Jucken an den Brustwarzen – Juckende Brustwarzen
Juckende Brustwarzen sind ein sehr unangenehmes Problem, von dem viel eher Frauen betroffen sind als Männer. Das Brustwarzenjucken kann eine Brust betreffen, aber auch beidseitig bestehen. Ist die Ursache gefunden und eine ernste Erkrankung ausgeschlossen, gibt es wirksame Heilmittel aus der Natur, um den Juckreiz zu stillen und zukünftig zu verhindern.
Inhaltsverzeichnis
Definition
Juckreiz an den Brustwarzen ist – vor allem in Gesellschaft – schlecht durch einfaches Kratzen zu stillen, wie man es an vielen anderen Körperstellen tun würde. Viele betroffene Frauen beschreiben das Jucken mit dem „Gefühl, wahnsinnig zu werden“. Meist wird die Bekleidung zum Reiben benutzt, um das lästige Jucken für eine Weile zu lindern.
Die Reibung kann jedoch schnell in Hautreizungen und entzündliche Prozesse übergehen, die dann mit Brennen, Rötungen und Schmerzen einhergehen. Manchmal kommen weitere Symptome dazu, die Aufschluss auf die Ursache geben können. Dazu gehören beispielsweise juckender Hautausschlag, Austritt von Flüssigkeit und Veränderungen der Brustwarzenform.
Jucken an den Brustwarzen durch Hormonumstellungen
Für die juckenden Brustwarzen kann es verschiedene Ursachen geben, welche nicht unbedingt krankhaften Ursprungs sein müssen. Die Brustdrüse ist eine Hautdrüse, die sich unter dem Einfluss weiblicher Sexualhormone in der Pubertät zur weiblichen Brust ausbildet. Der braunpigmentierte Bereich von Brustwarze und Brustwarzenvorhof enthält eine Vielzahl sensibler Nervenfasern, was ihn sehr empfindlich für Berührungen, Kälte und Hitzeeinwirkung macht.
Durch die enge funktionelle Beziehung zum Hormonsystem und der sensiblen Haut kommt besonders in Phasen hormoneller Umstellungen Brustwarzenjucken vermehrt vor, etwa in Schwangerschaft und Stillzeit, vor der Menstruation oder in der Pubertät. Bei vielen jungen Mädchen ist der Juckreiz als Zeichen wachsender Brüste zu verstehen.
Hautprobleme als Ursache
Häufig besteht ein vorwiegend dermatologisches Problem, d.h. dass nur die Haut, nicht aber die Brustdrüse an sich betroffen ist. Dies ist vor allem anzunehmen, wenn die Beschwerden an beiden Brüsten gleichermaßen bestehen.
Irritationen können auftreten, wenn das Tragen von groben, hautreizenden Materialien oder Unterwäsche aus Natur- bzw. Kunststofffasern nicht vertragen wird. Gleiches gilt für nicht vertragene Kosmetika, Waschmittel oder Weichspüler. Bestehen Neurodermitis oder andere Allergien, werden sich diese wahrscheinlich in der überschießenden Bildung von Quaddeln und Ekzemen zeigen.
Kratzen und Reiben der Brustwarzen führt dabei fast immer zu einer Entzündung, ebenso kann eine Pilzinfektion vorliegen.
Eine alte (Bauern-)Weisheit besagt außerdem, dass der Juckreiz der Brustwarzen Schneefall vorhersagt. Tatsächlich berichten viele Frauen vom Jucken bei Wetterwechsel, möglicherweise weil dieser eine bestehende Neigung zu trockener Haut verstärkt. Dann geht das Jucken oftmals mit trockenen Ekzemen und schuppender Haut einher.
Ursachen im Bereich der Brustdrüse
Sind Brustdrüse und –gewebe betroffen, bestehen die Beschwerden oftmals einseitig. Weitere Hinweise können der Austritt von Flüssigkeit aus der Brustwarze, tastbare Knoten oder sichtbare Veränderung der Brustwarzenform sein.
Ist der Juckreiz begleitet oder gefolgt vom Austritt milchiger, brauner, wässriger oder blutiger Flüssigkeit aus der Warze, sollte unbedingt eine fachärztliche Untersuchung stattfinden.
Mögliche Ursachen sind Hormonstörungen, eine Brustdrüsenentzündung (Mastitis), gutartige Tumoren (Zysten, Fibroadenom) oder Brustkrebs (Mammakarzinom), wobei – meist einseitig – Jucken, Ekzeme, Rötung und Hitzegefühl auftreten können (inflammatorisches Karzinom ) und/oder typischerweise die Brustwarze nach innen gezogen wird (Paget-Krebs).
Behandlung in der Naturheilkunde
Sind ernste oder gar bösartige Erkrankungen und zusätzliche Brustschmerzen von Frauenärztin und Hautarzt ausgeschlossen, können verschiedene Hausmittel und Maßnahmen aus der Naturheilkunde genutzt werden, um den Juckreiz zu lindern. Für tiefgreifendere Veränderungen im Organismus sollte eine Heilpraktikerin bzw. ein naturheilkundlich ausgerichteter Arzt aufgesucht werden.
Unverträglichkeiten und Allergien können entweder durch Ausprobieren herausgefunden und vermieden werden, z.B. durch Wechsel des Waschmittels. In der Arzt- oder Naturheilpraxis können Testungen (Prick-Test, EAV, Kinesiologie, Bluttest) zur Ermittlung hinzugezogen werden. Liegt trockene, schuppige Haut zugrunde, können hochwertige Öle, z.B. Nachtkerzenöl Abhilfe schaffen.
Wohltuende Auflagen und Wickel
Bei nässenden Ekzemen, Quaddeln und anderen („hitzigen“) entzündlichen Prozessen erleben die Frauen oftmals kurzzeitige Besserung durch das Auflegen kaltfeuchter Waschlappen. Nachhaltiger wirktreines Aloe vera-Gel, das nicht nur kühlt, sondern zudem entzündungswidrig und wundheilend wirkt.
Eine gute Hilfe können Auflagen und Quarkwickel gegen Entzündungen und Schwellungen sein. Achtung: Der Quark darf für die Anwendung nicht zu kalt sein, daher bitte einige Zeit vorher aus dem Kühlschrank nehmen und etwas aufwärmen lassen.
Quarkauflage gegen juckende Brustwarzen
Tipp: Wer den Quark nicht direkt auf die Brustwarze geben möchte, kann ihn alternativ in Form eines Päckchens anwenden. Hierfür geben Sie den Quark ebenfalls etwa 0,5 cm dick auf eine größere Kompresse, Mullwindel o.ä. und schlagen diese von den Seiten her ein, sodass ein Päckchen entsteht. |
Heilerde und Teebaumöl gegen juckende Brustwarzen
Nach der hochakuten Phase hat sich auch das Auftragen von Heilerde bewährt, indem die feinen Sandkörner die juckreizauslösenden Entzündungsstoffe aufsaugen. Bei Pilzinfektion kann der Heilerdepackung reines Teebaumöl beigemengt werden. Ebenso kann ein Bad mit basischen Mineralien den Juckreiz vermindern.
Brustwarzenjucken von innen behandeln
Innerlich sollten stoffwechselanregende und ausleitungsfördernde Pflanzendrogen zum Einsatz kommen oder eine allgemeine Entgifungskur mit homöopathischen bzw. spagyrischen Mitteln erfolgen.
Ausleitverfahren wie die Eigenbluttherapie sind bei Hautproblemen häufig wirkungsvoll. Zur Veränderung seelischer Aspekte, die die Symptomatik möglicherweise unterstützen, kann eine Bachblütentherapie den Heilungsvorgang unterstützen. (jvs, nr)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Thomas Werfel et al.: S2K-Leitlinie Neurodermitis, Deutsche Dermatologische Gesellschaft, (Abruf 06.09.2019), AWMF
- Elizabeth H. Page: Juckreiz (Pruritus), MSD Manual, (Abruf 06.09.2019), MSD
- Robert Koch Institut: Mykosen (Pilzinfektionen), (Abruf 06.09.2019), rki
- Dorothea Terhorst-Molawi: Dermatologie Basics, Elsevier / Urban Fischer Verlag, 4. Auflage, 2015
- Anja Jacobs et al.: S3-Leitlinie: Therapie entzündlicher Brusterkrankungen in der Stillzeit, Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG), (Abruf 06.09.2019), AWMF
- Julie S. Moldenhauer: Mastitis, MSD Manual, (Abruf 06.09.2019), MSD
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.