Nasenschmerzen können harmlos sein, aber auch auf ernstere Erkrankungen hinweisen. Nasenschmerzen kommen in der Regel mit weiteren Symptomen vor, die entweder den äußeren Anteil, den inneren oder beide betreffen.
Inhaltsverzeichnis
Aufbau der Nase
Die Nase besteht aus einem äußeren und einem inneren Anteil. Der äußere Anteil besteht aus Knorpel und Knochen, der innere Anteil beginnt mit dem Eingang der Nasenlöcher. Innen befinden sich zwei Nasenhöhlen, getrennt von einer Nasenscheidewand. Die Nasenhöhlen haben eine Verbindung zu den Nasennebenhöhlen. Das Innere der Nase ist mit einer speziellen Schleimhaut ausgekleidet, dem mehrschichtigen Flimmerepithel.
Zusätzliche Beschwerden
Zusammen mit Nasenschmerzen treten, je nach Ursache, die verschiedensten Beschwerden auf:
- Nasenbluten,
- verstopfte Nase,
- Schwellung der Nasenschleimhaut,
- Nasensekret (klar, grünlich oder gelblich),
- Trockenheit,
- Juckreiz,
- Kopfschmerzen,
- Verminderung des Riechvermögens und
- Niesreiz.
Ursachen
Ursachen für Nasenschmerzen können sowohl äußerlich als auch innerlich bedingt sein.
Äußerliche Ursachen
Potenzielle äußerliche Ursachen sind:
Die Hautläsionen und Verletzungen können dabei auf unterschiedlichste Art entstehen.
Hautläsionen als Auslöser
Pusteln enstehen in der Regel durch eindringende Bakterien. So zeigen sich zum Beispiel bei Pubertätsakne Pusteln auf der Nase. Wenn dies recht ausgeprägt ist, ist das eventuell auch mit Nasenschmerzen verbunden.
Bei Rosacea, auch Couperose genannt, werden feine Äderchen der Haut sichtbar, die Nase rötet sich. In Folge von Entzündungen können Pusteln auftreten, die an eine Akne erinnern. Nasenschmerzen sind ebenso möglich.
Ein Abszess kann nahezu überall entstehen, so auch auf und in der Nase. Dabei dringen Keime ein und können nicht mehr abfließen. Es bildet sich ein Eiterherd in einer nicht präformierten Höhle. Und dies ist ziemlich schmerzhaft.
Nasenschmerzen treten hierbei vor allem bei Berührung auf. Ein Abszess wird in der Regel antibiotisch behandelt. Zuerst mit Salben und wenn dies nicht hilft, kommt ein Antibiotikum zum Einsatz.
Da auf der Nase feinste Haare wachsen, ist dort ein Furunkel, eine Haarbalgsentzündung, möglich. Das umliegende Gewebe ist mitbetroffen und es können Nasenschmerzen auftreten. Antientzündliche Salben helfen im Anfangsstadium. Breitet sich die Entzündung aus, sollte eine Arztpraxis aufgesucht werden.
Verletzungen
Bei Verletzungen der Nase sind die damit verbundenen Nasenschmerzen meistens sehr heftig. Häufig leiden die Betroffen noch zusätzlich unter Nasenbluten, was vor allem durch einen Schlag auf die Nase verursacht wird.
Innerliche Ursachen
Mögliche innere Ursachen sind:
- Entzündung der Nasenschleimhaut,
- Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis),
- Allergien,
- Abszesse oder Furunkel,
- Substanzmissbrauch (Nasenspray, Schnupftabak oder Kokain) und
- Bluthochdruck
Sie können natürlichen Ursprungs sein, wie zum Beispiel eine Allergie, Bluthochdruck oder eine Entzündung, die durch Viren oder Bakterien verursacht wird. Andererseits kann für Nasenschmerzen zum Beispiel auch Substanzmissbrauch verantwortlich sein.
Entzündungen der Nasenschleimhaut
Die Nasenschleimhaut bildet eine erste Barriere in den Atemwegen. Dafür verantwortlich ist eine hohe Anzahl an Flimmerhärchen, die dazu da sind, Eindringlinge nach außen zu befördern. Auch der durch den Reiz gebildete Schleim dient der Abwehr.
Haben die Keime, in der Regel Viren, doch die Oberhand gewonnen, entsteht Schnupfen. Und dies kann, gerade wenn der Schnupfen schon länger besteht und massiv ist, mit Nasenschmerzen einhergehen.
Eine Nasenschleimhautentzündung, in der Fachsprache Rhinitis, kann leider auch chronisch werden. Ein Schnupfen, der lange anhält sollte demnach nicht auf die leichte Schulter genommen, sondern es soll ärztliche Hilfe gesucht werden.
Entzündung der Nasennebenhöhlen (Sinusitis)
Die Nasennebenhöhlen sind mit der Nasenhöhle verbunden und gehören zu den oberen Luftwegen. Diese Hohlräume erstrecken sich nach oben zur Stirn und bis zu den Zähnen des Oberkiefers.
Ebenso wie der innere Bereich der Nase sind die Nasennebenhöhlen mit Schleimhaut ausgekleidet. Bei einer Entzündung schwillt diese an und bildet ein Sekret. Die Nasenatmung ist erschwert, der Geruchssinn eingeschränkt, Nasenschmerzen und Schmerzen im Gesicht kommen hinzu.
Eventuell treten Kopfschmerzen und Fieber auf. Solch eine Entzündung muss unbedingt ernst genommen und auskuriert werden. Zu der Therapie einer Nasennebenhöhlenentzündung gehören:
- Abschwellende Mittel,.
- Nasentropfen,
- Inhalationen,
- Wärme,
- Antiphlogistikum und
- Antibiotika
Allergie
Eine Allergie kann ebenso mit Nasenschmerzen verbunden sein. Die Augen tränen, die Nase kribbelt, juckt und tut auch weh. Häufiges Schnäuzen verschlimmert die Situation. Diese Beschwerden entstehen, wenn ein Allergen die Schleimhäute von Nase und Augen reizt.
Abszesse, Furunkel
Abszesse und Furunkel entstehen nicht nur außen an der Nase, sondern leider auch im Inneren. Dies kann sehr schmerzhaft sein. Die Ursachen zur Entstehung entsprechen der der äußeren Nase.
So sind hier ebenso Keime, bei Furunkeln vor allem Staphylokokken die Ursache. Die dabei entstehenden Nasenschmerzen können, vor allem durch Berührung, recht unangenehm sein.
Missbrauch von Nasenspray, Schnupftabak, Kokain
Die empfindliche Nasenschleimhaut wird durch längeren Missbrauch von Nasenspray, Schnupftabak oder Kokain gereizt.
Nasenspray ist ein probates Mittel, bei Schnupfen und Nebenhöhlenentzündungen, um die Schleimhäute zum Abschwellen zu bringen. Jedoch sollte dieses Mittel nur ein paar Tage in Gebrauch sein.
Danach greift es die Schleimhäute an und trocknet diese aus. Dadurch nimmt der Selbstreinigungsmechanismus der Nase nimmt ab und die Betroffenen leiden irgendwann unter einer chronischen Entzündung.
Die Schleimhäute sind trocken, sie schwellen an, die Betroffenen brauchen immer mehr und immer öfter das Nasenspray und können irgendwann nicht mehr damit aufhören. Nasenschmerzen müssen nicht, können jedoch dieses Krankheitsbild begleiten.
Schnupftabak ist weder etwas für sensible Nasen geeignet, noch ist dieser gesund. Der pulverisierte Tabak, eventuell angereichert mit Kräutern oder Menthol, wird durch die Nasenschleimhäute aufgenommen und landet über diesen Weg in den Blutkreislauf. Zu heftiges Einziehen des Tabaks aber auch zu häufiges „Schnupfen“ kann zu Nasenschmerzen führen.
Kokain, eine Lifestyle-Droge, ein Alkaloid aus den Blättern des Kokastrauchs, wird über die Nasenschleimhaut aufgenommen. Die Schleimhaut und natürlich auch der gesamte Körper leiden massiv unter dem Missbrauch der Droge. Kokain hat zudem ein hohes psychisches Suchtpotenzial.
Mittel- und langfristige Folgen von regelmäßigem Kokain-Konsum über die Nase, das sogenannte Schnupfen, sind
- Nasennebenhöhlenentzündung,
- häufiges Nasenbluten,
- ein verminderter Geruchs- und Geschmackssinn,
- Schäden der Nasenschleimhaut,
- Nasenschmerzen und
- sogar ein Loch in der Nasenscheidewand (Nasenscheidewandperforation).
Bluthochdruck
Wer unter Bluthochdruck leidet, muss dies nicht zwangsweise von Beginn an spüren. Häufig ist dies ein Zufallsbefund beim Arzt oder zeigt sich durch häufiges und plötzliches Nasenbluten. Dies kann mit Nasenschmerzen verbunden sein. Wer immer wieder plötzlich und dann auch regelmäßig an Nasenbluten leidet, sollte dies unbedingt abklären lassen.
Nasenschmerzen in der Naturheilpraxis
Wer mit Nasenschmerzen in die Naturheilpraxis kommt, wird zuerst einer ausführlichen Anamnese unterzogen:
- Wie lange werden Sie von den Schmerzen begleitet?
- Wann treten diese auf?
- Welche Beschwerden sind noch mit dabei?
- Sind die Schmerzen auf Druck oder immer vorhanden?
Diese und noch mehr Fragen werden gestellt. Häufig liegen den Nasenschmerzen, wie bereits beschreiben, Entzündungen zugrunde.
Diese werden in der Naturheilpraxis mit geeigneten Mitteln aus Homöopathie, anthroposophischer Medizin, Phytotherapie und den Schüßler Salzen behandelt.
Aus der Homöopathie sind bekannte Mittel unter andrem:
- Apis mellifica,
- Silicea,
- Luffa und
- Allium cepa
Hilfreiche Schüßler Salze sind:
- Nr.3 Ferrum phosphoricum,
- Nr.4 Kalium chloratum,
- Nr.6 Kalium sulfuricum,
- Nr. 8 Natrium chloratum und
- Nr.11 Silicea.
Die anthroposophische Medizin hält Komplexmittel parat. Pflanzen aus der Phytotherapie, die bei Entzündungen der Nasenschleimhäute in Verbindung mit Nasenschmerzen angewandt werden, sind:
- Pelargonie,
- Schlüsselblume,
- Kapuzinerkresse,
- Merrettichwurzel,
- Holunder,
- Huflattich und
- Eibisch.
Zusätzlich helfen Therapien, wie Fußreflexzonenmassage und Akupunktur.
Bei Abszessen und Furunkeln werden homöopathische Mittel verordnet:
- Staphisagria,
- Myristica sebifera,
- Silicea und
- Calcium fluoratum.
Im Anfangsstadium können die Schüßler Salz Salben Nr.1 Calcium fluoratum und Nr.11 Silicea gute Dienste tun. Des Weiteren ist eine Salbe, die Mercurialis perennis, Apis und Calendula enthält, zu empfehlen.
Pflege der Nasenschleimhaut
Die empfindliche Nasenschleimhaut sollte nicht ständigen Reizen ausgesetzt werden und sie benötigt regelmäßige Pflege. So kann man auch Nasenschmerzen entgegen wirken. Dazu gehört:
- ausreichende Flüssigkeitszufuhr: zwei bis drei Liter Wasser oder Kräutertee pro Tag,
- Salzspülungen,
- Meersalzspray, um die Nasenschleimhaut zu befeuchten
- Befeuchten der Raumluft (vor allem im Winter),
- ein paar Tropfen Öl täglich in die Nase (Olivenöl, Sesamöl, Kokosöl) und
- fertige Nasensprays, die eine ölige Substanz enthalten sind in der Apotheke erhältlich
(sw)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Ruß, V.: Sensible Grenzfläche. In: Pharmazeutische Zeitung, 2015, Ausg. 9, PZ
- Luckhaupt, H.: 2 Erkrankungen der Nase und der Nasennebenhöhlen. In: Medikamentöse Therapie in der HNO-Heilkunde, 2016, Georg Thieme Verlag KG, Stuttgart , Thieme
- Rietbrock, N.H.; Bey, H, et al.: Akute Erkrankungen der oberen Atemwege. In: Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker, 2000, S. 46-52, SpingerLink
- Riechelmann, H.: Erkrankungen von Nase und Nasennebenhöhlen. In:Therapie der Krankheiten im Kindes- und Jugendalter, 2004, S.1487–1504, SpingerLink
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.