Geschwollene Beine oder dicke Beine können eine Vielzahl von Ursachen haben, wobei Gefäßleiden wie Venenschwächen oder Erkrankungen des Lymphsystems, aber auch chronische Durchblutungsstörungen sowie Herz- und Nierenerkrankungen zu den möglichen Auslösern zählen. Da die geschwollenen Gliedmaßen Ausdruck schwerwiegender Erkrankungen sein können, sollte in jedem Fall therapeutische Hilfe in Anspruch genommen werden.
Definition
Grundsätzlich sind die dicken Beine gemäß ihren Ursachen in zwei verschiedenen Kategorien zu unterteilen. Einerseits die durch Fettablagerungen bedingten dicken Beine, anderseits die durch einen Rückstau von Körperflüssigkeiten verursachten Beinschwellungen. Bei letzteren ist umgangssprachlich auch von „Wasser in den Beinen“ die Rede. Die Fettverteilungsstörungen können dabei ihrerseits die Bildung von Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe bedingen, so dass beide Faktoren oftmals parallel auftreten.
Geschwollene Beine: Symptome
Die Bezeichnung dicke Beine beschreibt gleichzeitig deren Hauptsymptom. Zwar kann die Lokalisierung und Ausbreitung der Schwellung abhängig von den Ursachen deutlich variieren, doch meist sind dicke Beine vom Fuß an aufwärts geschwollen. Es sammelt sich Flüssigkeit zwischen Gewebe und Haut wodurch die Gliedmaßen in ihrem Umfang deutlich zunehmen. Weitere mögliche Beschwerden im Zusammenhang mit geschwollenen Beinen sind beispielsweise
- Schwellungen im Fuß oder in den Zehen,
- ein Gefühl von Schwere in den Beinen,
- Engegefühle in den Beinen,
- Bewegung ist eingeschränkt,
- Schmerzen in den Beinen,
- wiederkehrende Infektionen,
- Verdickung der Haut (Fibrose).
Werden die Beine hochgelegt, geht die Schwellung oft innerhalb relativ kurzer Zeit zurück. Besonders häufig leiden die Betroffenen nach einem ganzen Tag im Stehen oder Sitzen unter geschwollenen Füßen, Knöcheln und Unterschenkeln. Durch die monotone Belastung staut sich das Blut in den Beinvenen und die Flüssigkeit im Gewebe. Werden die Beine hochgelegt und/oder gekühlt, kann das Blut leichter in Richtung Herz zurückströmen und die Schwellung klingt ab. Die dicken Beine können jedoch auch eine Art chronischen Verlauf annehmen, das heißt die Betroffenen leiden nahezu jeden Abend oder auch tagsüber an geschwollenen Beinen – oftmals begleitet von Besenreisern oder Krampfadern. In solchen Fällen sollten dringend therapeutische Maßnahmen ergriffen werden. Beginnt sich außerdem die Haut zu verfärben, treten gleichzeitig Schmerzen auf oder ist lediglich ein Bein geschwollen, führt kein Weg an einem Arztbesuch vorbei. Besonders kritisch sind plötzlich auftretende akute Beinschwellung. Diese bedürfen einer möglichst zeitnahen ärztlichen Untersuchung.
Prinzipiell kann das ganze Bein bis zur Hüfte anschwellen, doch in den meisten Fällen beschränkt sich die Schwellung auf den Bereich der Füße und des Knöchels bis maximal zum Unterschenkel. Die Schwellungen können ein Spannungsgefühl in den Beinen und unter Umständen ein leichtes Taubheitsgefühl verursachen. Auch Einschränkungen der Bewegungsfähigkeit sind durchaus keine Seltenheit. Abhängig von den Ursachen der Beinschwellung treten die Ödeme (Flüssigkeitseinlagerungen) insgesamt in äußerst unterschiedlicher Form auf. Daher werden die entsprechenden Symptome bei den unterschiedlichen Auslösern der dicken Beine genauer erläutert. (fp)
Aufgrund der zahlreichen verschiedenen Ursachen, Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten, die bei geschwollenen Beinen in Betracht kommen, ist dieser Artikel in folgende Kategorien aufgeteilt:
- Dicke Beine durch Venenerkrankungen
- Infekte, Erkrankungen der Lymphgefäße und Organe
- Weitere Ursachen für geschwollene Beine
- Diagnose der geschwollenen Beine
- Behandlung von dicken Beinen
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Mayo Clinic: Lymphedema - Symptoms & causes (Abruf: 07.10.2019), mayoclinic.org
- Caitriona Canning, John R Bartholomew: Lipedema, Vascular Medicine, Sage Journal, Ausgabe 23, November 2017, journals.sagepub.com
- Berufsverband Deutscher Internisten e.V.: Ödeme - Erste Anzeichen & Symptome (Abruf: 07.10.2019), internisten-im-netz.de
- Peter Fritsch: Dermatologie Venerologie, Springer, 2. Auflage, 2003
- Wolfram Sterry: Kurzlehrbuch Dermatologie, Thieme, 2. Auflage, 2018
- Gerd Herold: Innere Medizin 2019, Selbstverlag, 2018
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.