Während sonnengebräunte Haut für viele Menschen ein Zeichen von Frische und Wohlbefinden ist, wird Gesichtsblässe hingegen schnell mit Müdigkeit, Erschöpfung und Krankheit assoziiert. Nicht ohne Grund: Denn obwohl eine blasse Haut beispielsweise auch infolge von zu wenig frischer Luft, ungünstiger Ernährung oder Rauchen auftreten kann, sollte diese immer als eine warnende Reaktion des Körpers erkannt und medizinisch abgeklärt werden. Denn hinter einer kreidebleichen oder fahlen Haut können auch ernsthafte Ursachen wie zum Beispiel Infektionskrankheiten, eine Nierenerkrankung oder sogar ein Herzinfarkt stecken. Dementsprechend sollte immer genau beobachtet werden, ob es sich bei der Blässe um den natürlichen Teint bzw. eine „normale“ Reaktion der Haut auf Kälte, Schlafmangel, wenig Sonnenlicht o.ä. handelt, oder ob sie möglicherweise krankhaft bedingt ist.
Inhaltsverzeichnis
Definition
Unter dem Begriff „Gesichtsblässe“ wird normalerweise eine Hautfarbe verstanden, die heller ist als im „Normalzustand“. Da dieser jedoch schwierig zu definieren ist und vor allem bei jedem Menschen anders ausfällt, kann eine Gesichtsblässe am ehesten selbst festgestellt werden, oder aber von Menschen, die den Betroffenen gut kennen und den natürlichen Teint dementsprechend gut einschätzen können. Eine blassere Haut wird oft mit Krankheit und Unwohlsein verknüpft und daher häufig durch Fragen wie „Du bist so blass, fühlst Du Dich nicht gut“ zum Ausdruck gebracht. Obwohl die Blässe im Gesicht am stärksten sichtbar wird, kann auch am Hals oder an anderen Körperteilen die Haut blasser als sonst erscheinen – teilweise krankheitsbedingt, aber auch häufig bei Menschen, die wenig Zeit an der frischen Luft verbringen.
Ursachen und Symptome
Für eine blasse Gesichtshaut kommen zahlreiche Ursachen in Betracht. Allerdings sollte immer auch berücksichtigt werden, dass Menschen aus nördlichen Regionen aufgrund des geringeren Sonnenlichts oft generell einen helleren Teint haben, denn je höher die UV-Strahlung in einem Gebiet ist, desto stärker fällt bei der Bevölkerung die natürliche Pigmentierung der Haut aus. Auch Personen, die sich wenig bewegen und/ oder wenig draußen sind oder die ihre Haut bewusst in verstärktem Maße vor UV-Strahlung schützen, fallen häufig durch eine besonders helle Gesichtsfarbe auf. Ähnliches gilt auch für Raucher, die infolge des Sauerstoffmangels durch das eingeatmete Kohlenmonoxid, häufig eine kränklich wirkende, fahle „Raucherhaut“ haben.
Wird die Haut im Gesicht ganz plötzlich kreidebleich, kann auch ein starker Schreck bzw. Schock der Auslöser sein, denn auf die abrupt veränderte Gemütslage reagiert der Kreislauf, indem das Blut aus dem Gesicht im Inneren des Körpers gesammelt wird, um lebenswichtige Organe zu schützen und deren Funktion sicher zu stellen. Diese Reaktion des Körpers tritt bei allen Formen eines Schocks auf, wie beispielsweise einem Kreislaufzusammenbruch oder starkem Blutverlust durch einen Unfall oder durch innere Verletzungen. Da Schockzustände für den Betroffenen schnell zu einer lebensbedrohlichen Gefahr werden können, erfordern diese immer eine sofortige medizinische Abklärung und Betreuung, um schwerwiegende Folgen zu vermeiden.
Neben dem kann eine fahle Haut im Gesicht aber auch Anzeichen von Durchblutungsstörungen, Nährstoffmangel oder einer generell einseitigen, ungesunden Ernährung sein – dementsprechend können beispielsweise auch Diäten oder Essstörungen Einfluss auf die Gesichtsfarbe haben. Darüber hinaus tritt Gesichtsblässe aber auch im Zusammenhang mit verschiedenen Infektionen, Herzerkrankungen (zum Beispiel Herzinfarkt, Koronare Herzkrankheit) oder Blutkrankheiten (Leukämie, Anämie) auf.
Wann ist Blässe krankhaft?
Gesichtsbässe kann dementsprechend relativ „harmlose“ Ursachen haben, ebenso aber auch auf eine schwerwiegendere Erkrankung hinweisen oder im Ernstfall sogar Anzeichen für einen Herzinfarkt bedingten Kreislaufschock sein, welcher für den Betroffenen akute Lebensgefahr bedeutet und sofort behandelt werden muss. Blässe kann also gesundheitlich riskant sein – muss aber nicht. Daher sollte im Zweifelsfall immer ein Arzt aufgesucht werden, wenn neben der Blässe ein allgemeines Unwohlsein besteht oder eine Unsicherheit bzw. das Gefühl, dass etwas nicht in Ordnung ist.
Neben dem sollte immer eine ärztliche Abklärung stattfinden, wenn sich die Blässe verstärkt bzw. länger anhält oder auch auf andere Körperteile übergeht oder wenn Begleitsymptome wie Schmerzen, Magenprobleme, Schwindel, chronische Müdigkeit, Herzrasen, Kreislaufschwäche oder eine Atemnot auftreten. Gleiches gilt, wenn parallel Veränderungen des Harns oder Stuhls wie beispielsweise Blut im Stuhl oder dunkler Urin auftreten, denn diese können unter anderem auf Nierenerkrankungen oder Chronisch entzündliche Darmerkrankungen hinweisen, die einer medizinischen Behandlung bedürfen.
Blutarmut / Anämie
Häufig steht Gesichtsblässe im Zusammenhang mit einer so genannten Anämie bzw. Blutarmut. Bei dieser liegt ein Mangel an roten Blutkörperchen (Erythrozyten) oder an rotem Blutfarbstoff (Hämoglobin) vor, wodurch der Sauerstoff-Transport vermindert wird und in der Folge eine nur noch unzureichende Versorgung von Gewebe und Organe stattfindet. Eine Blutarmut äußert sich neben einer auffallenden Blässe der Haut typischerweise durch Symptome wie Müdigkeit, Kopfschmerzen, Kurzatmigkeit, Schwindel und Konzentrationsstörungen. Ist die Anämie stärker ausgeprägt, sind zudem Herzrasen, Schweißausbrüche, Atemnot und Ohnmachtsanfälle möglich, auch trockene Haut, eingerissene Mundwinkel und brüchige Haare bzw. Nägel kommen häufig vor.
Eine Anämie kann unterschiedliche Auslöser haben: Häufigste Ursache ist jedoch ein Eisenmangel, der durch eine verminderte Aufnahme bzw. erhöhte Abgabe des lebenswichtigen Spurenelements entsteht, was vor allem bei erhöhtem Eisenbedarf (Schwangerschaft, Stillperiode, Kinder im Wachstum, Extremsport, nach Verletzungen usw.), Vegetariern und Personen, die an Essstörungen leiden, relativ schnell eintreten kann. Kennzeichnend für eine solche Eisenmangelanämie sind neben den genannten allgemeinen Anämie-Symptomen Schluckbeschwerden, trockener Hals, Zungenbrennen, schmerzhafte Entzündungen in der Mundschleimhaut (Aphthen), eingerissene Mundwinkel und brüchige Haare bzw. Nägel (Plummer-Vinson-Syndrom).
Auch ein Mangel an Folsäure oder Vitamin B12 kann für eine Anämie verantwortlich sein. Häufig treten bei einer Vitamin B12-Mangelanämie neben den allgemeine Anämie-Symptomen zusätzlich psychische Beschwerden (Depression, Konzentrationsschwäche etc.) auf, ebenso wie Magenbeschwerden, Missempfindungen („Ameisenkribbeln“) oder Zungenbrennen (Möller-Hunter-Glossitis). Neben den Mangelerscheinungen können aber auch eine Reihe verschiedener Erkrankung eine Blutarmut auslösen, zum Beispiel Infektionen (z.B. Malaria), Autoimmun- und Nierenerkrankungen, chronische Entzündungen oder Tumore, auch das sogenannte „myelodysplastische Syndrom“, eine seltene Erkrankung des Knochenmarks, kommt in Frage.
Niedriger Blutdruck
Auch ein niedriger Blutdruck (Hypotonie) kann der Grund für Gesichtsblässe sein. Dieser tritt in der Bevölkerung sehr häufig auf, betrifft oft junge, schlanke Frauen und liegt dann vor, wenn bei der Blutdruckmessung der üblicherweise zuerst genannte (systolische) Wert kleiner als 100 Millimeter-Quecksilbersäule (mmHg) bzw. der zweit genannte (diastolische) Wert kleiner als 60 mmHg ist. Bei einer Hypotonie wirkt die Haut oft fahl, matt, blass und kränklich, außerdem treten Müdigkeit, Kopfschmerzen, kalte Hände und Füße sowie in einigen Fällen auch innere Unruhe, depressive Verstimmungen und Schlafstörungen auf.
Hier kommen verschiedene Ursachen wie beispielsweise eine Schilddrüsenunterfunktion, bestimmte Medikamente oder Flüssigkeitsverlust in Betracht, zumeist ist der Blutdruck jedoch ohne erkennbare Gründe dauerhaft niedrig (konstitutionelle Hypotonie). Der niedrige Blutdruck ist dabei an sich nicht gefährlich – stattdessen kann sich eine konstitutionelle Hypotonie sogar positiv auf die Gesundheit auswirken und in vielen Fällen keine bis lediglich geringe Beschwerden verursachen. Fällt der Blutdruck jedoch schnell (z.B. durch plötzliches Aufstehen nach längerem Liegen), kann eine Hypotonie auch Sehstörungen („Schwarzwerden vor den Augen“), Ohrensausen, Schwindel oder Ohnmacht verursachen – wobei diese Symptome meist nach kurzem Ausruhen wieder von selbst verschwinden (orthostatische Dysregulation).
Krankheiten mit Gesichtsblässe
Neben dem tritt Gesichtsblässe als Symptom verschiedener Krankheiten auf, so zum Beispiel bei einer Reihe von Infektionen wie einer relativ „harmlosen“ Erkältung bzw. einem grippalen Infekt oder der „echten“ Grippe, welche durch die hochansteckenden Influenza-Viren A und B bzw. in sehr seltenen Fällen auch durch Influenza-C-Viren ausgelöst wird. Typische Symptome sind hier neben der Blässe plötzlich einsetzender Schüttelfrost, hohes Fieber, Kopfschmerzen, Husten sowie ein starkes allgemeines Krankheitsgefühl – dabei kann es durchaus einige Wochen dauern, bis der Betroffene eine „gesunde Gesichtsfarbe“ zurückerlangt.
Neben dem kommt auch eine Leberzirrhose in Frage, bei der es sich um die Verhärtung und Schrumpfung der Leber (Zirrhose) handelt, die in den meisten Fällen durch einen dauerhaft überhöhten Alkoholkonsum entsteht. Da sich in diesem Fall meist die Hautdurchblutung verschlechtert und der Blutdruck sinkt, erscheint die Gesichtshaut häufig blass-fahl, teilweise auch blass-gelblich, hinzu kommen unter anderem Appetitlosigkeit, Verstopfung, Wassereinlagerungen und ein Blähbauch.
Auch Tumorerkrankungen wie Leukämien (Blutkrebs) und Lymphome (Lymphdrüsenkrebs) gehen in den meisten Fällen mit einer veränderten Erscheinung einher, indem sich bei Betroffenen neben einer teilweise starken Gewichtsabnahme und körperlichen Einschränkungen häufig auch eine kränklich-blasse Haut zeigt – oft jedoch nicht nur das Gesicht, sondern den gesamte Körper betreffend. Durch den Gewichtsverlust und die blasse, „durchsichtige“ Haut sind hier häufig auch hervortretende Gefäße oder dunkle Hautflecken erkennbar.
Darüber hinaus kann auch eine chronische Nierenschwäche der Grund für eine blasse Haut im Gesicht sein, die in den meisten Fällen durch einen Diabetes oder eine Hypertonie hervorgerufen wird. Da sich durch die Nierenschwäche die Hautgefäße schneller verengen, treten zudem häufig geschwollene Beine oder Augenschwellungen sowie Konzentrationsstörungen, ein allgemeines Schwächegefühl, Übelkeit und Herzrhythmusstörungen auf.
Ebenfalls denkbar bei Gesichtsblässe sind Herzkrankheiten wie eine Herzmuskelentzündung oder die koronare Herzkrankheit, bei denen außerdem typische Symptome wie Herzrasen, Atemnot, Brustschmerzen, Beklemmungen oder Oberbauchschmerzen auftreten. Während die Herzmuskelentzündung am häufigsten durch Viren wie das Coxsackie-B-Virus hervorgerufen wird, besteht die häufigste Ursache einer KHK jedoch in der Arterienverkalkung (Arteriosklerose).
Gesichtsblässe bei Kindern
Sind Kinder auffällig blass, führt dies schnell dazu, dass Eltern sich Sorgen machen und eine Erkrankung vermuten. Wie bei Erwachsenen auch kann natürlich auch bei kleinen Menschen eine kurze Nacht oder eine leichte Erkältung dazu führen, dass sie kränklich und abgeschlagen aussehen, vor allem, wenn das Kind generell ein eher heller Hauttyp ist. Ebenso kann blasse Haut aber auch ein Hinweis für eine Erkrankung sein und sollte daher immer als Warnzeichen betrachtet und dementsprechend ärztlich untersucht werden. Treten neben der Blässe Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit, Schwindel oder Atemnot auf, kann es sich beispielsweise um eine Blutarmut (Anämie) handeln, womit eine Verminderung der Hämoglobin-Konzentration im Blut unter die altersentsprechende Norm gemeint ist.
Werden die allgemeinen Symptome einer Anämie außerdem von Durchfall, Verstopfung, Blähungen, Schluckbeschwerden, brüchigen Haaren und Nägeln oder eingerissenen Mundwinkeln begleitet, kann auch eine Eisenmangelanämie vorliegen. Neben dem kann eine blasse Gesichtshaut auch bei Kindern bereits ein Hinweis für niedrigen Blutdruck sein.
In schwereren Fällen kann eine Leukämie (Blutkrebs) vorliegen, wobei die sogenannte „akute lymphoblastische Leukämie“ (ALL) die häufigste Form darstellt, an der nach Angaben des Deutschen Kinderkrebsregisters pro Jahr etwa 500 Kinder und Jugendliche zwischen 0 und 14 Jahren neu erkranken. Bei der ALL handelt es sich um eine Erkrankung des Knochenmarks bzw. des blutbildenden Systems, wodurch es unter anderem zu chronischer Müdigkeit, Fieber, Nachtschweiß, Erbrechen, Kopf- und Nackenschmerzen, Anämie, Appetitlosigkeit und einer erhöhten Infektanfälligkeit kommt.
Behandlung bei Gesichtsblässe
Die therapeutischen Maßnahmen richten sich bei einer blassen Gesichtshaut nach der zugrunde liegenden Ursache. Liegt beispielsweise eine Eisenmangelanämie vor, besteht der zentrale Schritt darin, mögliche Blutungsquellen zu entfernen bzw. die Ernährung so umzustellen (Fleisch, Fisch, Getreide, grüne Gemüsesorten), dass ausreichend Eisen aufgenommen werden kann. Neben dem können bei Bedarf Eisenpräparate zum Einsatz kommen, in schwereren Fällen kann auch eine intravenöse Zufuhr von Eisen notwendig werden. Hier ist es allerdings wichtig zu beachten, dass entsprechende Präparate keinesfalls ohne entsprechende Diagnose auf eigene Faust bzw. präventiv eingenommen werden sollten. Denn liegt kein Mangel vor, können künstliche Eisenpräparate auch zu einem Eisenüberschuss im Körper führen – wodurch es zu Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen, Sodbrennen, Durchfall, Verstopfung oder Bauchschmerzen sowie in ernsteren Fällen sogar zu Organschäden kommen kann.
Bei einem niedrigen Blutdruck sind nur selten Medikamente notwendig, meist reichen einfache Maßnahmen wie eine gesunde, ausgewogene Ernährung, Bewegung, ausreichend Flüssigkeit und Entspannung aus, um den Blutdruck zu stabilisieren und dadurch die Blässe zu reduzieren. Im Falle einer Krebserkrankung wie zum Beispiel Leukämie wird entsprechend der Art und des Stadiums der Krankheit eine gezielte Therapie durchgeführt (Chemo- , Strahlentherapie). Konnte eine Herz- oder Nierenerkrankung als Ursache für die Gesichtsblässe diagnostiziert werden, ist auch hier eine Behandlung entsprechend der jeweiligen Ursache erforderlich.
Naturheilkunde bei Blässe
Häufig liegt ein Eisenmangel bzw. eine Eisenmangelanämie einer blassen Gesichtshaut zugrunde, die in vielen Fällen durch eine einseitige, ungesunde Ernährung entsteht und dementsprechend durch das Auffüllen des Eisenspeichers im Körper meist gut behoben werden kann. Hier sind normalerweise keine künstlichen Eisenpräparate notwendig, stattdessen finden sich eine Vielzahl eisenreicher Nahrungsmittel unter Vollkornprodukten, Gemüse, Obst, Kräutern, Nüssen, Fleisch- und Fischerzeugnissen.
Besonders geeignet sind dabei beispielsweise Hirse, Soja, Hafer und Roggen, Kichererbsen und weiße Bohnen, Pfifferlinge, Petersilie und Salate (z.B. Löwenzahn, Brennnessel), die zum Beispiel mit gerösteten Sesamsamen oder Kürbiskernen zusätzlich mit Eisen angereichert werden können. Wer auf tierische Nahrungsmittel nicht verzichten möchte, findet in rotem Fleisch die beste Quelle für Eisen, dieses ist aber ebenso auch in Fisch, Geflügel und Leber bzw. Leberwurst enthalten – wobei hier immer auch die hohe Schadstoffbelastung berücksichtigt werden sollte.
Neben der Ernährung bieten sich bei einer Eisenmangelanämie weitere Hausmittel bei Eisenmangel an: Hier kommen zum Beispiel Heilpflanzen bzw. Kräuter wie Brennnesseln, Löwenzahn, Thymian oder Minze in Betracht, die in purer Form, als Salat oder als Tee als natürlicher Eisenlieferant dienen können. Auch Säfte aus Himbeeren, Johannisbeeren oder Heidelbeeren eignen sich ebenso wie Kirsch-, Trauben- oder Granatapfelsaft gut bei Eisenmangel.
Kann die Blässe auf einen niedrigen Blutdruck zurückgeführt werden, besteht normalerweise keine ernsthafte gesundheitliche Gefahr, sodass eine medikamentöse Therapie zumeist nicht erforderlich ist. Dementsprechend empfiehlt es sich, bei Beschwerden auch hier zunächst Hausmittel bzw. Behandlungsmöglichkeiten der Naturheilkunde zu nutzen und erst, wenn sich durch diese keine Besserung einstellt, auf herkömmliche Medikamente zurückzugreifen. Hier ist im Grunde zunächst alles sinnvoll, was eigenständig getan werden kann, um einen bereits bestehenden niedrigen Blutdruck zu erhöhen sowie einem plötzlichen Blutdruckabfall vorzubeugen.
Sehr beliebt sind in diesem Zusammenhang Hydrotherapie-Anwendungen nach Sebastian Kneipp, wie zum Beispiel ein kaltes Armbad, wobei es sich um eine einfache kleine Anwendung mit guter Wirkung handelt, die anregt und erfrischt, ohne „aufzuregen“. Wichtig ist hier allerdings Kneipps Grundsatz „Kalte Anwendungen nie auf einen kalten Körper!“ zu berücksichtigen und dementsprechend vor einem solchen Bad dafür zu sorgen, dass die Arme warm sind. Anschließend werden die Arme bis zur Mitte der Oberarme so lange in kaltes Wasser (maximal 18 C°) eingetaucht, bis ein Kältegefühl entsteht (etwa 30 bis 40 Sekunden lang), wobei die Ellbogen rechtwinklig gebeugt sind. Hierfür eignet sich entweder ein großes Waschbecken oder alternativ eine Wäschewanne, die auf den Tisch gestellt wird. Nach dem Eintauchen wird das Wasser sanft abgestreift, dann werden die Arme so lange bewegt, bis sie trocken und warm sind, anschließend sollten die Arme wieder bekleidet werden, um für eine Nacherwärmung zu sorgen. (nr)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Martin Röcken, Martin Schaller, Elke Sattler, Walter Burgdorf: Taschenatlas Dermatologie, Thieme Verlag, 1. Auflage, 2010
- Elvira Bierbach: Naturheilpraxis heute, Lehrbuch und Atlas, 4. Auflage, Elsevier Urban & Fischer Verlag, 2009
- Norbert Suttorp: Infektionskrankheiten, Thieme Verlag, 1. Auflage, 2003
- Jan Hastka, Georgia Metzgeroth, Norbert Gattermann: Eisenmangel und Eisenmangelanämie, Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie e.V., (Abruf 03.10.2019), DGHO
- SchilddrüsenZentrum Köln e.V.: Schilddrüsenunterfunktion, (Abruf: 03.10.2019), schilddruesenzentrum-koeln.de
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.