Geschwollene Brüste kommen in erster Linie im Zusammenhang mit Mastodynie und dem damit verbundenen Wasser in den Brüsten vor. Jedoch können geschwollene Brüste auch noch weitere Ursachen haben. Beispiele dafür sind gutartige Tumoren, Entzündungen der Brust/Brüste, Zustand nach einer Brustoperation und vieles mehr.
Inhaltsverzeichnis
Beschwerden
Die meisten Frauen kennen geschwollene Brüste. Häufig im Zusammenhang mit der Menstruation und zwar kurz bevor diese eintritt. Die Frauen berichten von Berührungsempfindlichkeit oder davon, dass sie in diesen Tagen eine Körbchengröße mehr benötigen und dass Treppensteigen und andere körperliche Anstrengungen äußerst unangenehm sind.
Zusammenfassend ist hier von Mastodynie die Rede. Durch zu viele weibliche Hormone, dem Östrogen, wird Wasser in den Brüsten gespeichert und dies ist sehr unangenehm.
Im Zusammenhang mit den geschwollenen Brüsten ist noch zu erwähnen, dass die Brüste spannen und auch recht hart sind. Manchmal sind die damit verbundenen Schmerzen ziemlich stark. Schon das Tragen eines Büstenhalters ist eine Zumutung.
Weitere Ursachen
Die Mastodynie, die im Rahmen des Zyklus und einer Östrogendominanz auftritt und mit geschwollenen Brüsten einhergeht, gehört zu den häufigsten Ursachen. Jedoch existieren auch Krankheiten, bei denen das Symptom der geschwollenen Brüste, neben andern Beschwerden, auftritt. Dazu gehören:
- Mastitis,
- gutartige Veränderungen der Brust,
- bösartige Brusttumoren,
- Leberzirrhose
- Zysten in der Brust und
- Gynäkomastie beim Mann.
Mastitis
Die Mastitis ist eine Brustdrüsenentzündung. Sie wird ausgelöst durch:
- Bakterien,
- Milchstau,
- Stress und
- hormonelle Schwankungen.
Sie tritt vor allem in der Stillzeit auf. In der Fachsprache wird die Mastitis puerperalis (in der Stillzeit) von der Mastitis non-puerperalis (außerhalb der Stillzeit) unterschieden. Circa ein Prozent der Wöchnerinnen und Stillenden erkranken an einer Mastitis. Diese ist sehr schmerzhaft und dazu gehören:
Die Brust ist im Bereich der Entzündung verhärtet und sehr schmerzempfindlich.
Eine Mastitis gehört unbedingt in die Hand eines Arztes. Eventuell ist ein Antibiotikum nötig. Stillende bekommen ein Mittel verabreicht, das dem Baby nicht schadet.
Zu Hause wird die Brust gekühlt. Hier werden Quarkwickel empfohlen. Der Quark kühlt nicht nur, sondern wirkt auch antientzündlich.
Gutartige Veränderungen der Brust (Mastopathie)
Durch hormonelle Veränderung im Leben einer Frau kann sich auch das Brustgewebe verändern. Dabei können gutartige Knoten und Zysten entstehen. Wächst das Drüsengewebe übermäßig, können Drüsenzellen plötzlich Flüssigkeit absondern. Dann wird von einer zystischen Mastopathie gesprichen.
Ein gutartiger Tumor aus Drüsengewebe und Bindegewebe ist zum Beispiel das Fibroadenom. Bei den gutartigen Veränderungen der Brust sind häufig keine Beschwerden mit dabei. Jedoch wird gerade von Frauen im gebärfähigen Alter, kurz vor der Periode von geschwollenen Brüsten berichtet.
Jegliche Veränderung der Brust muss untersucht werden. Ultraschall und eventuell noch eine Mammografie werden als diagnostisches Verfahren angewandt.
Bösartige Brusttumoren
Eine geschwollene Brust oder geschwollene Brüste können auch im Zusammenhang mit bösartigen Brusttumoren auftreten. Dies ist jedoch selten, aber möglich.
Leberzirrhose
Eine irreversible Leberschädigung endet in einer Leberzirrhose. Die Ursachen dafür sind Virushepatitis und/oder ein chronischer Alkoholmissbrauch.
Neben Symptomen, wie Ösophagusvarizen (Krampfadern im Bereich der Speiseröhre), Bauchwassersucht, Spenomegalie (Milzschwellung), Ödeme der Beine und vielem mehr, können auch geschwollene Brüste im Rahmen einer Gynäkomastie beim Mann (Wachstum der Brustdrüsen) auftreten.
Nach einer Brustoperation
Nach einer Brustoperation, ganz egal aus welchem Grund, entsteht eine Schwellung im Operationsgebiet was zu einer Schwellung der Brust/Brüste führt. Dies ist völlig normal und bildet sich im Verlauf der Heilung wieder zurück.
Gynäkomastie bei Männern
Männer können auch geschwollene Brüste bekommen. Und das nicht nur im Rahmen der bereits beschriebenen Leberzirrhose. Zum Beispiel auch, wenn ab dem 50. Lebensjahr die Testosteronproduktion langsam weniger wird und deshalb der Östrogenspiegel im Körper des Mannes steigt. Daraufhin schwillt das Brustgewebe an.
Auch im Rahmen einer Hormontherapie bei Prostatakrebs kann dies passieren. Ebenso, wenn der Mann massiv adipös ist. Übrigens: Hopfen wirkt steigernd auf die Östrogenproduktion. Dies erklärt, weshalb Männer, die viel Bier trinken, geschwollene Brüste bekommen.
Diagnose
Treten geschwollene Brüste regelmäßig auf oder sind sie gar dauerhaft vorhanden, ist der Gang in die Arztpraxis angezeigt. Vor allem dann, wenn noch Schmerzen, Entzündungszeichen und/oder weitere Symptome hinzukommen.
Der Arzt oder die Ärztin wird nach einer ausführlichen Anamnese die Brust abtasten und untersuchen. Eine Ultraschalluntersuchung gehört häufig mit dazu. Eventuell wird eine Mammographie angeordnet. Bei Entzündungen oder auch Verdacht auf bösartige Veränderungen wird noch zusätzlich ein ausführliches Blutbild gemacht.
Behandlung
Die Behandlung richtet sich nach der Ursache. Ist ein Östrogenüberschuss die Ursache, wird versucht diesen auszugleichen. Eventuell verordnet der Arzt ein natürliches Mittel, wie zum Beispiel Mönchspfeffer. Fehlende Hormone werden Frauen substituiert, häufig in Form von Cremes oder Pflastern.
Liegen schwerwiegende Erkrankungen zugrunde, müssen natürlich diese behandelt werden. Bei Entzündungen sind Antibiotika und Schmerzmittel die Mittel der Wahl.
Naturheilkundliche Therapien
Einige der Ursachen können auch in der Naturheilpraxis behandelt werden. Geschwollene Brüste, die im Zusammenhang mit Hormonungleichgewicht auftreten, werden hier mithilfe von verschiedensten Pflanzen therapiert. Dazu gehören Frauenmantelkraut und Mönchspfeffer.
Fehlt der Frau Progesteron, kann dies mit einer bioidentischen Hormonsalbe ausgeglichen werden. Neben der oralen oder transdermalen Verordnungen wird natürlich auch in der Praxis behandelt, dabei kommen Akupunktur, Fußreflexzonenmassagen, Aromatherapien und vieles mehr zum Einsatz.
Kühlende Umschläge mit Quark, wie bereits erwähnt, runden die Behandlung ab. Im Falle eines Milchstaus kann die Muttermilch abgepumpt werden. Damit die Milch abfließt, ist warmes Abduschen empfehlenswert.
Homöopathie
Mittel aus der Homöopathie zur Behandlung von geschwollenen Brüsten sind Phytolacca, Apis und Pulsatilla. Bei einer Brustdrüsenentzündung wird neben der medizinischen Behandlung das Gänseblümchen empfohlen, am besten als Urtinktur Bellis perennis.
Handelt es sich um eine Stillende, die eine Mastitis hat, so können das homöopathische Mittel Phytolacca und dazu noch die Schüßler Salze Nr. 3 Ferrum phosphoricum (nur wenn das Fieber nicht über 38 Grad Celsius) und Nr. 1 Calcium fluoratum Anwendung finden.
Was die Frau selbst tun kann
Die Frau kann selbst etwas tun, wenn sie immer wieder geschwollene Brüste aufgrund einer Hormonumstellung oder eines Hormonungleichgewichts hat. Das Trinken von Brennnesseltee, vor allem in der Zeit zwischen 15 und 19 Uhr (nach der Meridianuhr die Hauptzeit von Blase und Niere) entwässert und schafft Erleichterung.
Auch eine Kur mit Tee aus Frauenmantel ist zu empfehlen. Die Frau sollte auf ihre Ernährung achten, das heißt wenig Tierisches und viel Gemüse, vor allem Kohlsorten, sollten auf dem Speiseplan stehen. Ausreichend Wasser ohne Kohlensäure ist ebenso wichtig.
Sind Sie sehr gestresst, sollten Sie sich vielleicht einen Ausgleich schaffen, dazu gehören regelmäßiges Spazierengehen, Bewegung an der frischen Luft, Entspannungstechniken und so weiter. Immer wieder einmal eine Tasse Tee aus Lavendel mit etwas Honig wirkt recht entspannend.
Achten Sie jedoch bitte darauf, die empfohlenen Teesorten nie länger als sechs Wochen ohne Unterbrechung zu trinken. (sw)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Wuttke, W.: Phytotherapeutika bei Mastodynie, prämenstruellen Beschwerden und Zyklusstörungen, In: Der Gynäkologe, 2000, Ausg.33, S. 36–39
- Eggemann, H; Ignatov, A. et al.: Fortgeschrittene Entzündung der Brustdrüse - Mammaabszess nach Mastitis puerperalis. In: Geburtshilfe und Frauenheilkunde, Georg Thieme Verlag, 2014
- Schlüren, E.: Phytolacca und die weibliche Brust, Karl F. Haug Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co KG, 1973
- Stauber, M.; Weyerstahl, T.: Duale Reihe Gynäkologie und Geburtshilfe, Georg Thieme Verlag, 2013
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.