Schmerzen an den Lungen
Lungenschmerzen sind ein Beschwerdebild, das bei den verschiedensten Erkrankungen auftreten kann. Sie müssen nicht zwingend etwas Schlimmes bedeuten, jedoch sollten diese Schmerzen stets ernst genommen werden und es ist zeitnah ein Arztbesuch angeraten. Ein ärztliches Abklären der Beschwerden ist auf jeden Fall wichtig.
Inhaltsverzeichnis
Die Lunge
Die Lunge ist ein lebenswichtiges Organ. Sie versorgt uns mit Sauerstoff und befördert die verbrauchte Luft in Form von Kohlendioxid nach draußen. Die Lunge sieht aus wie ein umgedrehter Baum. Die Luftröhre ist der Stamm und die Äste und Blätter sind die Bronchien. Für den Sauerstofftransport sind die kleinen Alveolen, die Lungenbläschen verantwortlich. Diese sind umgeben von kleinsten Blutgefäßen, die den Sauerstoff aufnehmen und anschließend zu allen Organen transportieren. Ohne diesen Sauerstoff könnten wir nicht leben.
Ursachen der Lungenschmerzen
Umwelteinflüsse, Entzündungen, Traumen, Allergien und Vieles mehr können die Lunge belasten und zu Lungenschmerzen führen. Zu den Ursachen für Lungenschmerzen gehören
- akute Atemwegserkrankungen,
- Allergien,
- Herzinsuffizienz,
- Mukoviszidose
- und eine Zwerchfell-Lähmung.
Des Weiteren sind folgende Lungenkrankheiten in Betracht zu ziehen:
- Lungenfibrose,
- Lungenembolie,
- Atelektasen,
- Pneumokoniosen,
- Pseudokrupp,
- Pleuraerguss,
- Pneumothorax,
- Lungenödem (hier ist jedoch die Atemnot im Vordergrund),
- Lungenkrebs,
- SARS,
- und Vogelgrippe.
Erkältung und Grippe
Häufig treten Lungenschmerzen im Zusammenhang mit einer massiven Erkältung oder einer Grippe auf. Die Patienten leiden unter massivem Husten und dies tut weh. Dauern Husten und Schmerzen jedoch länger an und reagieren die Beschwerden auf keine Behandlung, muss dies abgeklärt und eine eventuelle Lungenentzündung ausgeschlossen werden.
Allergien
Ein ganz normaler Heuschnupfen kann sich jahrelang nur als Schniefnase und Augenjucken zeigen und doch plötzlich die Lunge befallen. Bei leichtem Husten ohne Schmerzen ist dies in der Regel harmlos. Kommen jedoch Lungenschmerzen hinzu, muss ein Facharzt aufgesucht werden.
Allergiker, die eine Erkältung oder Grippe bekommen leiden häufiger unter Lungenschmerzen als andere Betroffene. Da ihre Lunge ohnehin schon unter den Allergenen zu leiden hat, reagiert sie sensibler.
Allergiker sollten versuchen, wenn möglich, sich von den Allergenen fern zu halten beziehungsweise Alles zu unternehmen, damit die Konfrontation nicht so massiv ist. Hier helfen zum Beispiel das tägliche Haarewaschen und das Pollenschutzgitter bei einer Pollenallergie.
Krankheiten, die die Lunge befallen
Zu den Krankheiten, die mit Lungenschmerzen einhergehen können, gehört die Bronchitis. Diese tritt sowohl akut, als auch chronisch auf. Die chronische Form kann sich leider weiterentwickeln und zu einer COPD (chronic obstructive pulmonary disease), einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung werden. Weitere Infektionskrankheiten sind Tuberkulose, SARS (schweres akutes respiratorisches Syndrom) und Vogelgrippe.
Bei Mukoviszidose, einer angeborenen Stoffwechselkrankheit sind die Drüsensekrete zäher als normal. Anfänglich sind davon vor allem Bauchspeicheldrüse und die Verdauung betroffen. Später können dann noch Lunge, Leber und Gallenwege folgen. Die Betroffenen leiden unter dem zähen Schleim, der schwer abzuhusten ist. Dies kann zu Lungenschmerzen führen.
Bei einer Lungenembolie kommt es zu einem Verschluss einer oder mehrerer Lungenarterien infolge eines Thrombus. Betroffene bekommen keine Luft mehr und haben Schmerzen. Ein Lungenödem, dessen häufigste Ursache eine Herzinsuffizienz ist, zeigt sich durch eine Flüssigkeitsansammlung in der Lunge. Die Symptome sind Atemnot, schaumiger Auswurf und eventuell Lungenschmerzen.
Risikogruppen
Raucher (auch Passivraucher) , Asthmatiker, Personen, die an ihrem Arbeitsplatz ständig irgendwelchen Dämpfen oder Staub ausgesetzt sind, und Menschen mit geschwächtem Immunsystem sowie Babys und ältere Menschen neigen eher dazu, Lungenschmerzen zu beziehungsweise entsprechende Erkrankungen zu entwickeln.
Diagnose
Um die Ursachen für Lungenschmerzen zu diagnostizieren, ist eine ausführliche Untersuchung nötig. Zuerst werden bei einer Anamnese alle Beschwerden abgefragt. Ist eine Allergie bekannt? Treffen die Beschwerden mit einem neuen Umfeld zusammen ? Gibt es an der Arbeitsstelle irgendwelche Chemikalien, Dämpfe, Staub usw.? Liegt eine Erkältung vor? Wenn ja, wie lange schon?
Der Arzt auskultiert die Lunge mit dem Stethoskop, klopft den Bereich sanft ab, fragt nach atemabhängigen Schmerzen. Weitere Untersuchungen sind, je nach Verdacht, ein Lungenfunktionstest, eine Blutuntersuchung, ein Allergietest, Röntgen, Ultraschall, CT (Computertomographie) und MRT (Magnetresonanztomographie). Manchmal muss auch eine Bronchoskopie vorgenommen werden.
Bei der Bronchoskopie wird ein dünner Schlauch, der eine Kamera und ein Gerät zur Entnahme von Gewebe enthält, über Nase oder Mund durch die Luftröhre bis hinein in die Bronchialäste vorgeschoben. Dieses Verfahren ist vor allem wichtig bei Verdacht auf ein tumoröses Geschehen. Aber auch bei Lungenbereichen, die nicht richtig belüftet werden, bei Verengungen, chronischer Bronchitis und wenn ein Fremdkörper in die Bronchien gelangt ist, wird eine Bronchoskopie angewandt.
Behandlung
Auf jeden Fall sollten Menschen mit Lungenschmerzen zeitnah eine Arztpraxis aufsuchen. Die Grunderkrankungen muss diagnostiziert und behandelt werden. Unabhängig von der schulmedizinischen Behandlung können naturheilkundliche Methoden jedoch durchaus bei vielen Erkrankungen gleichzeitig angewandt werden und die Heilung forcieren beziehungsweise die Symptome lindern.
Naturheilkundliche Therapien
Pflanzen für die Lungen sind folgende: Fenchelfrüchte, Lungenkraut, Spitzwegerichblätter, Huflattichblätter, Malvenblüten, Königskerzenblüten, Anisfrüchte, Eibischwurzel, Süßholzwurzel, isländisch Moos, Thymiankraut, Salbeiblätter und noch Einige mehr. Diese werden in Form von Teerezepturen, Tinkturen oder Urtinkturen verordnet.
In der naturheilkundlichen Praxis werden bei Lungenschmerzen zum Beispiel Akupunktur, Fußreflexzonenmassagen und gezielten Injektionen, eventuell aus der Anthroposophischen Medizin, eingesetzt.
Schüßler Salze wie Nr. 3 Ferrum phosphoricum, Nr. 4 Kalium chloratum, Nr. 6 Kalium sulfuricum helfen bei Entzündungen, Schwellungen und Schleimabsonderungen. Mittel der Wahl aus der Homöopathie sind Aconitum, Belladonna, Ipecacuanha, Drosera, Spongia und Bryonia.
Um eine Antibiotikatherapie zu begleiten werden in der Naturheilpraxis passende Probiotika verordnet, damit der Darm nicht so sehr unter dem Antibiotikum leiden muss. Häufig wird danach noch eine Darmsanierung empfohlen.
Ist die Erkrankung ausgeheilt, wird das Immunsystem mit geeigneten Mitteln wie zum Beispiel Taigawurzel, Propolis, Sonnenhut, Zistrose, Zink, Vitamin-D und Vitamin C aufgebaut, um einen weiteren Infekt zu verhindern.
Liegt als Ursache für die Lungenschmerzen eine Allergie vor, die mittlerweile schon die Lungen beziehungsweise die Bronchien befallen hat, können eine Eigenbluttherapie, regelmäßige Ohrakupunktur (eventuell mit Dauernadeln), individuell zusammengestellte Mittel aus der Phytotherapie oder auch die Anthroposophische Medizin helfen. Die TCM (Traditionelle chinesische Medizin) hat ebenso einige Methoden, um gegen eine Allergie vorzugehen. (sw)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- F.M. Müller et al.: S3 - Leitlinie „Lungenerkrankung bei Mukoviszidose“, Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie e.V. (GPP), (Abruf 22.08.2019), AWMF
- Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF): Nationale Versorgungsleitlinie Chronische Herzinsuffizienz – Langfassung, 2. Auflage, Version 3, 2017 (Abruf 22.08.2019), DOI: 10.6101/AZQ/000405., AWMF
- C. Vogelmeier et al.: S2k-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie von Patienten mit chronisch obstruktiver Bronchitis und Lungenemphysem (COPD), Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V., (Abruf 22.08.2019), AWMF
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.