Falten auf der Haut werden mit dem Alter mehr und tiefer. Die genetische Veranlagung spielt für das Hautbild eine Rolle. Übergeordnet sind für die Faltenbildung jedoch Umwelteinflüsse und der Lebensstil verantwortlich.
Inhaltsverzeichnis
Wie entstehen Falten?
Vor allem intensive Sonneneinstrahlung, Stickoxide und Feinstaub in der Luft, Rauchen, Schlafmangel, Stress, Medikamente und Nährstoffmängel verstärken die Faltenbildung. Täglicher UV-Schutz, Hautpflege, eine gesunde Ernährung sowie weitere Faktoren können die Faltenbildung verlangsamen.
Die oberste Hautschicht (Epidermis) bekommt mit zunehmendem Alter weniger Nährstoffe. Ihre Blutzufuhr führt über wellenartige Kontaktflächen zur Lederhaut.
Diese flachen mit dem Alter ab und dadurch wird der Kontakt lückenhaft. Mit dem fehlenden Blut fehlen jetzt auch Vitamine und Eiweiße. Die Mangelversorgung führt dazu, dass die Haut dünner wird und Falten bildet.
In der Lederhaut
Die Fasern des Bindegewebes der Lederhaut sorgen für eine kräftige Haut. Sie halten diese mit Kollagenfasern stabil, mit Elastinfasern elastisch.
Im Alter vermindern sich die Bindegewebszellen und damit die Kollagen- und Elastinfasern. Jetzt erschlafft die Haut und Falten entstehen.
Hautalterung mit 25 Jahren
Der Alterungsprozess führt natürlich dazu, dass die Haut schlaff wird und geht mit anderen Alterserscheinungen einher: Mit 25 bewegen sich die Augenbrauen unter der Überaugenwulst, sie hängen herab.
Ein Fett innerhalb der Augenlider verursacht deren ausgeleiertes Aussehen, wenn Menschen altern. Die Haut wirkt lose.
Nasolabialfalte und Krähenfüße ab 30 Jahren
Ungefähr mit 30 rückt die Nasolabialfalte (Nasen-Lippen-Falte) stärker in den Vordergrund – sie wird tiefer. Circa mit 40 erscheinen Falten auf der Stirn und Krähenfüße in den Augenwinkeln.
Mit 50 fallen die äußeren Augenwinkel herab, und die Nase beginnt zu hängen. Falten tauchen an Mund und Nacken auf. Zu dieser Zeit sinken auch die Wangen, bedingt durch einen Mangel an Fett.
Falten mit 60 Jahren
Mit 60 wirken die Augen schmaler, weil um sie herum die Haut Falten wirft. Mehr Fett wird von den Wangen und dem Kinn abgebaut.
Jetzt schrumpfen auch die Schädelknochen und dadurch bildet sich mehr schlaffe Haut am Kopf. Von jetzt an schreitet der Prozess voran, in dem mehr und mehr Fett abgebaut wird, wie wir ihn von Menschen kennen, die 70 Jahre und älter sind.
Welche Formen von Falten gibt es?
Falten lassen sich in verschiedene Arten unterteilen. Diese sind:
- lineare Falten,
- Knitterfalten,
- geschnitzte Falten,
- tiefe Falten.
Lineare Falten
Lineare Falten entstehen durch eine lineare Kontraktion der Muskeln, die die Mimik des Gesichts verursachen, wenn diese Muskeln ihre Elastizität verlieren. Zuerst erscheinen temporäre Falten.
Später markieren sie das Gesicht permanent. Dabei folgen sie den Muskelbewegungen.
Zu diesen linearen Falten gehören die „Krähenfüße” rund um die Augen, die „Denkerfalten” auf der Stirn und die „Raucherfalten”, die den Mund umgeben. Die Nasolabialfalte zieht sich vom Nasenflügel bis zu den Mundwinkeln herunter und wird auch als „Kummerfalte” bezeichnet.
Knitterfalten
„Knitterfalten” sind feine Falten innerhalb faltiger Haut. Sie tauchen gewöhnlich bei Menschen mit circa 75 Jahren auf und bei Menschen mit Sonnenschäden sowie bei Veränderungen der Haut, die nach Entzündungen entstehen.
Geschnitzte Falten
Geschnitzte Falten haben ein Zickzackmuster. Sie treten gelegentlich auf den Wangen und im Nacken auf.
Tiefe Falten
Tiefe Falten bilden eine Hauptlinie. Sie können auch wie eine tiefe Furche verlaufen, die lang und gerade ist.
Risiko Nummer eins für Faltenbildung: Die Sonne
Die Sonne ist die Hauptverantwortliche für das sichtbare Altern der Haut. Weit mehr als alle anderen Faktoren zusammen.
Viele Menschen finden eine gebräunte Haut attraktiver. Sie setzen sich entsprechend der Sonne oder UV-Strahlung im Solarium aus, um diese Bräune zu erreichen.
Um einem willkürlich festgelegten „Schönheitsideal” zu entsprechen, nehmen sie damit einhergehende Risiken wie eine Schädigung der Haut und vorzeitige Hautalterung – wissentlich oder unwissentlich – in Kauf. Häufig schlägt ihre Haut Falten schon in den frühen Dreißigern.
Andere Menschen sind aufgrund ihrer Lebensumstände regelmäßig starker Sonneneinstrahlung ausgesetzt. Vor allem Menschen, die im Freien leben und/oder arbeiten, haben oft bereits mit 30 Jahren tiefe Furchen im Gesicht.
Zudem nimmt ihre Haut durch die Sonne oft eine lederartige Konsistenz an. Die Wirkung der Sonne auf die Haut derer, die ihr ausgesetzt sind, ist oft so massiv, dass Außenstehende das Alter dieser Menschen meist überschätzen.
Die UV-Strahlen sind die wichtigste Ursache für verminderte Elastizität der Haut, Pigmentierung, Sonnenflecken und diverse Falten, besonders im Gesicht. Viele Forschungen bestätigen heute, dass es bis zu 80 Prozent davon abhängt, wie jung oder alt ein Mensch aussieht, wie sehr er sich der Sonne aussetzt.
Eine aktuelle Studie schafft eine Übersicht zu lichtbedingter Hautalterung. Die Forschenden betonen, dass die Lichtalterung der Haut nicht nur durch ultraviolette (UV)A- und -B-Strahlung, sondern zudem durch Wellenlängenbereiche des sichtbaren blauen Lichts (400 bis 440 Nanometer) und durch die kurzwellige Infrarotstrahlung (770 bis 1200 Nanometer) verursacht wird.
Verstärkte Bildung von Melanin
„Schön braun” zu werden, wie es heute leider noch häufig ein Ideal in gemäßigten Breitengeraden ist, kann gefährlich sein. Die UV-Strahlen dringen in die Haut ein und zerstören die DNA der Zellen.
Da die Zellen sich automatisch regenerieren, tritt jetzt das Notfallprogramm in Kraft. Die beschädigte DNA wird isoliert und die Pigmentzellen der Haut in der Basalzellschicht der Epidermis werden aktiviert.
Die Melanocyten produzieren jetzt verstärkt Melanin, das unserer Haut die dunkle Farbe verleiht. Das Melanin konzentriert sich dann in den Zellen der Epidermis, um die Zellen vor den schädlichen UV-Strahlen zu schützen.
Wir werden „braun”. Diese vermeintlich gesund aussehende Bräune zeigt, dass unsere Zellen sich gegen schädigende UV-Strahlen zur Wehr setzen.
Attacke der freien Radikale
Die UV-Strahlen beschädigen die Zellmembran, sie erzeugen ein reaktives freies Radikal, sogenannten Singulett-Sauerstoff. Dieses greift die Lipide an, aus denen die Zellmembranen bestehen.
Die demolierten Lipide versteifen. Sie sind notwendig für die Kommunikation der Zellen.
Ohne diese Kommunikation empfangen sie die Informationen nicht mehr, die ihre Arbeit regulieren. Der Stoffwechsel wird gestoppt.
Auf Dauer lassen sich diese Angriffe der freien Radikale nicht mehr reparieren. Mehr noch: Fehlerhafte Versuche des Organismus, die beschädigten Zellen zu restaurieren, verstärken die Hautalterung.
Die UV-Strahlen dringen in die Lederhaut ein und schaden den elastischen Fasern, die ihre Elastizität verlieren. UVA-Strahlen dringen tiefer in die Haut ein als UVB-Strahlen, aber beide führen zu einem vorzeitigen Altern der Haut.
Rauchen lässt die Haut altern
Haut und Haar sind diversen Umwelteinflüssen ausgesetzt. Dazu gehört auch Tabakrauch, zum Beispiel von Zigaretten, Zigarren oder Zigarillos. Der Dermatologe Harald Löffler beschreibt in seiner Publikation “Hautveränderungen durch Alkohol, Drogen und Rauchen” die Einflüsse dieser Substanzen auf die Haut.
Dieser besteht aus tausenden von Substanzen, von denen viele die Haut schädigen. Rauchen führt zu vorzeitigem Altern der Haut sowie zu einer Anzahl von Hauterkrankungen.
Rauchen beschleunigt die Faltenbildung. Diese Hautveränderungen können schon nach zehn Jahren Rauchen beginnen.
Niederländische Dermatologinnen und Dermatologen untersuchten die Gesichtshaut mehrerer Tausend Männer und Frauen in Bezug auf Ernährung und Gewohnheiten, wie dem Rauchen. Die Studie zeigt, dass unter den Raucherinnen und Rauchern Frauen 38 Prozent mehr und Männer 15 Prozent mehr Falten als Nichtraucher aufweisen.
Je mehr Zigaretten ein Mensch raucht und je länger er raucht, umso mehr Hautfalten bekommt er. Diese „Raucherfalten” bilden sich nicht nur im Gesicht.
Auch andere Körperbereiche sind betroffen, zum Beispiel entstehen Hautschäden an den Innenarmen. Diese sind nicht reversibel, können aber durch ein Beenden des Rauchens zumindest am Fortschreiten gehindert werden.
Rauchen bremst die Versorgung der Blutgefäße in den äußeren Bereichen der Haut. Mit weniger Blutfluss bekommt die Haut weniger Sauerstoff und wichtige Nährstoffe fehlen, zum Beispiel Vitamin A.
Risiko durch Zucker
Falten, tiefe Linien und schlaffe Haut sind ein möglicher Nebeneffekt des Prozesses, in dem Zuckermoleküle sich an Kollagenfasern anheften. So zwingen sie diese letztlich, ihre Stärke und Flexibilität zu verlieren.
Die Haut wird weniger elastisch und verletzlicher durch Sonnenschäden. Sie bildet feine Falten und erschlafft.
Zucker verbindet sich mit Eiweißen in einem Prozess, der Glykation heißt. Vor allem Fruktose, Galaktose und Glukose reagieren hier.
Diese Reaktionen verlaufen unkontrolliert, also mit körpereigenen Proteinen, aber ohne beteiligte Enzyme. Es entstehen freie Radikale in Form reaktiver Dicarbonyle wie 3-Deoxyglucoson und Methylglyoxal.
Auf Dauer können so Zellen und Gewebe Schaden nehmen. Freie Radikale zerstören Kollagen und Elastin. Eine Studie hat die vorhandene Literatur zur Rolle der Ernährung in Bezug auf Hautalterungsprozesse gesichtet.
Die Forschenden stellen fest, dass überschüssiger Zucker in der täglichen Ernährung den Alterungsprozess der Haut durch die Produktion der Glykationsendprodukten beschleunigt.
Außerdem halten sie den Körper davon ab, diese Stoffe neu zu produzieren. Dadurch verliert die Haut ihre Elastizität, Falten bilden sich und die Zeichen des Alters werden sichtbarer.
Zucker und andere Kohlenhydrate wie Brot, Kartoffeln, Nudeln oder Backwaren werden im menschlichen Blutfluss schnell in Glukose umgesetzt. Selbst bei einer ausgewogenen Ernährung ist es unmöglich, Zucker völlig zu eliminieren. Aber es hilft, Zucker zu reduzieren.
Sogar Früchte und viele Pflanzen werden zu Glukose, wenn wir sie verarbeiten. Ziel sollte es sein, nicht mehr als 100 Kilokalorien pro Tag aus Zucker zu beziehen.
Alkohol macht Falten
Alkoholkonsum kann den Alterungsprozess beschleunigen und Falten verursachen. Alkoholismus führt unter anderem zu einem Verlust des Bindegewebes, einem Nachlassen der Elastizität, geröteter Haut und Austrocknen.
Das Ausmaß des Alkoholkonsums und die Häufigkeit bestimmen, in welcher Geschwindigkeit die Hautalterung voranschreitet.
Alkohol verursacht ein Erröten der Haut und kann zu einer chronischen Rötung führen, weil die Blutgefäße sich ausweiten. Auf Dauer kann diese Ausdehnung der Blutgefäße irreversibel werden und sichtbare Spuren auf der Haut zeichnen.
Zudem geht mit dem Alkoholkonsum oft auch eine exzessive Einnahme von Zucker einher, besonders bei Likören und Wein. Dadurch wird das Bindegewebe in der Haut zusätzlich beschädigt und der Alterungsprozess beschleunigt.
Umweltverschmutzung
Neben inneren Faktoren, wie beispielsweise Hormonen, sind äußere Faktoren wie Umweltverschmutzung in Form von Feinstaub oder Stickoxiden in der Luft und UV-Strahlung wesentlich an der Hautalterung beteiligt. Innere Faktoren machen nur etwa 25 Prozent aus.
Umwelteinflüsse sind dagegen für 75 Prozent der Hautalterung verantwortlich. Besonders freie Radikale spielen eine große Rolle.
Ozon begünstigt die Bildung grober Falten. Eine umfangreiche Studie untersuchte die Hautalterung bei 400 kaukasischen Frauen im Alter von 70 bis 80 Jahren.
Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Partikelbelastung aus dem Straßenverkehr die Hautalterung beeinflussen kann. Umweltverschmutzung schadet der Haut in hohem Ausmaß.
Zu den ausgelösten Beschwerden gehören:
- Rötung,
- Austrocknen,
- Altersflecken,
- vermehrte Faltenbildung,
- Ekzeme und Akne.
Ständige Umweltverschmutzung im Alltag führt zu einer chronischen Hautentzündung unter einem klinischen Level, aber mit verheerenden Langzeitfolgen. Die Haut wird stumpf, die Poren verstopfen, Allergien und Hautausschlag sind die Regel und insgesamt altert die Haut vorschnell.
In manchen sonnenarmen Regionen, die jedoch einer extremen Umweltbelastung ausgesetzt sind, wie Industriezentren in Russland oder Nordchina, ist Umweltverschmutzung die Hauptursache für Haar- und Hautprobleme – mehr noch als die Sonne.
In Ballungszentren Brasiliens, Mexikos, Pakistans und Indiens gehen beide Hauptfeinde einer jungen Haut eine Allianz ein. Die Haut von Menschen, die dort nicht die Privilegien genießen, beiden Plagen zu entfliehen, altert viel zu schnell.
Hormone
Hormone spielen in die Faltenbildung hinein. Wenn Menschen altern, verändern sich die Hormonspiegel.
Solche Hormonveränderungen können den Hautstoffwechsel beeinflussen, ebenso das Bindegewebe, und zu Falten führen. Die Menopause führt dazu, dass Frauen vermehrt Falten bekommen.
Sie bedingt einen Niedergang der Östrogenproduktion bei Frauen. Ein Mangel an Östrogen wiederum kann die Dicke der Haut pro Jahr um ein Prozent senken.
Stress
Chronischer Stress wirkt sich auf den Körper aus und beeinträchtigt die Haut. Sie wird stumpfer und dünner, es kommt zu feinen Falten und Altersflecken.
Das Gehirn und die Haut stehen in enger Verbindung. Die Nervenwege enthalten ein Protein, das sich auch in der Haut befindet.
Das zentrale Nervensystem beeinflusst auch die Zellfunktionen in der Haut. Dadurch wirkt sich psychischer Stress negativ auf die Haut aus.
Alter und Gewicht
Zu dick oder zu dünn zu sein, kann den Alterungsprozess der Haut begünstigen. Untergewicht reduziert die natürlichen Fette, die die Haut von innen glätten, und zeigt sich auch in Falten.
Bei Übergewichtigen wird die Faltenbildung indirekt beeinflusst. Sie bewegen sich oft zu wenig und das führt zu chronischen Gesundheitsproblemen, die wiederum die Haut altern lassen.
Avocado und Co gegen Falten
Für eine straffe, schöne und jugendliche Haut trägt eine gesunde Ernährung bei. Es gibt einige Lebensmittel, die aufgrund ihrer Inhaltsstoffe besonders gut zur Prävention von Falten beitragen können. Dazu zählen:
- Avocado,
- Granatapfel,
- Weintrauben,
- Tomaten,
- Honig,
- Kartoffeln,
- Kokosöl.
Avocado
Diese cremige grüne Frucht ist voll mit Vitamin A, C, E, D, K und Vitaminen aus dem B-Komplex. Sie enthält zudem Fettsäuren, die helfen, die Haut feucht zu halten – und zudem weich.
Granatapfel
Um die Haut weich zu halten, ist Granatapfel die erste Wahl. Er ist voll mit Vitamin C.
Weintrauben
In Kernen und Schale der Weintrauben stecken sekundäre Pflanzenstoffe, Polyphenole. Sie wirken der Hautalterung entgegen. Besonders der Anti-Aging Stoff Resveratrol (OPC) regeneriert Hautschäden und steigert die Durchblutung.
Tomaten
Tomaten enthalten Lycopen, das dazu beiträgt, die Haut jugendlich zu halten. Lycopen reduziert Zellschäden und Hautrötung. Tomaten enthalten zudem die Vitamine C, A, B, D und E.
Honig
Honig ist die Antwort der Natur auf Hautprobleme. Er ist ein gutes Mittel gegen trockene Haut, hilft, tote Hautzellen abzustoßen und neue Hautzellen zu bilden, was Altersflecken aufhellt und Pigmentierungen und Narben verschwinden lässt.
Kartoffeln
Kartoffeln lassen sich gegen die ersten Zeichen des Alterns einsetzen. Man legt sich dafür einfach einige rohe Kartoffelscheiben auf die entsprechenden Hautflächen, lässt diese circa zehn Minuten wirken und wiederholt den Vorgang regelmäßig.
Kokosöl
Kokosöl liefert Antioxidantien, die die freien Radikale angreifen. Es sorgt für Feuchtigkeit und weiche Haut.
Eine tägliche Massage der betroffenen Stellen mit Kokosöl kann Falten reduzieren. Olivenöl und Mandelöl wirken ähnlich.
Antioxidantien gegen Falten
Antioxidantien schützen den Körper vor freien Radikalen. Freie Radikale entstehen unter anderem durch Umweltgifte, Zigaretten oder auch UV-Strahlung und bei Stoffwechselprozessen im Körper. Sie schädigen Zellen und führen zu oxidativem Stress.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Arterienverkalkung, Krebs oder Hautalterung werden begünstigt, wenn zu viele freie Radikale im Körper sind. Antioxidantien fangen die freien Radikale ein.
Dabei wirken Antioxidantien meist nicht isoliert, sondern im Zusammenspiel. Antioxidantien wie Vitamin A, C, E, B-Vitamine, Mineralstoffe wie zum Beispiel Zink, Selen und sekundäre Pflanzenstoffe, wie Curcumin, Resveratrol und Grüntee-Polyphenole können die Hautalterung verlangsamen.
Mit der Ernährung kann das Hautbild gravierend positiv beeinflusst und der Alterungsprozess der Haut verlangsamt werden. Grünes Gemüse wie Spinat, Feldsalat, grüne Bohnen, Brokkoli oder Grünkohl verfügt über viel Vitamin B, das für gesunde, frische Haut sorgt und Entzündungen hemmt.
Selen ist unter anderem enthalten in:
- Brokkoli,
- Kohl,
- Hülsenfrüchten,
- Lachs,
- Rindfleisch.
Zu den Zinklieferanten zählen:
Vitamin C schützt vor freien Radikalen und es kurbelt die Kollagenproduktion an, die für die Hautelastizität zuständig ist. Als wirkungsvolles Antioxidans fängt Vitamin C freie Radikale und repariert die Zellen. Viel Vitamin C steckt in:
- Zitrusfrüchten,
- Beeren,
- Paprika,
- Granatapfel,
- Ananas.
Für die Zellneubildung und die Feuchtigkeit der Haut ist unter anderem Vitamin E verantwortlich. Reich an Vitamin E sind:
- Nüsse,
- Samen,
- pflanzliche Öle.
Bei den pflanzlichen Ölen kommen zum Beispiel Weizenkeimöl, Rapsöl oder Leinsamenöl in Frage.
Vitamin-A-reiche Nahrungsmittel regen die Zellteilung an und sorgen wie Vitamin-E-reiche Lebensmittel für die Zellneubildung. Vitamin A ist ein effektives Antioxidans, verbessert die Hautstruktur, ist an der Kollagenbildung beteiligt und lässt die Haut dicker werden.
Als fettlösliches Vitamin kommt Vitamin A in tierischen Nahrungsmitteln wie Milchprodukten, Fisch, Fleisch und Innereien vor. Seine Vorstufe, das Provitamin A (auch Beta-Carotin genannt), findet sich auch in grünem Gemüse wieder sowie in Tomaten und Karotten.
Wichtig, um der Hautalterung vorzubeugen, sind zudem mehrfach ungesättigte Omega-3-Fettsäuren. Diese sind zum Beispiel in Ölen (zum Beispiel Leinöl oder Walnussöl), Fisch (zum Beispiel Lachs oder Makrele), Algen, Nüssen und Samen enthalten.
Ernährung lindert Falten bei Frauen
Niederländische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchten den Zusammenhang zwischen Ernährung und Gesichtsfalten bei 2753 älteren Teilnehmern in der Rotterdam-Studie. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass eine bessere Einhaltung der niederländischen Richtlinien zur Ernährung mit signifikant weniger Falten bei Frauen verbunden war, jedoch nicht bei Männern.
Frauen, die vor allem rotes Fleisch und Snacks aßen, zeigten mehr Gesichtsfalten. Hingegen war der Konsum von mehr Obst mit weniger Falten verbunden.
Allgemeine Empfehlungen der niederländischen Richtlinien zur Ernährung sind:
- Essen Sie viel Obst und Gemüse.
- Konsumieren Sie hauptsächlich Vollkornprodukte wie Vollkornbrot, Vollkornnudeln und Vollkornreis.
- Essen Sie weniger Fleisch und mehr pflanzliche Lebensmittel und variieren Sie mit Fisch, Hülsenfrüchten, Nüssen, Eiern und vegetarischen Produkten.
- Nehmen Sie täglich ausreichend Milchprodukte wie Milch, Joghurt und Käse zu sich.
- Essen Sie täglich eine Handvoll ungesalzene Nüsse.
- Verzehren Sie weiche und flüssige Streich- und Speisefette.
- Trinken Sie ausreichend stilles Wasser, Tee und Kaffee.
Zusätzlich gibt es Empfehlungen, den Konsum bestimmter Produkte zu begrenzen oder zu minimieren:
- Begrenzen Sie den Verzehr von verarbeitetem Fleisch.
- Minimieren Sie den Konsum zuckerhaltiger Getränke.
- Trinken Sie möglichst keinen Alkohol oder so wenig wie möglich.
- Begrenzen Sie die Salzaufnahme auf sechs Gramm täglich.
- Nahrungsergänzungsmittel sind in der Regel nicht erforderlich, außer, es liegt eine ärztliche Empfehlung vor.
Bewährtes Hausmittel gegen Falten: Wasser
Wasser ist eines der einfachsten und effektivsten Hausmittel gegen Falten. Es gibt dem Körper Flüssigkeit und hält den Feuchtigkeitslevel der Haut aufrecht.
Fehlt es dem Körper hingegen an Wasser, sieht die Haut älter aus. Eine raue, schuppige Haut mit wenig Spannkraft entsteht.
Ausreichend zu trinken, ist sehr wichtig für den Körper und für eine schöne Haut. Da der Mensch etwa zwei Liter Wasser am Tag verbraucht beziehungsweise ausscheidet, sollte man täglich zwei Liter an Wasser trinken.
Je nach Aktivität und Alter variiert diese Menge. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. empfiehlt Erwachsenen eine tägliche Mindestmenge von 1,5 Litern Flüssigkeit.
DIY-Gesichtsmasken gegen Falten
Selbstgemachte (Englisch: DIY, Abkürzung für „do it yourself”) Gesichtsmasken gegen Falten aus Avocado, Bananen, Ei, Joghurt, Leinöl oder Mandelöl versorgen die Haut mit Feuchtigkeit und sorgen zudem für eine glatte, frische Haut. Falten dauerhaft reduzieren können sie nicht, aber die weitere Bildung von Falten verlangsamen und die Haut nach der Anwendung prall und vital aussehen lassen.
Das Vitamin-E-reiche Mandelöl kann über Nacht auf das noch feuchte Gesicht nach der Gesichtsreinigung aufgetragen werden. Auch Leinöl ist reich an Omega-3-Fettsäuren und kann über Nacht aufgetragen werden.
Eiweiß (Eiklar) besteht unter anderem aus Proteinen, Mineralstoffen, Aminosäuren und B-Vitaminen. Das Protein Albumin im Eiweiß regt den Stoffwechsel und die Zellerneuerung an.
Für eine nährende Gesichtsmaske, die sofort die Haut strafft und erfrischt, kann ein Eiweiß mit dem Mixer zu Eischnee verrührt werden. Den Eischnee dann auf das Gesicht auftragen, fünfzehn Minuten einwirken lassen und mit lauwarmen Wasser abwaschen.
Wahlweise kann dem Eiweiß eine halbe pürierte Avocado hinzugefügt werden, die reich an Vitaminen und Omega-3-Fettsäuren ist. Außerdem wirkt sie entzündungshemmend und feuchtigkeitsspendend.
Honig ist beruhigend und entzündungshemmend, Joghurt versorgt die Haut mit Feuchtigkeit und enthält Mineralstoffe, Spurenelemente und Eiweiß. Beides lässt sich gut in einer Gesichtsmaske kombinieren.
Bananen sind reich an Mineralstoffen, Antioxidantien und Vitaminen. Sie enthalten natürliches Vitamin A (Retinol), welches auch in vielen Anti-Aging-Kosmetika steckt. Bananen spenden Feuchtigkeit und wirken der Hautalterung entgegen.
Eine halbe zerdrückte Banane kann direkt auf das Gesicht aufgetragen werden mit einer Einwirkzeit von fünfzehn Minuten. Honig, Eiweiß, Banane und Joghurt können sehr gut kombiniert werden als Gesichtsmaske.
Gesichtsmaske mit Avocado und Eiweiß
Eine Anti-Aging-Maske mit Avocado und Eiweiß versorgt die Haut mit viel Feuchtigkeit und lässt sie erstrahlen. Man benötigt dafür:
Die Maske ist wie folgt schnell hergestellt:
Das Fruchtfleisch einer halben Avocado pürieren, Eigelb und Eiweiß trennen und das Eiweiß in einer Schüssel schaumig schlagen. Das Eigelb wird nicht benötigt. Eiweiß und Avocado mit dem Kokosöl vermischen.
Mit den Fingern oder einem Pinsel die Masse auf dem Gesicht verteilen und dann
15 Minuten einwirken lassen. Mit lauwarmem Wasser und einem Waschlappen die Maske anschließend entfernen.
Wirksamkeit von Vitaminen in Kosmetik gegen Falten
Die Gesellschaft für Dermopharmazie hat Dermakosmetika, also Kosmetika, an die pharmazeutische und dermatologische Ansprüche gestellt werden, auf ihren Nutzen gegen Hautalterung hin untersucht. Dazu hat sie eine Leitlinie herausgegeben.
Verschiedene Studien zu Inhaltsstoffen wurden dazu herangezogen. Vitamin-A-Säure-Präparate sind die am besten untersuchten Wirksubstanzen im Anti-Aging. Vitamin-A-Säure greift in den Hautstoffwechsel direkt ein und ist an der Kollagensythese beteiligt.
Als Derivate des Vitamin A (Retinol), als synthetische Liganden der nukleären Retinoidrezeptoren, wie dem Retinal (Retinaldehyd) oder als Vitamin-A-Säure (Tretinoin) werden sie in der Kosmetik eingesetzt. Studien belegen, dass Vitamin-A-Säure-Präparate das allgemeine Erscheinungsbild der Haut, feine und mitteltiefe Falten, die Hautrauigkeit, die Pigmentation und den Elastizitätsverlust zu verbessern vermögen.
Eine Studie untersuchte die Wirkung von Vitamin A auf lichtgeschädigte Haut. Eine Creme, in der Vitamin A in seiner verschreibungspflichtigen, biologisch aktiven Form als Tretinoin enthalten war, konnte das Erscheinungsbild der Haut verbessern.
Ebenso minderte sie feine bis mitteltiefe Falten deutlich. Tretinoin ist in Deutschland für den Einsatz in kosmetischen Mitteln nicht zugelassen.
Auch die Wirkung von Vitamin A in Form einer Retinol-Creme zeigte klare Ergebnisse: Feine Falten, die mit der natürlichen Alterung einhergehen, nahmen bemerkbar ab. In der Studie wird die Wirkung auf eine erhöhte Kollagenproduktion, die höchstwahrscheinlich für die Faltenentfernung verantwortlich ist, zurückgeführt.
Vitamin C ist in Bezug auf Anti-Aging mit am besten als Wirkstoff untersucht. Vitamin C in seiner biologisch aktiven Form von L-Ascorbinsäure ist ein wasserlösliches, hitzeinstabiles Molekül. L-Ascorbinsäure wirkt antioxidativ in der Haut, fängt freie Radikale und ist an der Kollagensynthese indirekt beteiligt.
Durch zahlreiche Doppelblindstudien ist die Anti-Aging-Wirksamkeit von Vitamin C in Präparaten mit fünf bis 15 Prozent hohen Konzentrationen sehr gut dokumentiert. Studien konnten unter anderem eine Verbesserung des Faltenreliefs, der Elastizität, der Textur und der Rauigkeit der Haut aufzeigen.
Auch eine Aufhellung der Haut bei unregelmäßiger Pigmentierung oder Hyperpigmentierung konnte belegt werden. In einer Doppelblindstudie an Probandinnen und Probanden mit lichtgeschädigter Gesichtshaut im Alter von 36 bis 72 Jahren konnte beispielsweise nach einer Behandlung mit einer zehnprozentigen Vitamin-C-Zubereitung nach drei Monaten eine signifikante Verbesserung der feinen Fältchen, der Oberflächenstruktur und der Hautelastizität festgestellt werden.
Niacinamid (Vitamin B3) kommt in allen menschlichen Zellen vor. Es reguliert die Zellerneuerung und findet in Konzentrationen von bis zu fünf Prozent Verwendung als Anti-Aging-Wirkstoff.
Niacinamid führte in einer Untersuchung, bei der fünf Prozent Niacinamid bei 50 Frauen mit lichtgeschädigter Gesichtshaut zweimal täglich über zwölf Wochen angewendet wurde, zu einer deutlichen Reduktion von feinen Linien und Fältchen. Zudem zeigte sich eine Abnahme von Rötungen und Hyperpigmentierungen und eine Zunahme der Hautelastizität.
Vitamin E als wichtigstes fettlösliches Antioxidans des Körpers wird in der Kosmetik gegen Hautalterung in Form von Tocopherol, Tocotrienol und Vitamin-E-Acetat verwendet. Es hat in Konzentrationen von zwei bis 25 Prozent Wirkeffekte.
Vitamin E soll unter anderem die Haut glätten und das Feuchthaltevermögen steigern. Die Studienlage zu Vitamin E ist nicht sehr umfassend.
Die Zufuhr topischer exogener Antioxidantien an die Haut kann durch freie Radikale verursachte Schäden verhindern oder minimieren. Forscherinnen und Forscher haben in einer Studie die antioxidative Kapazität einer topischen Hautpflegeemulsion mit Vitamin E auf menschlicher Haut, die ultravioletter Strahlung ausgesetzt wurde, untersucht.
Die Vitamin-E-Emulsion erwies sich als wirksam bei der Verhinderung von Erythemen. Außerdem verringerte sie durch UV-Exposition verursachte entzündliche Schäden.
Phytohormone und Koenzyme gegen Falten
Polyphenole aus grünem Tee haben eine photoprotektive Wirkung und reduzieren zellulären Stress. Auch Resveratrol, ein Inhaltsstoff von blauen Weintrauben, ist ein wirksames Antioxidans mit antientzündlicher Wirkung.
Auch Pycnogenol, ein Extrakt von Pro(antho)cyanidinen, der aus der Rinde der französischen Seekiefer (Pinus pinaster, ssp. atlantica) gewonnen wird, oder Pflanzenextrakte aus Algen, werden im Anti-Aging eingesetzt. Zahlreiche sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe können positiv für die Haut sein.
Eine gute Studienlage gibt es zu Phytoöstrogenen. Zu ihnen zählen Isoflavone aus Soja oder Rotklee, die bei Frauen in der Menopause eingesetzt werden können.
In der Menopause nimmt die Faltenbildung aufgrund von Östrogenmangel bei Frauen zu. Viele Frauen lehnen eine systemische Hormonsubstitution aufgrund der potenziellen Risiken hinsichtlich Ovarialkarzinomen, Myokardinfarkten oder Thrombosen ab.
Isoflavone zeigen eine sehr gute Wirksamkeit und sind nicht verschreibungspflichtig. Sie wirken wie natürliche Östrogene und zeigen keine unerwünschten Nebenwirkungen.
In einer Studie wurde Frauen nach der Menopause eine isoflavonhaltige Intensivpflege über zwölf Wochen zweimal täglich auf das Gesicht, den Hals und jeweils einen Oberarm aufgetragen. Die Dichte und das Erscheinungsbild der Haut verbesserten sich, Falten wurden deutlich reduziert und die Tonizität (Spannkraft) erhöhte sich.
Koenzyme, wie Ubiquinon (Koenzym Q10) und α-Liponsäure können ebenfalls zur Faltenreduktion beitragen. α-Liponsäure (LA) oder ihre reduzierte Form von Dihydrolipoat (DHLA) wirken entzündungshemmend und spielen als Radikalfänger eine wichtige Rolle.
In einer Studie wurde bei 33 Frauen im Durchschnittsalter von 54,4 Jahren die Hälfte des Gesichts zwölf Wochen lang zweimal täglich mit einer LA-Creme behandelt. Es zeigte sich eine durchschnittliche Abnahme der Hautrauigkeit von über 50 Prozent auf der mit LA behandelten Seite.
Die faltenreduzierende Wirkung von Koenzym Q10 ist wissenschaftlich belegt. Eine wissenschaftliche Untersuchung isolierte beispielsweise Hautbiopsien von jungen und alten Spenderinnen und Spendern und kommt zu dem Schluss, dass Q10 den altersbedingten Zellstoffwechsel positiv beeinflusst und es ermöglicht, Zeichen der Hautalterung bereits auf zellulärer Ebene zu bekämpfen.
Die topische Anwendung von Q10 ist für die menschliche Haut von Vorteil. Denn es verbessert die mitochondriale Funktion in der Haut schnell.
Hyaluronsäure gegen Falten
Hyaluronsäure ist der mit am meisten verwendete Bestandteil vieler Anti-Aging-Produkte, denn sie kann große Mengen Wasser im Körper binden. Außerdem verleiht sie der Haut unter anderem Festigkeit und Elastizität.
Sie ist der größte Bestandteil der Gelenkflüssigkeit. Darüber hinaus ist Hyaluronsäure wichtiger Bestandteil des Bindegewebes und wird natürlich im Körper gebildet.
Mit zunehmendem Alter wird weniger Hyaluronsäure produziert. Dieser Feuchtigkeitsverlust ist ein Faktor, der unsere Haut altern lässt.
Man unterscheidet niedermolekulare und hochmolekulare Hyaluronsäuren. Nur niedermolekulare Hyaluronsäuren (20-300 Kilodalton) vermögen es, die Hautoberfläche zu durchdringen und die Hautfeuchtigkeit zu verbessern. Hochmolekulare Hyaluronsäuren verbleiben nämlich an der Oberfläche der Haut.
In einer Studie an 76 weiblichen Probandinnen zwischen 30 und 60 Jahren mit sichtbaren Augenfältchen (Krähenfüßen) wurde eine 0,1 prozentige Creme mit Hyaluronsäurefragmenten getestet. Diese wurde über acht Wochen einseitig zweimal täglich aufgetragen.
Es zeigte sich eine signifikante Verringerung der Hautrauigkeit. Auch eine nachhaltige Glättung des Hautoberflächenreliefs konnte beim Einsatz niedermolekularer Hyaluronsäure (50 und 130 Kilodalton) festgestellt werden.
Was ist eine gute Anti-Aging Creme?
Die tägliche Hautpflege mit einer speziellen Anti-Aging-Creme gegen Falten ist sinnvoll. Dies ist wissenschaftlich belegt.
„Nach aktuellen Studien kann insbesondere die Kombination von verschiedenen Anti-Aging-Wirkstoffen klinische Zeichen der Hautalterung klinisch signifikant vermindern.” Dies ergaben Forschungen von Dermatologinnen der Universität Hamburg, Prof. Dr. Martina Kerscher und Dr. Heike Buntrock.
Auch die Regenerationsfähigkeit der Haut könne durch eine Kombination verschiedener Anti-Aging-Wirkstoffe (Antioxidantien und Zellregularoren) verbessert werden. Ihre Erkenntnisse veröffentlichten sie in einem wissenschaftlichen Artikel („Antifaltencreme, was hilft wirklich?”) in der Fachzeitschrift „Hautarzt”.
Um lichtbedingten Hautalterungszeichen optimal vorzubeugen, sei ein täglicher konsequenter UVA- und UVB-Schutz mit einem hohen Lichtschutzfaktor unverzichtbar. Dieser solle gegebenenfalls mit DNS-Reparaturenzymen und Antioxidanzien kombiniert werden.
Dies gilt für alle Altersstufen. „Ab der 4. Lebensdekade bzw. bei Auftreten klinischer Hautalterungszeichen sollte dieses Behandlungsregime noch durch die Gabe eines Zellregulators ergänzt werden”, so Kerscher und Buntrock weiter.
Den Dermatologinnen zufolge verringern Antioxidanzien hauptsächlich die Konzentration freier Radikale, was dem Kollagenabbau entgegenwirke. Zu den Antioxidanzien zählen Vitamine, Koenzyme und Botanicals (Pflanzenstoffe).
Zum Thema Antioxidantien stellen die Expertinnen fest: „Derzeit stehen Vitamin C (L- Ascorbinsäure) und Vitamin B3 (Niacinamid) im Zentrum dermatokosmetischer Strategien zur Behandlung der vorzeitigen Hautalterung.”
Zellregulatoren wie Retinol (Vitamin A), Peptide und Wachstumsfaktoren dagegen regen laut Kerscher und Buntrock den Stoffwechsel der Fibroblasten an. Wachstumsfaktoren werden beispielsweise aus der Pflanze Centella asiatica (Indischer Wassernabel) gewonnen.
Eine gute Anti-Aging-Gesichtscreme gegen vorzeitige Hautalterung sollte die Haut zudem mit viel Feuchtigkeit versorgen. Dafür eignen sich Inhaltsstoffe wie zum Beispiel niedermolekulares Hyaluron.
Exklusiv: Expertinnentipps für eine tolle Haut
Zu dem Thema schöne Haut haben wir exklusiv eine Expertin auf diesem Gebiet befragt, Prof. Dr. Martina Kerscher. Professorin Kerscher ist Arbeitsgruppenleiterin des Fachbereichs Chemie am Institut für Biochemie und Molekularbiologie der Universität Hamburg.
Als Dermatologin hat sie vor allem im Bereich Kosmetikwissenschaft geforscht. Außerdem hat sie bereits mehrere Bücher veröffentlicht, unter anderem „Haut und Alter“ sowie „Dermatokosmetik“.
Im Exklusivinterview mit Heilpraxis verrät Prof. Dr. Martina Kerscher, was man bei der Vorbeugung von Falten beachten sollte, welche Inhaltsstoffe eine gute Anti-Aging-Creme ausmachen und was den perfekten Glow verleiht.
Heilpraxis: Frau Professorin Kerscher, welche Bestandteile sollte eine Anti-Aging-Creme in jedem Fall enthalten?
Prof. Dr. Kerscher: „In Tagespflege in jedem Fall einen UV-Schutz, zum Beispiel LSF 30, Antioxidantien wie etwa Vitamin C, Feuchthaltesubstanzen wie Hyaluronsäure und sogenannte „Zellregulatoren” also Inhaltsstoffe, die Fibroblasten anregen, wie etwa Retinol oder auch Signalpeptide.“
Heilpraxis: Welche Antioxidantien sind nach aktuellem Stand der Wissenschaft zur Bekämpfung von Falten besonders effektiv?
Prof. Dr. Kerscher: „Sehr gut belegt sind die Effekte von Vitamin C in einer Konzentration ab fünf Prozent, Vitamin B3 sowie Flavonoiden.“
Heilpraxis: Endogene und exogene Faktoren spielen eine Rolle bei der Hautalterung. Wie viel Prozent sind etwa jeweils auf endogene und exogene Faktoren zurückzuführen?
Prof. Dr. Kerscher: „Mehr als 80 Prozent der sichtbaren Hautalterungsanzeichen sind auf das Exposom, also äußere Faktoren, zurückzuführen. Dazu zählen UV-Exposition, Ernährung, Stresslevel, hormonelle Umstellungen, Schlafmangel oder auch Belastung durch Schwebstoffe in der Luft.“
Heilpraxis: Haben Sie einige zusätzliche Tipps für eine schöne Haut?
Prof. Dr. Kerscher: „Ausreichend Trinken, kombiniert mit einer ausreichenden Hydratation, also Durchfeuchtung der Haut von außen, etwa durch Hyaluronsäure, niedrig dosierte Glykolsäure und Vitamin C, verleiht den perfekten Glow.“
Fazit: Die besten Tipps für eine junge Haut
- Pflegen Sie Ihre Haut täglich und halten Sie Ihre Haut so feucht und geschmeidig. Trockene Haut ist einer der Hauptgründe für die Entstehung von Falten.
- Treiben Sie täglich Sport, dies regt den Blutkreislauf an.
- Schützen Sie Ihre Haut vor zerstörerischen UV-Strahlen und benutzen Sie immer Tagescremes mit einem hohen Lichtschutzfaktor.
- Trinken Sie mindestens 1,5, besser zwei Liter Wasser am Tag.
- Leben Sie ein stressfreies Leben. Das sorgt für weniger Sorgen- und Zornesfalten. Entspannungstechniken wie Meditation und Yoga helfen.
- Rauchen Sie nicht.
- Sorgen Sie für ausreichend Schlaf und schlafen Sie auf dem Rücken, Schlafen auf dem Bauch oder der Seite fördert Falten.
- Achten Sie auf Ihre Mimik und entspannen Sie Ihr Gesicht. Verspannte Gesichtsmuskeln fördern Falten.
- Anti-Aging-Food: Achten Sie auf Vitamin C in der Ernährung. Es ist zum Beispiel in Grapefruit, Heidelbeeren, Zitronen, Limetten, Mandarinen und Orangen, Brokkoli, Grünkohl, Erdbeeren, Ananas und Goji-Beeren (Bocksdorn) enthalten.
- Führen Sie sich Omega-3-Fettsäuren täglich zu. Diese finden Sie in Chia-Samen, Leinsamen, Walnüssen, Lachs, Makrele oder Thunfisch.
- Achten Sie auf eine möglichst zuckerarme Ernährung.
(Dr. Utz Anhalt, ls)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
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