Was tun bei Schmerzen am Ellenbogen?
Der Ellenbogen wird bei vielen Sportarten aber insbesondere auch bei Arbeiten am Computer, handwerklichen Abläufen sowie bei alltäglichen Tätigkeiten wie dem Tragen von Taschen stark beansprucht. Zudem ist er aufgrund seines massiven Herausstehens auch bei Stürzen und Stößen für Verletzungen anfällig. Knochenbrüche beispielsweise des Oberarms mit Beteiligung des Ellenbogens treten sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern nicht selten auf. Zu den häufigsten Ursachen von Ellenbogenschmerzen gehören sogenannte Tendinosen. Das sind schmerzhafte Verschleißerkrankungen der Muskelsehnen wie beispielsweise beim „Tennis-Ellenbogen“. Weitere Auslöser von Ellenbogenscherzen sind Insertionstendopathien (Entzündungen im Sehnenansatz), die an den Ansatz- und Ursprungspunkten der Muskelsehnen an den Knochen oder deren Vorsprüngen auftreten.
Inhaltsverzeichnis
Ellenbogenscherzen – ein kurzer Überblick
Beschwerden am Ellenbogen können ganz unterschiedliche Gründe haben. Dabei kommen unter anderem Fehl- oder Überbelastungen, Übertraining, entzündliche Prozesse, Verschleiß, Sehnen- oder Muskelzerrungen beziehungsweise -risse sowie Knochenbrüche als Ursache in Betracht. Hier ein kurzer Überblick zu dem Beschwerdebild:
- Definition: Schmerzen im Bereich des Ellenbogens, deren Ursachen sowohl im Ellenbogengelenk, seinen Sehnen, Muskeln oder Bänder, als auch im Bereich des Oberarmes oder der Wirbelsäule liegen können. Hierbei können nicht zuletzt Entzündungen ursächlich sein.
- Symptome: Belastungsschmerzen am Ellenbogen, die von gelegentlichen leichten bis hin zu permanenten starken Beschwerden reichen können. Die Schmerzen können von punktueller oder großflächiger Natur sein und mit Ausstrahlungen in den Unterarm einhergehen.
- Häufige Ursachen: Entzündungen oder degenerative Veränderungen, die zu dem typischen Tennis-Ellenbogen (Epicondylitis humeri lateralis) oder Golfer-Ellenbogen (Epicondylitis humeri medialis) führen; Gicht, Arthritis, Rheuma, Schleimbeutelentzündung, Arthrose.
- Häufige Auslöser: Einseitige oder intensive Belastungen durch Computerarbeit, handwerkliche Tätigkeiten oder bestimmte Sportarten wie Tennis, Golf, Klettern oder Speerwerfen.
- Therapien: Physiotherapie, Kälte- oder Wärmetherapie, Schonung und Ruhigstellung, Stoßwellentherapie, Elektrotherapie, Ultraschallbehandlung, Bandagen, Taping, schmerzlindernde Medikamente, in manchen Fällen auch operative Eingriffe.
- Naturheilkunde: Akupunktur, Misteltherapie, Einsatz von Heilpflanzen und Kräutermedizin wie Afrikanische Teufelskralle, Zitterpappelblätter oder -rinde, Echtes Goldrutenkraut und Eschenrinde; äußerliche Anwendungen mit Arnika, Hafer, Johanniskraut-Extrakt oder -Öl.
Definition
Als Ellenbogenschmerzen werden allgemein Schmerzen im Bereich des Ellenbogens bezeichnet. Die Ursache kann auf das Ellenbogengelenk, seine Sehnen, Muskeln und Bänder, aber auch den Bereich des Oberarmes, der Wirbelsäule oder auf Entzündungen zurückzuführen sein. Schmerzen am Ellenbogen reichen von gelegentlichen leichten Beschwerden bis hin zu permanenten starken Schmerzen. Die Schmerzen können punktuell, großflächiger mit Ausstrahlen in den Unterarm und nadelstichartig bei bestimmten Bewegungen und Belastungen auftreten.
Risikofaktoren
Häufig führen Überlastungen beispielsweise durch intensive Computerarbeit oder handwerkliche Tätigkeiten zu Schmerzen am Ellenbogen. Berufsbedingt sind viele dieser Bewegungen und Belastungen nicht zu vermeiden. Deshalb sollten Betroffene versuchen, bei einseitigen, immer wiederkehrenden Belastungen die Hand zu wechseln, wenn das möglich ist. Für die Arbeit am Computer sollten Bürostuhl und Schreibtisch individuell einstellbar sein. Eine spezielle Ablage für den Arm kann ebenfalls hilfreich sein sowie in Pausen das sanfte Dehnen und Bewegen des Hand- und Ellenbogengelenks, Schulterkreisen und Körperstrecken.
Des Weiteren können sportliche Aktivitäten wie beispielsweise Tennisspielen, Golfen, Gewichtheben und Speerwerfen ebenfalls zu Überlastungen des Ellenbogens führen.
Anatomie
Der Ellenbogen besteht aus drei Knochen (Oberarm, Elle und Speiche), deren Enden im Ellenbogengelenk zusammenlaufen, sowie aus Sehnen, Bändern, Gelenkknorpel, Gelenkflüssigkeit und weiteren Gelenkstrukturen. Ein Scharnier- und Kugelgelenk im Ellenbogen ermöglichen die Beugung und Streckung des Unterarms. Ein Zapfengelenk ist für die Drehung von Unterarm und Hand verantwortlich.
Symptome
Da das Ellenbogengelenk im Alltag, bei der Arbeit und bei sportlichen Aktivitäten häufig stark beansprucht wird, kann es bei Überlastung, falscher Belastung und Unfällen leicht zu Verletzungen und Beschwerden kommen. Betroffene können unter akuten, bei bestimmten Bewegungen und Belastungen auftretenden oder permanenten (chronischen) Ellenbogenschmerzen leiden. Die Intensität reicht von leichten bis zu starken Schmerzen, die je nach Ursache ziehend, stechend oder drückend erscheinen. Häufig leiden Betroffene zudem an einer Bewegungseinschränkung des Ellenbogengelenks. Bei Entzündung können Schwellungen und warme Hautrötungen auftreten.
Ursachen
Zu den häufigsten Ursachen zählen der Tennis-Ellenbogen (Tennisarm, Epicondylitis humeri lateralis) sowie der Golfer-Ellenbogen (Epicondylitis humeri medialis). In beiden Fällen liegt eine Entzündung oder degenerative Veränderung im Bereich des Ellenbogens vor, die beim betroffenen Arm zur Einschränkung der Gebrauchsfähigkeit führt. Seinen Namen verdankt das Schmerzsyndrom dem Umstand, dass Tennisspieler und Golfer häufig betroffen sind. Meist sind jedoch Belastungen, die bei intensiver Computerarbeit oder handwerklichen Tätigkeiten auftreten, Auslöser eines Tennis- oder Golfer-Ellenbogens.
Tennis-Ellenbogen
Beim Tennis-Ellenbogen klagen Betroffene bei Berührungen oder Druck über Schmerzen am äußeren seitlichen Knochenvorsprung des Ellenbogens. Auch das Anheben von Gegenständen mit gestrecktem Arm und das Schließen einer Faust können schmerzhaft sein. Armstreckungen und Handgriffe werden im Allgemeinen als beschwerlich und unangenehm empfunden. Häufig gehen die Beschwerden nach einer Phase der Schonung von selbst zurück. In einigen Fällen kann sich ein chronisches Krankheitsbild entwickeln, das andauert, wiederkehrt und sich verschlimmert.
Nicht nur Tennisspieler sind betroffen
Der Name Tennis-Ellenbogen ist zum Teil etwas irreführend. Häufiges und intensives Tennisspielen ist zwar ein Risikofaktor für die Entwickelung dieses Schmerzsyndroms, die meisten Betroffenen entwickeln den Tennis-Ellenbogen allerdings aufgrund von Computerarbeit, handwerklichen Tätigkeiten oder intensivem Trainieren eines Musikinstrumentes.
Wie entsteht ein Tennis-Ellenbogen?
Der Tennis-Ellenbogen ist eine Sehnenerkrankung, die durch eine längere Überlastung der Muskelansätze am Oberarmknochen entsteht. Die ständige Überlastung führt zunächst zu einer schmerzhaften Verspannung (Hypertonus). Diese Spannung bewirkt wiederum eine ständige Kraft auf die Ansatzzone der Muskeln. Hierdurch wird zum einen die Durchblutung gestört und somit auch die Nährstoffzufuhr eingeschränkt, zum anderen entstehen durch die Spannung winzige Verletzungen (Mikroläsionen). Unbehandelt können diese Vorgänge zu Kalkeinlagerungen, dauerhaften Veränderung der Muskelansatzstelle oder sogar zu einem Muskelabriss führen.
Frühwarnzeichen beachten!
Da man dieses Schmerzsyndrom in einem frühen Stadium sehr gut in den Griff bekommt und gängige Therapien in der Regel gut anschlagen, sollte man die Frühwarnzeichen für die Entwicklung eine Tennisellenbogen kennen, damit man schnell intervenieren kann, bevor chronische Veränderungen auftreten. Hier einige Frühwarnsymptome zur Erkennung:
- örtlich begrenzte Schmerzen an der Außenseite des Ellenbogens,
- Ellenbogenschmerzen, wenn man mit dem Mittelfinger gegen einen Widerstand drückt,
- Schmerzen im Ellenbogen, wenn man sich mit der Hand auf eine Tischplatte stützt (wie beim Aufstehen),
- die Muskulatur um den Ellenbogen ist geschwollen,
- die Haut am Ellenbogen ist gerötet und fühlt sich warm an,
- Druckschmerzen, wenn man die Muskulatur um den Ellenbogen abtastet.
Golfer-Ellenbogen
Beim Golfer-Ellenbogen treten Schmerzen im Bereich des inneren Ellenbogens auf. Dabei ist der Ellenbogenbereich am Ansatz der Hand- und Fingerbeuger, ellenseitig betroffen. Häufig treten Schmerzen beim Beugen des Handgelenks, beim Heben schwerer Gewichte und bei Drehungen des Unterarms gegen einen Widerstand auf. Das Golfspielen ist allerdings nur bei sehr ambitionierten Golfern der tatsächliche Auslöser. Das Schmerzsyndrom tritt beispielsweise auch bei Speerwerfern auf und wird auch als Werfer-Ellenbogen bezeichnet. In den meisten Fällen sind aber nicht sportliche Betätigungen sondern monotone Bewegungen im Alltag die Auslöser.
Wie entsteht ein Golfer-Ellenbogen?
Die Beschwerden eines Golferellenbogens entspringen an dem Muskelansatz, der am unteren Ende des Oberarmknochens nahe des Ellenbogens sitzt. Die Muskeln, die hier ihren Ansatz haben, sind an der Drehung des Unterarms sowie an der Beugung, Streckung und Stabilisierung des Handgelenks und des Ellenbogens beteiligt. Ständige einseitige Belastungen wie beispielsweise durch Schraubbewegungen, Heben schwerer Lasten oder ruckartige Krafteinwirkungen auf Hand und Unterarm können mit der Zeit kleinste Verletzungen (Mikrotraumen) an der Muskulatur und dem Bindegewebe hervorrufen. Diese Prozesse sorgen zunehmend für entzündlichen Veränderungen, die sich dann durch Schmerzen und Bewegungseinschränkungen beim Beugen und Drehen des Unterarms oder beim Heben äußern.
Diese Frühwarnzeichen ernst nehmen!
Genau wie beim Tennisellenbogen sollte die Behandlung nicht auf die lange Bank geschoben werden. Die meisten Golferellenbogen lassen sich sehr gut ohne Operationen durch etablierte Verfahren therapieren, wenn sie noch nicht chronisch geworden sind. Aus diesem Grund sollten sie die folgenden Frühwarnsymptome nicht unbeachtet lassen:
- Auftretende Schmerzen, wenn die betroffene Muskulatur angespannt und belastet wird,
- Schmerzen verschwinden wieder, nachdem die Belastung eingestellt wird,
- Muskeln auf der Innenseite des Oberarms sind geschwollen,
- Druckschmerzen beim Abtasten,
- Haut in der Region ist warm und gerötet,
- weiter fortgeschritten kommt es auch zu ausstrahlenden Schmerzen in der Ruhephase oder bei geringen Belastungen.
Kletter-Ellenbogen
Eine weitere häufig auftretende Tendinose ist der Kletter-Ellenbogen, bei dem Überlastungsschmerzen an den gelenknahen Sehnenansätzen des Ellenbogengelenkbeugers (Brachialis-Muskel) an der oberen Elle auftreten. Dieser Bereich wird vor allem beim Klettern stark beansprucht.
Entzündungen
Entzündungen des Ellenbogengelenks führen häufig zu Ellenbogenschmerzen. Dabei kann eine Arthritis (Gelenkentzündung) unterschiedliche Ursachen haben. Sowohl eine Infektion mit Bakterien als auch Stoffwechselerkrankungen wie Gicht können eine Entzündung der Gelenke auslösen. Ist nur ein Gelenk wie das Ellenbogengelenk betroffen, sprechen Mediziner von einer Monarthritis, beim Befall mehrerer Gelenke von einer Polyarthritis.
Rheumatoide Arthritis
Zu den häufigsten Formen der Arthritis zählt die rheumatoide Arthritis. Hierbei können ebenfalls Ellenbogenschmerzen auftreten, jedoch ist der Ellenbogen seltener als andere Gelenke betroffen. Ursache der Erkrankung ist eine fehlgesteuerte Immunabwehr, so dass die eigenen Gelenke und Gewebe angegriffen und zerstört werden. Rheumatoide Arthritis zählt zu den Autoimmunerkrankungen. Meist tritt sie symmetrisch durch Schwellungen beider Ellenbogen, Hand- oder Fußgelenke auf. Patienten klagen häufig über steife Gelenke am Morgen und bewegungsabhängige Schmerzen.
Schleimbeutelentzündung
Schmerzen am Ellenbogen werden häufig durch eine Schleimbeutelentzündung (Bursitis olecrani) ausgelöst, die auch durch mechanische Belastung und Dauerreizung hervorgerufen werden kann. Beispielsweise verursachen ständiges Aufstützen des Ellbogens bei der Arbeit oder bestimmte sportliche Aktivitäten eine Bursitis olecrani. Zudem kann sich der direkt unter der Haut liegende Schleimbeutel durch Infektionen oder Verletzungen entzünden und stark anschwellen.
Gicht
Gicht ist eine Stoffwechselerkrankung, die sich im Ellbogenbereich durch einen sogenannten Gicht-Tophus bemerkbar machen kann. Dabei handelt es sich um eine Ansammlung von Harnsäurekristallen, die nicht abgebaut wurden. Harnsäure ist ein Stoffwechselprodukt, das auch bei gesunden Menschen anfällt. Normalerweise wird die Harnsäure durch den Stoffwechsel ausreichend entsorgt. Aufgrund von Stoffwechselstörungen kann es jedoch dazu kommen, dass sie sich im Körper ablagert und Tophi bildet. Entstehen die Gicht-Tophi an gelenknahen Knochen, kann das zur Verformung und Schädigung der Gelenke führen.
Lagert sich Harnsäure bei einem akuten Gichtanfall in den Gelenken und Schleimbeuteln ab, treten durch die Entzündungen heftige Schmerzen, Rötungen an der Haut über den betroffenen Stellen und Fieber auf. Als sogenannte Pseudogicht wird die Ablagerung von Pyrophosphatkristallen bezeichnet, die ebenfalls zur Reizung oder Entzündung des Ellenbogengelenks und anderer Gelenke oder gelenknaher Strukturen führen kann.
Arthrose
Arthrose (Gelenkverschleiß) kann zu Schmerzen am Ellenbogen führen, wenn sie hier auch seltener als an anderen Gelenken auftritt. Häufig, aber nicht ausschließlich, sind ältere Menschen davon betroffen. Tritt Arthrose bereits bei jüngeren Menschen auf, gehen dem Gelenkverschleiß meist eine Verletzung, eine berufsbedingte Schädigung und/oder eine Überbeanspruchung voraus. Beispielsweise kann Arthrose bei Kraftsportlern durch übermäßiges Gewichtheben auftreten. Arthrose-Patienten leiden zum Teil an starken Schmerzen und einer zunehmenden Bewegungseinschränkung.
Morbus Panner
Ellenbogenschmerzen bei Kindern und Jugendlichen können auf Morbus Panner (Osteochondrosis dissecans) zurückzuführen sein. Vor allem Jungen im Alter von sechs bis zehn Jahren sind von der Knochennekrose des Ellenbogengelenks betroffen. Es kommt zur Bildung einer sogenannten Gelenkmaus, eines freien Knorpel-Knochenteils aufgrund von Durchblutungsstörungen, Überlastungen oder anderen unbekannten Ursachen. Setzt sich der Gelenkkörper in das Gelenk ab, kann es zu Einklemmungen, Schädigungen am Knorpel und im späteren Verlauf zu Arthose kommen.
Nervenschädigungen
Bei Beschwerden, die einseitig bis in den Oberarm, Unterarm und/oder die Finger ausstrahlen, sollte eine Nervenschädigung vom Arzt ausgeschlossen werden. Diese kann beispielsweise bei einem Wurzelkompressionssyndrom bei einem Bandscheibenvorfall auftreten, wenn Nervenwurzeln am Rückenmark eingeengt oder zusammengequetscht werden. Die Schmerzen haben dann einen engen Bezug zum Verlauf der Nerven und/oder zum geschädigten Bereich. Dabei wird von segmentalen Schmerzen gesprochen. Betroffene leiden zudem häufig an einer Muskelschwäche oder -lähmung sowie einem Kribbeln in den Gliedern und Taubheitsgefühlen. Ähnliche Symptome treten bei Erkrankungen des Schultergelenks und Nervenkompressionen im Schulterbereich auf, deren Schmerzen ebenfalls in den Oberarm ausstrahlen können.
Kubitaltunnelsyndrom
Bei dem Kubitaltunnelsyndrom oder Sulcus-Ulnaris-Syndrom ist ein Nerv eingeklemmt, der durch den Ellenbogen verläuft. Genauer gesagt liegt eine Kompression des Nervus ulnaris in dem Kubitaltunnel am Ellenbogen vor. Typisch für dieses häufig vorkommende Kompressionssyndrom sind wiederkehrende Gefühlsstörungen im Versorgungsgebiet des Nervus ulnaris. Diese können von Missempfindungen (Kribbeln, Taubheitsgefühl, Einschlafen der Hände) insbesondere im Bereich des kleinen Fingers und des Ringfingers über Sensibilitätsstörungen bis hin zu Schmerzen reichen, die von der Unterseite der Hand bis in den Ellenbogen ausstrahlen. Außerdem kann sich im Laufe der Zeit eine zunehmende Muskelschwäche in dem Bereich manifestieren. So kann beispielsweise das Schreiben mit einem Stift zum Problem werden.
Weitere Ursachen
Weitere Ursachen für Ellenbogenschmerzen können Knochenbrüche, Muskelverspannungen, Fibromyalgie, bakterielle Knochenentzündungen, Zysten, Tumore beziehungsweise Krebs, angeborene Fehlbildungen des Ellenbogens oder der Knochen des Ober- und Unterarms, Reizung des Ellennervs (Nervus ulnaris) am sogenannten Musikantenknochen, Gelenkausrenkung (Luxation), ein Überbein (Ganglion), Osteoporose, Durchblutungsstörungen, Hauterkrankungen mit Beteiligung des Ellenbogengelenks (zum Beispiel Schuppenflechte) u. a. sein.
Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?
Ellenbogenschmerzen können unterschiedliche Ursachen haben. Häufig gehen die Beschwerden nach einer Zeit der Schonung von selbst zurück wie beispielsweise bei einer kurzzeitigen Überlastung. Sollten die Schmerzen jedoch länger anhalten, macht sich eine Bewegungseinschränkung bemerkbar und/ oder treten Schwellungen auf, ist es ratsam einen Arzt zu konsultieren.
Diagnose
Um der Ursache der Ellenbogenschmerzen auf die Spur zu kommen, muss zunächst geklärt werden, welche Beschwerden auftreten und wo sie sich bemerkbar machen. Zudem fragt der Arzt nach Vorerkrankungen und Verletzungen, die möglicherweise Einfluss auf das Ellenbogengelenk haben. Bei einer Untersuchung des Ellenbogens wird die Beweglichkeit getestet sowie überprüft, ob eine Schwellung oder ein Gelenkerguss vorhanden ist. Beim Verdacht auf bestimmte Ursachen oder Erkrankungen wird der Arzt weitere Untersuchungen veranlassen wie beispielsweise:
- Röntgenaufnahmen,
- Blutuntersuchungen,
- Gelenkspiegelungen (Arthroskopie),
- Kernspintomographien (MRT),
- Ultraschalluntersuchungen (Sonographie),
- Gelenkpunktion bei einem Gelenkerguss.
Therapie
Die Behandlung richtet sich stark nach der Ursache der Beschwerden. Während akute Schmerzen häufig von selbst verschwinden, kann bei andauernden Ellenbogenschmerzen wie beim Tennis- oder Golfer-Ellenbogen die Ruhigstellung mittels Gipsschiene erforderlich sein. Schmerzmittel mit entzündungshemmender Wirkung können in Form von Tabletten oder Salben zur Anwendung kommen. Reichen diese Maßnahmen nicht aus, können Gelenkinjektionen und Gelenkspülungen mit kortisonhaltigen oder schmerzstillenden Medikamenten erfolgen, um die Ellenbogenschmerzen zu lindern.
Je nach Ursache kann Wärme oder Kühlung, Schonung oder Bewegung als Therapie in Frage kommen. So ist bei Schmerzen am Ellenbogen aufgrund einer längeren Ruhigstellung meist Physiotherapie nötig. Ein spezielles Muskeltraining zur Kräftigung und Dehnung des Gelenks kann ebenfalls sinnvoll sein. Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere Methoden wie die Stoßwellentherapie, Elektrotherapie und Ultraschallbehandlung, Wasser- und Bädertherapie, Bandagen, Wärmebehandlung oder Kältebehandlung u.a.
Manchmal ist auch ein operativer Eingriff notwendig. Häufig wird dann bei einer Gelenkspiegelung (Arthroskopie) die Ursache der Ellenbogenschmerzen beseitigt. Bestehen die Beschwerden aufgrund einer Arthrose, kann der Arzt mittels einer gelenknahen Osteotomie die Knochen durchtrennen oder ein Knochenstück entfernen. Ist die Verletzung oder die Schädigung des Gelenks stärker, kann als letztes Mittel die Versteifung des Ellenbogens oder das Einsetzen eines künstlichen Ellenbogengelenkersatzes (Prothese) in Betracht gezogen werden.
Naturheilverfahren bei Ellenbogenschmerzen
Bei Ellenbogenschmerzen können diagnoseabhängig Naturheilverfahren entweder alternativ oder ergänzend zur Schulmedizin zum Einsatz kommen. Beispielsweise kann eine Therapie mit Eis nicht nur die Schmerzen lindern sondern gleichzeitig die Kraft der Entzündung mindern.
Weidenrinden-Extrakt fördert den Aufbau der Gelenke. Auch die Heilpflanze Afrikanische Teufelskralle sowie eine Kombination aus Zitterpappelblättern oder -rinde, Echtem Goldrutenkraut und Eschenrinde kann bei Gelenkschmerzen zum Einsatz kommen. Äußerlich angewendet können Arnika, Hafer, Johanniskraut-Extrakt oder -Öl Linderung verschaffen. Darüber hinaus können mit der Misteltherapie gute Erfolge erzielt werden, indem Mistelzubereitungen unter die Haut gespitzt werden. Abhängig von der Ursache der Ellenbogenschmerzen kann Akupunktur schmerzlindernd wirken.
Prävention von Ellenbogenschmerzen
Viele Beschwerdebilder am Ellenbogen entstehen durch zu starke oder zu einseitige Belastung. Grundsätzlich ist es für die Ellenbogen-Region förderlich, wenn belastende Tätigkeiten nicht über einen längeren Zeitraum hinweg betrieben werden. Nach einer Belastung sollte auch eine entsprechende Ruhephase erfolgen. Bei manchen Arbeiten kann eine stärkere Beanspruchung jedoch nicht umgangen werden. Hier sollte man möglichst auf einen ergonomischen Arbeitsplatz achten. Bei Computerarbeiten lässt sich dies gut umsetzen. Hier können ein ergonomischer Sitzplatz sowie Ablagepolster für die Handgelenke vor Maus und Tastatur für Entlastung sorgen. (siehe auch: Mausarm)
Sowohl bei handwerklichen Tätigkeiten als auch bei Computerarbeiten sollte in regelmäßigen Abständen die Arbeit unterbrochen und beispielsweise durch Dehnübungen aufgelockert werden. Wer beispielsweise beim Sport einem erhöhten Sturz- oder Verletzungsrisiko ausgesetzt ist, sollte Ellenbogenschützer tragen, um Brüche oder Verrenkungen vorzubeugen. Außerdem sollte jeder frühzeitig einen Arzt aufsuchen, der auffällige Schwellungen, wiederkehrende Schmerzen oder Erwärmungen am oder um das Ellenbogengelenk feststellt, damit keine chronischen Krankheitsverläufe entstehen. (nr, vb)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Jörg Jerosch, Markus Loew: Epicondylopathia radialis humeri, Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie, (Abruf 12.08.2019), AWMF
- Leanne M. Bisset, Brooke Coombes, Bill Vicenzino: Tennis elbow, Clinical evidence, (Abruf 12.08.2019), PubMed
- Nirav H. Amin, Neil S. Kumar, Mark S. Schickendantz: Medial Epicondylitis: Evaluation and Management, The Journal of the American Academy of Orthopaedic Surgeons, (Abruf 12.08.2019), PubMed
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- Jeremy Bland: Carpal tunnel syndrome, BMJ (online), (Abruf 12.08.2019), PubMed
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.