Die Brust ist der vordere Bereich des menschlichen Oberkörpers, zwischen Hals beziehungsweise Schultern und unterstem Rippenbogen. Die knöcherne Basis der Brust bildet der Brustkorb mit Brustbein und Rippen. Letztere reichen rückseitig bis zur Brustwirbelsäule, die zwar auch einen Teil des Brustkorbes bildet, jedoch nicht dem Bereich der Brust zugeordnet werden kann.
Der Brustkorb umschließt die sogenannte Brusthöhle, in der sich das Herz und die Lunge befinden. Auch Luft- und Speiseröhre liegen geschützt im Inneren des Brustkorbes. Bedeckt wird der Brustkorb von der Brustmuskulatur – dem Musculus pectoralis major (großer Brustmuskel) und dem Musculus pectoralis minor (kleiner Brustmuskel), die unter anderem wesentliche Aufgaben bei Bewegungen der Arme übernehmen und als sogenannte Atemhilfsmuskulatur fungieren.
Über der Brustmuskulatur liegt bei normalgewichtigen Männern lediglich eine relativ dünne Fett- und Bindegewebsschicht sowie die Haut. Die weibliche Brust ist indes durch ausgeprägtere Fett- und Bindegewebsstrukturen gekennzeichnet, die zu den deutlich sichtbaren Rundungen führen, welche auch als Busen bezeichnet werden (genaugenommen ist der Busen der Zwischenraum zwischen den beiden weiblichen Brüsten).
In den Brüsten der Frau befinden sich die Brustdrüsen, die zur Bildung der Muttermilch dienen, welche beim Stillen über die Brustwarzen abgegeben werden kann. Die Brust ist Teil der sekundären Geschlechtsmerkmale bei Frauen. Erkrankungen im Brustbereich können die Knochen, Muskulatur und andere Gewebestrukturen außerhalb des Brustkorbes betreffen, aber auch die Organe im Inneren der Brusthöhle befallen.
Die weibliche Brust ist bei den „äußeren“ Erkrankungen im Brustbereich besonders gefährdet. So sind hier Entzündungen der Brust durchaus keine Seltenheit und Mammakarzinome (Brustkrebs) bilden die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Die Gewebestrukturen außerhalb des Brustkorbes werden bei Männern zwar deutlich seltener von einer Erkrankung befallen, doch können auch sie Brustkrebs entwickeln. Zudem sind schmerzhafte Verspannungen der Muskulatur relativ häufig, die meist auf eine ungünstige Körperhaltung im Alltag zurückgehen.
Eine eher seltene Erkrankung im Brustbereich, die sowohl Männer als auch Frauen betrifft, ist das sogenannte Tietze-Syndrom, bei dem sich die Knorpelansätze der Rippen am Brustbein pathologisch verdicken. Des Weiteren zählen Prellungen und Frakturen der Rippen zu den „äußerlichen“ Beschwerdebilder im Brustbereich. Besonders schwerwiegenden Erkrankungen im Brustbereich betreffen die Organe im Inneren des Brustkorbes.
Zu diesen „inneren“ Erkrankungen zählen chronische Herzleiden wie die koronare Herzkrankheit, aber auch akute Notfallereignisse wie ein Herzinfarkt. Die Lunge kann ebenfalls von akuten Krankheiten, wie beispielsweise einer Lungenentzündung oder Bronchitis, aber auch von chronischen Leiden wie einem Raucherhusten (COPD) oder gar Lungenkrebs befallen werden.
Des Weiteren sind verschiedene Erkrankungen der Speiseröhre möglich, die von einer akuten Speiseröhrenentzündung über lebensbedrohliche Perforationen der Speiseröhre bis hin zu Speiseröhrenkrebs reichen. Viele der „inneren“ Erkrankungen im Brustbereich gehen mit einem Stechen in der Brust beziehungsweise Brustschmerzen einher, weshalb hier dringend eine differenzierende Untersuchung erfolgen sollte, die klar macht, ob eine lebensbedrohliche Krankheit oder eher harmlosere Ursachen den Beschwerden zugrunde liegen.
Werden die Brustschmerzen von weiteren Symptomen wie Schwindel, Bauchschmerzen, einem Engegefühl im Brustkorb oder Übelkeit und Erbrechen begleitet, sollte in jedem Fall zeitnah ein Notarzt alarmiert werden, da dies typische Anzeichen eines Herzinfarktes sind. (fp)