Wer unter Kurzatmigkeit leidet, dessen Atem stockt. Er führt dem Körper nicht ausreichend Sauerstoff zu, deshalb können die Betroffenen körperlich immer weniger leisten. Zudem fühlen sie sich, als würden sie ersticken, und das löst oft Angst aus.
Inhaltsverzeichnis
Betroffene sollten unbedingt einen Arzt aufsuchen, denn Kurzatmigkeit begleitet fast immer ernsthafte Krankheiten. Meist sind Erkrankungen der Lunge, der Bronchien und des Herzens die Ursache, bisweilen auch rheumatische Beschwerden oder Nervenschäden. Auch Übergewicht geht oft mit Kurzatmigkeit einher, und je fettleibiger ein Mensch ist, um so mehr leidet er darunter.
Symptome
Kurzatmigkeit beginnt oft unbemerkt, und steigert sich, je nachdem, wie weit die Basiserkrankung fortschreitet. Die Betroffenen merken anfangs, dass sie „schneller aus der Puste kommen“. Das kann aber ebenso an mangelndem Training liegen, an ungesunder Ernährung und übermäßigem Konsum von Alkohol und Betäubungsmitteln.
Viele Betroffene gewöhnen sich einen Lebensstil an, in dem sie Belastungen vermeiden und nehmen so die Symptome kaum wahr. Zudem zeigt sich anfangs das Atemproblem erst bei intensiven Anstrengungen, und die Arbeit vieler heutiger Menschen fordert sie nicht körperlich.
Ist die Erkrankung aber fortgeschritten, lassen sich die Probleme nicht mehr verdrängen. Beim Treppensteigen geraten die Leidtragenden in Luftnot, nach längeren Spaziergängen ringen sie um Sauerstoff. Das Atmen verursacht jetzt Schmerzen.
Kurzatmung lässt sich leicht mit Atemnot verwechseln. Atemnot ist unter bestimmten Umständen vollkommen normal. Wenn ein trainierter Sportler mit höchst möglicher Geschwindigkeit 5000 Meter läuft, brauchen seine Muskeln viel mehr Sauerstoff als im Ruhezustand. Der Körper produziert Kohlendioxid in hohem Ausmaß und muss dies durch verstärkte Atmung wieder ausscheiden. Ein untrainierter Mensch mit schwacher Kondition gerät bereits in Atmennot, wenn er statt 5000 vielleicht nur 500 Meter läuft.
Atemnot
Atemnot ist erst einmal keine medizinische Diagnose, sondern ein Empfinden. Der Körper atmet gesteigert, weil die Betroffenen nicht genug Sauerstoff bekommen. Solche Atemnot unterscheidet sich von chronischer Kurzatmigkeit darin, dass die Betroffenen anfangs noch tief durchatmen, erst mit gesteigerten Atemfrequenzen werden die Atemzüge flacher – die Menschen atmen kürzer, weil sie schneller atmen.
Das Einatmen transportiert die Luft in die Lunge, dort gelangt der Sauerstoff ins Blut und zwar in den Lungenbläschen.
Das mit Sauerstoff versehene Blut pumpt das Herz in den Kreislauf. Atumgssystem, Herz, Gefäße und Blut arbeiten also zusammen.
Jeder dieser „Bausteine“ ist beeinträchtigt, wenn er zu wenig Sauerstoff erhält. Rezeptoren im Körper erfassen die Unterversorgung, benachrichtigen das Gehirn und das sendet die Information Atemnot und den Auftrag, die Atemfrequenz zu erhöhen.
Kurzatmigkeit entsteht auch durch Stress. Unser Körper schaltet auf Alarmzustand. Dadurch steigen Puls und Atemfrequenz. Außerdem achten wir weniger auf unseren Atem und atmen nicht tief durch. Das Atemsystem ist dabei aber keinesfalls gestört, ebenso wenig bei Schwangeren, deren Körper mehr Sauerstoff braucht als im Normalmodus.
Krankheiten
Die Liste der Krankheiten, die mit Kurzatmen einher gehen ist lang. Dazu gehören Störungen des Stoffwechselns ebenso wie Blutarmut, Verformungen des Brustkorbs, aber auch Knochenerkrankungen. Verletzungen, zum Beispiel schlecht verheilte Rippenbrüche können ebenfalls eine erhöhte Atemfrequenz bedingen, ebenso Vergiftungen oder zahlreiche Beschwerden im Brustraum.
Spätschwangerschaften führen ebenso zur Kurzatmigkeit, Diphterie wie Nesselsucht, Stimmbandstörungen wie Lungenkrebs, Lungenentzündungen, chronische Bronchitis, Tuberkulose oder Rippenfellentzündungen. Dazu kommen Trichterbrust, Erkrankungen des Zwerchfells oder Störungen an Nerven, Muskeln und Skelett.
Ursache: Trichterbrust
Das nach innen wachsende Sternum drückt das Herz nach links. Der Brustkorb ist zwar groß genug, dass das Herz weitgehend ungestört pumpen kann, Herzrhythmus-Probleme können aber mit einer Trichterbrust einhergehen.
Eine ausgeprägte Trichterbrust drückt die rechte Seite des Herzens zusammen, also genau dort, wo das Blut hineinfließt. Dadurch ist die rechte Hauptkammer, die das Blut zur Lunge transportiert, eingeschränkt. Patienten mit einer starken Deformierung atmen deshalb schnell, das heißt, sie steigern ihre Herzfrequenz, um den verminderten Herzauswurf auszugleichen.
Die Lunge wird zwar jetzt durch das Herz eingeengt, doch der Betroffene merkt davon generell nichts, allerdings haben Erwachsene mit einer extremen Trichterbrust öfter Bronchitis als Menschen ohne dieses Leiden.
Die verformte Brustwand selbst ist nicht mit Schmerzen verbunden, doch die daraus resultierende Fehlhaltung des Körpers führt zu den erwähnten Folgebeschwerden: Betroffenen hängen die Schultern nach vorne, die Brustwirbelsäule formt einen „Buckel“, und die Bauchdecke tritt wie ein schlaffer Luftballon nach vorne.
Die psychischen Folgen stellen die körperlichen Beschwerden in den Schatten: Betroffene trauen sich nicht in das Schwimmbad und scheuen Körperkontakt, sie fühlen sich wie „Freaks“ und verlieren die Lebensfreude.
Bei Jugendlichen verstärken die physischen die psychischen Probleme und umgekehrt. Sie leiden unter Atemnot, einem Engegefühl im Körper, ihre Leistung im Sport ist eingeschränkt. Hinzu kommt, dass sie Sport meiden, weil es ihnen peinlich ist, dass die Mitschüler ihren Thorax sehen. Manche Betroffene isolieren sich sozial, sie vereinsamen und die Selbstmordgefahr wächst.
Kurzatmigkeit bei Lungenkrebs
Lungenkrebs ist auch deswegen ein “Killerkrebs”, weil es kaum frühe Warnsignale gibt. Während ein von Hautkrebs Betroffener zum Beispiel schon früh erkennt, dass sich Hautverfärbungen ausdehnen, dunkel werden oder weh tun, geht der von Lungenkrebs Betroffene meist zum Arzt, wenn es bereits zu spät ist.
Die Leistung des Kranken fällt rapide, Kurzatmigkeit setzt beim Treppensteigen oder Dauerlauf ein. Er leidet unter Fieber, Reizhusten, nachts bricht ihm der Schweiß aus, und beim Husten wirft er blutiges Sekret aus. Bei diesen Symptomen wuchert der Tumor jedoch längst und bildet bereits Metastasen. Zudem nimmt der Betroffene diese Symptome oft nicht ernst, denn sie sind kein Monopol des Lungenkrebses: Eine Bronchitis und andere Erkrankungen der Atemwege äußern sich nämlich ähnlich.
Reizhusten der länger als 3 Wochen besteht sollte daher unbedingt näher abgeklärt warden.
Bei Lungenkrebs im fortgeschrittenen Stadium kommen aber Schmerzen in der Brust, akute Atmennot und massiver Abfall der körperlichen Leistung hinzu. Der Betroffene verliert außerdem an Gewicht und fühlt sich insgesamt schwach.
Selbst in diesem Stadium lässt sich der Tumor im Röntgenbild jedoch oft noch nicht erkennen. Ein so genannter “Lungenrundherd”, der auf dem Bild zu sehen ist, könnte auch für Tuberkulose sprechen. Er kann aber auch eine Metastase eines an anderer Stelle lokalisierten Primärtumors sein. Aber auch gutartige Rundherde kommen in Betracht.
Asthma
Die Atembeschweren liegen häufig an Asthma. Bei Asthma bronchiale verengen sich die Atemwege, die Ausatmung wird behindert, die Lunge überbläht sich infolgedessen, die Atemmuskeln verkrampfen, die Lunge produziert Schleim, der die Atemwege verstopft, und die Schleimhaut der Bronchien reagiert überempfindlich auf Außenreize.
Betroffene erkennen an den Anfällen, dass sie an Asthma leiden. Während Kurzatmigkeit als Folge von Anstrengungen zum Beispiel bei Übergewicht nicht von anderen Leitsymptomen begleitet wird, leiden Asthmakranke an schwerem Husten und Atmennot.
Nicht nur körperliche Anstrengung, sondern Entzündungen, Pollen oder Tierhaare können einen Anfall auslösen. Bei allergischem Asthma erkennt der Arzt mit einem Hauttest, welche Allergie vorliegt. Reagiert die Haut zum Beispiel auf Katzenhaare, legt das eine Katzenhaarallergie nahe.
Auch Raumsprays, Reinigungsmittel oder Medikamente können Asthma auslösen.
Herzschwäche
Herzbeschwerden sind ebenfalls eine Ursache für die Atemprobleme. Bei einer Herzschwäche ist der Herzmuskel für den Sauerstoffmangel verantwortlich. Ihm fehlt die Kraft, das mit Sauerstoff angereicherte Blut in den Körper zu pumpen.
Schlimmer noch: Das Blut staut sich bis in die Lunge zurück, dort kann sich Flüssigkeit einlagern, die eine Lungenstauung oder sogar ein Lungenödem bildet, und der durch die Luft eingeatmete Sauerstoff gelangt kaum noch in das Blut. Atemnot ist die Folge, weil das Gehirn die Information erhält, dass zu wenig Sauerstoff da ist.
Kurzatmigkeit kann sogar vor einem drohenden Herztod warnen. Laut einer Studie vom Cedars-Sinai-Center Los Angeles an 18 000 Probanden zeigten Patienten mit Kurzatmung ohne weitere Hinweise auf eine Herzerkrankung ein viermal höheres Risiko, einen Herztod zu erleiden als Patienten ohne diese Beschwerden. Mehr noch: Das Risiko war sogar doppelt so groß wie das von Patienten, die über Schmerzen in der Brust klagten.
Möglich ist, dass Ärzte Patienten mit Brustschmerzen häufiger zur Diagnose schicken, und damit drohendes Herzversagen durch Stents oder Bypässe verhindern.
Falsches Atmen
Kurzatmigkeit kann auch an falschem Atmen liegen. Die Betroffenen atmen dann nicht in den Bauch, sondern nur in den unteren Brustkorb. Sie ziehen dabei mit den Halsmuskeln den Brustkorb nach oben. So bekommt die Lunge aber nur sehr wenig Luft, in der Folge steigern die Betroffenen die Atemfrequenz, um den nötigen Sauerstoff zu bekommen.
Eingebildete Atemnot
Kurzatmigkeit und Atemnot gehören auch zu den typischen Schein-Symptomen von Menschen, die an Hypochondrie leiden. Ein Betroffener schreibt, er habe ständig den Drang tief durchatmen zu müssen und trotzdem das Gefühl, die Lunge nicht zu füllen. Außerdem spüre er Schmerzen am Herz und Brustbein und der Wirbelsäule.
Ein Lungenfunktionstest und ein EKG zeigten, dass alles in Ordnung war. Dennoch fürchtete er sich vor Lungenkrebs. Er traut sich nicht, ein Röntgenbild fertigen zu lassen, aus Angst, dass dies den Tumor zeige. Vorher fürchtete er sich vor einem Gehirntumor.
Ein Leidensgenosse auf dem Internet-Forum für Hypochonder, auf dem der Betroffene sich offenbarte, antwortete: „Grad gestern Abend und heut Nacht ging es mir ähnlich wie dir. Ein Gefühl auf der Brust, als wenn es mein Herz zerquetschen würde…und dazu Atemnot. Nun weiss ich als Hobby-Asthmatiker, wie ich mit so was umzugehen habe, bei einem Anfall schaltet sich meine Vernunft ein und übernimmt das Handeln. Gestern klappte das nicht..der Vernunft wurde der Mund verboten.“
In solchen Fällen handelt es sich nicht um Kurzatmigkeit, die körperliche Ursachen hat, sondern um eine hypochondrische Angststörung. Die Betroffenen scannen ihren Körper auf Krankheitssymptome hin ab. Sie können dadurch tatsächliche Kurzatmigkeit auslösen: Wenn der eingebildete Kranke Angst hat, führt das zu Stress, und wenn wir unter Stress leiden, schaltet der Körper auf Kurzatmigkeit.
Hier ist kein Spezialist für Erkrankungen der Atemwege gefragt, sondern ein Psychotherapeut.
Angststörungen
Angst ist ein existentielles Gefühl unserer evolutionären Entwicklung. Ohne Angst gibt es keine Vorsicht, und wer gänzlich ohne Furcht ist, achtet nicht auf Gefahren. Angst empfinden wir nicht gegenüber einer konkreten Bedrohung, sondern vor etwas Unbestimmtem. Es sind unsere Vorstellungen über das, was passieren könnte, die uns Angst bereiten.
Lähmt diese Angst die Betroffenen im Alltag, dann sprechen wir von einer Angststörung. Die kann allgemein sein oder sich auf bestimmte Situationen, Objekte oder Lebewesen beziehen: Sozialangst, Prüfungsangst, Angst vor Spinnen etc..
Angst ist zwar ein Gefühl, also psychisch, zeigt sich aber körperlich: Wir schwitzen, wir zittern, die Muskeln verspannen sich, wir fühlen Schmerzen im Bauch und Herz, leiden an Durchfall und Kurzatmigkeit. Alle diese Symptome können auch auf körperliche Erkrankungen hindeuten. Angstgestörte befinden sich ständig in diesem Ausnahmezustand.
Darum sollte jemand, der an chronischer Kurzatmigkeit leidet, auch prüfen, ob eine Angststörung vorliegt.
Betroffene können sich dazu folgende Fragen stellen:
1) Tritt die Kurzatmigkeit in Situationen, bei Menschen, Tieren oder Gedanken auf, die für mich mit Angst besetzt sind?
2) Brachten Untersuchungen des Körpers nur das Ergebnis, dass alles in Ordnung ist?
3) Haben mich Familie, Freunde, Bekannte schon einmal wegen übertriebener Ängste angesprochen?
4) Atme ich normal, wenn ich keine Angst verspüre?
5) Welche Gedanken und Gefühle habe ich, wenn ich unter Kurzatmigkeit leide?
Bei Kurzatmigkeit in Folge einer Angststörung hilft nur eine Psychotherapie.
Traumatisierungen
Das PostTraumatischeBelastungsSyndrom geht mit Kurzatmigkeit einher. Die Betroffenen wiederholen in den Schüben des „Flash-Backs“ ihre traumatische Erfahrung. Diese Erfahrung war eine psychische Ausnahmesituation und der Körper schaltete auf „Überlebensmodus“.
In solchen Extremzuständen versucht der Organismus dem Körper so viel Sauerstoff wie möglich zuzuführen, um die Leistung zu steigern. Dazu erhöht er die Atemfrequenz.
Menschen, die am PTBS leiden, kennen Situationen, wenn sie in der Bar an der Theke sitzen und unbedingt an die frische Luft müssen, weil sie das Gefühl haben, keinen Sauerstoff zu bekommen. Oft geht dies einher mit Schwindelanfällen, einem Sirren in den Ohren und Fragmenten schrecklicher Assoziationen. Einige hyperventilieren sogar.
Atemtechniken
Atemtraining hilft gegen fast alle Formen von Kurzatmigkeit, auch wenn diese ein Symptom ernster körperlicher Erkrankungen ist. Betroffene können Yoga-Kurse besuchen, oder eine Atemtherapie machen.
Für den Alltag helfen aber bereits einfache Übungen, wie sie Lungenärzte empfehlen. Dr. Konrad Schulz, Medizinischer Direktor der Klinik Bad Reichenhall der Deutschen Rentenversicherung Bayern Süd schreibt: „Bei Kurzatmigkeit, z.B. unter körperlicher Belastung oder nach angestrengtem Husten, kann die Atemtechnik der dosierten Lippenbremse (…) oft sehr hilfreich sein und die medikamentöse Therapie wirkungsvoll ergänzen.“
Die dosierte Lippenbremse bremst die Luft beim Ausatmen mit den Lippen leicht ab und baut so Widerstand auf, der etwas Gegendruck erzeugt, dieser setzt sich von den oberen in die unteren Atemwege fort. Die Ausatemluft kann so besser aus der Lunge strömen und deshalb können die Betroffenen mehr frische Luft einatmen.
Für die Lippenbremse legen die Betroffenen die Lippen beim Ausatmen leicht aufeinander, bis sie ein leises „Windgeräusch“ hören. Sie sollen die Lippen aber nicht zusammen pressen und so langsam wie möglich ausatmen.
Betroffene sollten die Lippenbremse nicht nur im Notfall einsetzen, wenn die Atemnot akut wird, sondern in allen Situationen, die die Kurzatmung auslösen können. Schulz erklärt: „Damit können viele Betroffene erreichen, dass ihre Atemwege trotz chronischer Verengung offen bleiben und sie besser ausatmen können.“
Er fährt fort: „Setzen Sie die Lippenbremse auf jeden Fall immer dann ein, wenn Sie etwas machen, dass Sie außer Atem bringt, wie z. B. Treppensteigen oder Einkaufstüten Schleppen. Entscheidend ist dabei, die Lippenbremse schon präventiv zu Beginn der Belastung einzusetzen – also nicht erst, wenn die Kurzatmigkeit bereits eingetreten ist. Üben Sie diese Technik konsequent und regelmäßig, damit Sie diese bei jeder Form von Belastung sicher und automatisch anwenden können.“
Erstens wirkt dieses Training präventiv gegen Kurzatmigkeit, zweitens ermöglicht es, im Ernstfall richtig zu atmen. Schulz erörtert: „Wer die dosierte Lippenbremse regelmäßig übt, kann außerdem sicherstellen, dass er diese Atemtechnik auch im Notfall beherrscht. Wer schon einmal unter Luftnot gelitten hat, kennt ja das damit einhergehende, beklemmende Gefühl der Angst zu ersticken. Panik gilt es in solchen Situationen allerdings zu vermeiden, um die Atemnot nicht noch zu verschlimmern. Vielmehr ist es eine wesentliche Hilfe zur Selbsthilfe, die Lippenbremse auch in Notsituationen durchführen zu können, um die akute Atemnot effektiv zu lindern.“
Was können Sie tun?
Akute Kurzatmigkeit sollten Sie ernst nehmen. Wenn Sie plötzliche Luftnot verspüren, sollten Sie sofort einen Arzt rufen.
Nehmen Sie eine Körperhaltung ein, die mehr Luft in den Körper lässt. Bleiben Sie ruhig. Wenn Sie unter Kurzatmigkeit leiden, sollten Sie unbedingt das Rauchen einschränken. Bei Übergewicht hilft es, das Gewicht zu reduzieren. Leichter Sport regt den Atemfluss an, das gilt auch für Fettleibige oder Patienten mit Lungenerkrankungen.
Sport stärkt den Herzkreislauf, das Blut erhält mehr rote Blutkörperchen und transportiert mehr Sauerstoff. Das Blut fließt besser und nimmt mehr Sauerstoff auf. Die Zellen verfügen über mehr Mitochondrien, die Energieträger in Energie umwandeln. Auch dadurch nutzt der Körper den Sauerstoff effektiver, denn die Kapillaren rund um die Lungenbläschen wird dichter, umso mehr Sauerstoff kommt von der Lunge in das Blut. Sport stärkt die Muskeln, und zu den gehören auch die Atemmuskeln. Machen Sie eine Atemtherapie. Yoga-Übungen helfen zum Beispiel, den Atem zu kontrollieren. (Dr. Utz Anhalt)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF), Nationale Versorgungsleitlinie Asthma – Langfassung, 3. Auflage, Version 1, 2018 (Abruf 22.08.2019), DOI: 10.6101/AZQ/000400, AWMF
- Noah Lechtzin: Dyspnoe, MSD Manual, (Abruf 22.08.2019), MSD
- Mark B. Parshall et al.: An Official American Thoracic Society Statement: Update on the Mechanisms, Assessment, and Management of Dyspnea, American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine, (Abruf 22.08.2019), PubMed
- Daniela Schön et al.: Reduced Perception of Dyspnea and Pain after Right Insular Cortex Lesions, American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine, (Abruf 22.08.2019), PubMed
- Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF): Nationale Versorgungsleitlinie Chronische Herzinsuffizienz – Langfassung, 2. Auflage, Version 3, 2017 (Abruf 22.08.2019), DOI: 10.6101/AZQ/000405, AWMF
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.