Bauch

Der Bauch bildet den vorderen Abschnitt des Oberkörpers zwischen Brust und Becken. Die medizinische Fachbezeichnung lautet Abdomen. Der Bauchbereich wird weiterhin unterteilt in den Oberbauch (oberhalb des Bauchnabels, zwischen den Rippenbögen bis zur unteren Spitze des Brustbeins), Mittelbauch (knochenfreier Bereich um den Bauchnabel) und den Unterbauch (unterhalb des Bauchnabels, zwischen den Beckenknochen).

Der Bauch ist insbesondere im mittleren Bereich durch eine relativ ausgeprägte Muskulatur gekennzeichnet, die von mehr oder weniger dicken Fettpolstern überdeckt wird. Der innere Hohlraum des Bauches wird als Bauchhöhle bezeichnet. In dieser liegen zahlreiche Organe wie der Magen, die Leber, die Gallenblase, der Dünndarm, der Dickdarm oder die Bauchspeicheldrüse. Durch das Zwerchfell ist die Bauchhöhle nach oben hin von der Brusthöhle abgegrenzt. Die untere Begrenzung bilden Beckenboden und Hüftbein.

Im Bauchbereich können etliche Beschwerdebilder auftreten, die von eher äußerlichen Erkrankungen wie beispielsweise einem Bauchnabelbruch oder Leistenbruch über Infektionskrankheiten der Verdauungswege bis hin zu schweren Erkrankungen der inneren Organe (zum Beispiel Leberzirrhose, Darmkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs etc.) reichen. Häufig sind Beschwerden im Verdauungstrakt erstes Anzeichen für Erkrankungen im Bauchbereich.

Magendruck, Bauchschmerzen, Blähungen, Übelkeit und Erbrechen bilden hier typische Symptome, wobei das Spektrum ihrer möglichen Ursachen allerdings äußerst breit gefächert ist. So kann hinter den Beschwerden zum Beispiel ein eher harmloser Magen-Darm-Infekt stecken, allerdings gehen die Symptome mitunter auch auf eine Krebserkrankung des Magens oder Zwölffingerdarms zurück.

Ein aufgeblähter Bauch ist seinerseits im Zusammenhang mit Lebensmittelunverträglichkeiten zu beobachten, kann jedoch auch auf schwere Erkrankungen der Leber zurückgehen. Insgesamt ist die Diagnosestellung bei Erkrankungen im Bauchbereich daher oftmals eher schwierig und es bedarf insbesondere bei längerfristig bestehenden Beschwerden umfänglicher Untersuchungen, um die Ursache der Symptome zu ermitteln.

Hinzu kommt, dass Beschwerden im Bauchbereich auch auf Erkrankungen des Herzens oder der inneren Geschlechtsorgane zurückgehen können, was die Diagnose zusätzlich erschwert. Beispielsweise sind bei einem Herzinfarkt neben Brustschmerzen mitunter Oberbauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen zu beobachten.

Unterbauchschmerzen können im Zusammenhang mit einer Entzündung des Nebenhodens oder einer Hodentorsion auftreten und auch eine Entzündung von Eierstock und Eileiter geht oftmals mit Unterbauchschmerzen einher. Nicht selten leiden zudem Frauen während der Menstruation unter ziehenden Unterleibsschmerzen, die in den Bauchbereich ausstrahlen.

Des Weiteren besteht ein Zusammenhang zwischen psychischen Belastungen und Erkrankungen im Bauchbereich. So gelten chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn zu weiten Teilen als psychosomatisch bedingt. Auch bei der Entstehung von Magengeschwüren spielen psychische Belastungen oftmals eine Rolle.

Stress wird allgemein als Risikofaktor für unterschiedlichste Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes bewertet. Mitunter schlägt sich dieser zudem in ungewöhnlichen Essgewohnheiten nieder, die Übergewicht und Fettleibigkeit (Adipositas) zur Folge haben können.

Auch Bewegungsmangel und eine zu fett- und kalorienreiche Ernährung sind mögliche Ursachen für Übergewicht, wobei vor allem die vermehrte Bildung von Bauchfett unter gesundheitlichen Aspekten besonders kritisch bewertet wird. Denn übermäßiges Bauchfett gilt seinerseits als Risikofaktor für verschiedene weitere Erkrankungen wie beispielsweise Diabetes oder die koronare Herzkrankheit. (fp)