaktlinsen die Fehlsichtigkeit nicht mehr ausreichend korrigieren.
Augenschmerzen vom PC
Das Sehen am Bildschirm stellt hohe Anforderungen an unsere Augen. Ohne es bewusst wahrzunehmen schauen Menschen mit einem Bildschirmarbeitsplatz mehrere tausendmal zwischen Monitor und Tastatur oder Unterlagen hin und her. Die Augen müssen sich jedes mal neu „einstellen“. In der Folge leiden viele Menschen an Kopfschmerzen, Augenschmerzen, geröteten Augen, Sehbeeinträchtigungen durch verschwommenes Sehen und Doppelbilder, rascher Ermüdung, Muskelverspannungen und einem Abfall der Leistungsfähigkeit im Laufe des Tages.
Um diesen Beschwerden vorzubeugen, sollten man regelmäßig nach etwa 50 Minuten Bildschirmarbeit eine zehnminütige Pause einlegen. Währenddessen kann man sich bewegen, etwas trinken und frische Luft in das Büro lassen. Der Blick ins Grüne bietet ebenfalls Erholung für die Augen und den Kopf. Eine Augenrandmassage kann zudem für Entspannung sorgen. Dafür werden die Daumenkuppen an die Schläfen gelegt. Mit sanftem Druck wird dann mit den Zeigefingern der Knochenrand der Augenhöhlen massiert, wobei an der Nasenwurzel am oberen Rand der Augenhöhle begonnen werden sollte. Während der Massage tief ein- und ausatmen.
Behandlung von Augenschmerzen
Die Therapie richtet sich nach ihrer Ursache. Ist ein Fremdkörper Auslöser der Beschwerden, besteht die Behandlung zunächst darin, den Fremdkörper mit speziellen Instrumenten zu entfernen. Dafür erhält der Patient eine örtliche Betäubung durch Augentropfen.
Ist die Hornhaut oberflächlich verletzt, verschaffen Augensalben und kühlende Kompressen Linderung bis die kleinen Verletzungen nach wenigen Tagen von allein geheilt sind. Handelt es sich um größere Verletzungen, die nicht abheilen, kann der Augenarzt die Oberfläche der Hornhaut mit feinen Geräten abtragen, damit die oberste Schicht besser heilen kann.
Sind die Schmerzen auf entzündliche, bakterielle Prozesse zurückzuführen, wie etwa häufig bei einer Bindehautentzündung, verschaffen antibiotische Salben oder Tropfen Linderung der Beschwerden. Wird eine Infektion durch Viren hervorgerufen, können auch kortisonhaltige Augentropfen angewendet werden, da diese zu einem Abschwellen der Entzündung beitragen.
Bei Verblitzungen durch intensive UV-Strahlung besteht die Therapie vor allem aus antibiotikahaltigen Augensalben, die mehrmals am Tag in beide Augen gegeben wird. Da die Betroffenen meist an sehr starken Augenschmerzen leiden, können zudem Schmerzmittel zum Einsatz kommen. Kühlende Kompressen verschaffen ebenfalls Linderung. Die Patienten sollten zudem Augenbewegungen vermeiden und ihre Augen vor Licht schützen. Meist klingen die Beschwerden nach wenigen Tagen ab.
Augenschmerzen können auch als Begleitsymptom einer anderen Grunderkrankung auftreten, beispielsweise bei Multiple Sklerose. In einem solchen Fall muss die eigentliche Erkrankung behandelt werden, um auch eine Linderung der Augenbeschwerden zu erreichen.
Naturheilkunde bei Augenschmerzen
Augenschmerzen können häufig mit einfachen Hausmitteln und Verfahren der Naturheilkunde behandelt werden. So kann insbesondere bei leichteren Augenentzündungen die Heilpflanze Augentrost (Euphrasia) zur Anwendung kommen. Die Extrakte der Euphrasia verschaffen vor allem bei Bindehaut- und Hornhautentzündungen Linderung. Sie sind unter anderem in Form homöopathischer Augentropfen erhältlich. Aconitum napellus, Arsenicum album, Dulcamara und Hepar sulfuris calcareum sind weitere homöopathische Mittel, die bei Bindehautentzündungen eingesetzt werden. Hepar sulfuris kommt – neben Apis und Silicea – auch bei der Behandlung eines Gerstenkorns zum Einsatz. Zudem können Kompressen aus Fencheltee die Beschwerden bei einer Entzündung lindern, wobei hier strenge Hygiene geboten ist, um eine Verschleppung der Erreger zu vermeiden.
Sind die Beschwerden auf trockene Augen zurückzuführen, können nach Erfahrungen des Ayurveda Aloe vera-Gel und Rosenwasser zur Kühlung äußerlich angewendet werden. Gleichzeitig spenden sie Feuchtigkeit. Zur innerlichen Anwendung eignet sich Süßholz, das ebenfalls feuchtigkeitsspendend und kühlend wirken soll.
Die traditionelle chinesische Medizin (TCM) setzt bei Augenschmerzen auf Heilkräuter, die unter anderem einen Bezug zum Lebermeridian haben. Die Behandlung der Akupunkturpunkte auf diesem Meridian kann laut TCM zudem ursächliche Energieschwächen ausgleichen. Besteht eine funktionelle Ursache, kann die kraniosakrale Osteopathie Linderung verschaffen, indem die Zuflusswege für alle Gefäße mit mechanischem Druck oder Zug durchlässig gemacht werden.
Die Naturheilkunde kann Schmerzen mit harmloser Ursache Linderung verschaffen. Bei Verletzungen des Auges oder andauernden Beschwerden sollte aber immer ein Augenarzt zu Rate gezogen werden. (nr)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e. V. (BVA), Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG): Trockenes Auge, (Abruf 11.09.2019), augeninfo.de
- Alana M. Nevares: Sjögren-Syndrom, MSD Manual, (Abruf 11.09.2019), MSD
- Kara C. LaMattina: Überblick über Uveitis, MSD Manual, (Abruf 11.09.2019), MSD
- Deutschen Uveitis-Arbeitsgemeinschaft e.V. (DUAG): uveitis, (Abruf 11.09.2019), klinikum.uni-heidelberg.de
- Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e. V. (BVA), Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG): Leitlinie Nr. 14a, Uveitis anterior, (Abruf 11.09.2019), DOG
- Gerhard K. Lang, Gabriele E. Lang: Augenheilkunde, Georg Thieme Verlag Stuttgart, 1. Auflage, 2015
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.