Rasselnder Husten hat seinen Ursprung häufig in den Bronchien. Wenn die Lunge nämlich mit Sekret und Schleim gefüllt ist, verursacht die Luft, die daran vorbeiströmt, ein rasselndes Geräusch. Deutlich hören wir dieses, wenn die Bronchien verschleimt sind – Mediziner sprechen von grobblasigen Rasselgeräuschen durch Bronchitis. Die Lungenbläschen sind feiner, und hier hört der Arzt das Rasseln erst mit dem Stethoskop.
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Rasselgeräusche beim Husten durch Bronchitis
Die häufigste Ursache für rasselnden Husten ist eine akute Bronchitis. Eine solche Entzündung der Bronchien wird meist durch Bakterien oder Viren hervorgerufen, und die Symptome ähneln einer Grippe mit Fieber, Husten, Halsschmerzen, Schnupfen, Kopf- und Gliederschmerzen. Auch Kinderkrankheiten wie Masern oder Windpocken können mit Bronchitis einhergehen. Weitere Auslöser sind Stäube, Chemikalien oder Dämpfe und, last but not least, Zigarettenrauch.
Entzündet sind hier die unteren Atemwege. Der Husten rasselt nicht nur; es handelt sich um einen schmerzenden Reizhusten. Das rasselnde Atemgeräusch ist ein Leitsymptom, begleitet von Auswurf in weißer, gelber oder grüner Farbe. Eine akute Bronchitis zieht sich mindestens über zwei Wochen hin, bei Dauerbelastung durch Kälte, Tabakrauch oder Reizstaub kann sie bis zu acht Wochen dauern. Ohne äußere Auslöser wie Chemikalien handelt es sich um eine typische Erkrankung der kalten Jahreszeit.
Besonders häufig sind Kleinkinder betroffen. Jedes fünfte Kind bis zu drei Jahren leidet mindestens einmal an der spastischen Bronchitis, bei der sich die Atemwege verengen, und die sich schwer von Asthma unterscheiden lässt. Dauern die Atembeschwerden und der rasselnde Husten bei Kleinkindern länger als sechs Wochen an, deutet das auf Asthma hin.
Akute Bronchitis hat einen Spontanverlauf und vergeht in wenigen Wochen von selbst. Ein Arzt sollte insofern vor allem hinzugezogen werden, um die akuten Symptome zu lindern. Sind Bakterien die Ursache, sind Antibiotika angebracht, bei Viren reicht eine Behandlung der Beschwerden.
Was können Sie gegen Bronchitis tun?
Wenn Sie eine Entzündung der Bronchien auskurieren, achten Sie darauf, dass in ihrer Wohnung nicht geraucht wird. Geben Sie ihrem Körper die notwendige Ruhe: Er braucht seine Energie, um die Krankheit zu bekämpfen.
- Trinken Sie viel, Wasser, Saftschorlen, Frucht- wie Kräutertees.
- Nehmen Sie schleimlösende Medikamente.
- Reizen Sie ihre Atemwege nicht durch kalte Luft oder körperliche Anstrengung.
- Inhalieren Sie mit Salzwasser, 2 EL Salz auf 1l Wasser.
Prävention
- Gehen Sie regelmäßig spazieren und ernähren Sie sich vitaminreich.
- Sorgen Sie dafür, dass die Luftfeuchtigkeit nicht unter 50 % liegt.
- Stärken Sie ihre Immunabwehr (Immunsystem stärken).
Ursache Lungenödem
Eine weitere Ursache für rasselnden Husten ist ein Lungenödem, eine typische Folge einer Schwäche der linken Herzkammer. Hier staut sich das Blut zurück in die Lunge. Die Flüssigkeit drückt auf die Lungenbläschen, und das führt zu Atemnot und Rasseln. Die Haut wird feucht, kühl und blass.
Typisch für ein Lungenödem sind feuchte Rasselgeräusche, die sich wie ein Brodeln von Flüssigkeit anhören. Die Betroffenen können nicht mehr genug Sauerstoff in den Blutkreislauf aufnehmen. Sie atmen keuchend, haben das Gefühl, zu ersticken und sind unruhig. Hinzu kommt schaumiger Auswurf.
Ein akutes Lungenödem bei Herzschwäche ist ein ärztlicher Notfall. Ohne Behandlung kann es zum Atemstillstand und in wenigen Minuten zum Tod der Betroffenen führen. Rufen Sie sofort den Notarzt, wenn Sie bei jemandem die Symptome feststellen. Der Arzt gibt herzentlastende und Wasser-austreibende Medikamente, Sauerstoff und leitet in schweren Fällen eine künstliche Beatmung ein. Bevor der Notarzt eintrifft ist es hilfreich, den Oberkörper hoch und die Beine tief zu lagern.
Bei einem feinblasigen Rasseln kann auch eine Lungenentzündung die Ursache sein. Sie ist meist die Folge eines grippalen Infektes. Oft folgt sie auf eine Bronchitis, jetzt kommen zu den grobblasigen Rasselgeräuschen der Bronchitis die feinblasigen der Lungenentzündung. Das liegt entweder an einer sekundären Infektion oder daran, dass die Erreger von den Bronchien in die Lunge wandern.
Das nichtkardiale Lungenödem
Dieses akute Lungenversagen liegt nicht an Herzschwäche, sondern entweder an einer Entzündung oder einer Vergiftung. Ursachen sind zum Beispiel eine Blutvergiftung (Sepsis), ein Polytrauma, eine Aspiration (Einatmen) von Mageninhalt, Einatmen von Reizgasen oder schwere Verbrennungen. Oft versagen weitere Organe. Selbst wenn die Behandlung schnell einsetzt, stirbt jeder zweite Betroffene.
Das Höhenlungenödem
Dieses Ödem tritt bei der Höhenkrankheit auf, als Folge eines hohen Drucks auf der Pulmonal-Arterie. Es erscheint meist ein bis drei Tage nach einem Aufstieg über 2.700 Meter Höhe. Symptome sind Atemnot, rasselnder Husten mit schaumig-blutigem Auswurf, Schwächegefühl und letztlich Koma. Die Betroffenen müssen sofort in niedrigere Lagen gebracht werden.
Erste Hilfe bei Höhenlungenödem
Rufen Sie sofort über 112 den Rettungsdienst (oder außerhalb Europas die entsprechende Nummer).
- Lagern Sie den Oberkörper der Patienten aufrecht.
- Drücken Sie die Blutbahnen in den Extremitäten ab. Bei einer Herzschwäche entalsten Sie so vorübergehend das Herz und vermindern so den Rückstau in der Lunge.
- Öffnen Sie enge Kleidung, verschaffen Sie so den Kranken Luft.
- Sorgen Sie dafür, dass der Kranke sich hinsetzt und jede körperliche Anstrengung unterlässt. Er soll sich mit den Händen abstützen und so die Atemhilfsmuskeln entlasten.
- Beruhigen Sie den Kranken und überreden ihn zur ruhigen Atmung.
Die Lungenentzündung
Eine typische Lungenentzündung verläuft mit rasselndem Husten, Auswurf, Atemno und meist Fieber und Schüttelfrost. Sie lässt sich im Röntgenbild am Brustkorb erkennen.
Eine atypische Lungenentzündung ist im Röntgenbild ebenso eindeutig zu erkennen, aber der Arzt hört oft beim Abhören keine Rasselgeräusche und sie verläuft ohne Fieber, Grippesymptome und Husten.
Erreger einer Pneumonie sind Viren, oder Bakterien wie Pneumokokken, Chlamydia pneumoniae, Mykoplasmen oder selten auch Legionellen. Legionellen sind Bakterien, die sich in stehenden Gewässern vermehren, und die wir mit den Wassertropfen einatmen. Im Unterschied zur landläufigen Vorstellung benötigen die Bakterien dafür nicht offensichtlich unhygienische Verhältnisse: Sie halten sich ebenso in verdreckten Pissoirs auf wie in Klimaanlagen, Whirlpools und Schwimmbädern.
Pneumokokken, ebenfalls Bakterien, werden über Tröpfchen übertragen, also in der Regel durch Husten oder Niesen. Betroffen sind vor allem Menschen, deren Immunsystem durch Krankheit und Alter geschwächt oder, wie bei kleinen Kindern, noch nicht ausreichend entwickelt ist. Gegen Pneumokokken gibt es eine Impfung, die für alte, lungenkranke oder immungeschwächte Patienten zu empfehlen ist.
Die Bakterien Chlamydophila pneumoniae und Chlamydophila psittaci (Psittacose, Ornithose) können Bronchitis, Lungen- und Rachenentzündungen auslösen. Und auch bei einer Grippe können Viren zu einer Lungenentzündung führen. Hier steigt das Fieber wochenlang auf 40 Grad.
Lungentuberkulose
Diese Krankheit ist historisch als Schwindsucht bekannt. Kennzeichnend sind rasselnder Husten, blutiger Auswurf und Nachtschweiß. Tuberkulose (TBC) wird durch Bakterien vom Komplex „Myctobacterium tuberculosis“ ausgelöst. Hat der TBC-Herd Anschluss an das Bronchialsystem, handelt es sich um eine offene Tuberkulose, bei der Erreger durch Husten oder Niesen als Tröpfchen an die Umwelt abgegeben werden. Hungernde, geschwächte Menschen und Menschen, die in feuchten, kalten Wohnungen leben, sind anfällig für eine Ansteckung.
Lungenkrebs
Im schlimmen Fall liegt der rasselnde Husten an einem Lungentumor. Lungenkrebs hat wenig Frühsymptome. Wenn Reizhusten ausbricht und Fieber, dem Patienten nachts der Schweiß aus den Poren tritt, und er beim Husten blutiges Sekret ausspuckt, befindet er sich bereits in einer fortgeschrittenen Phase.
Unspezifische Symptome bei Lungentumor
Frühe Symptome sind unspezifisch und ähneln denen einer Bronchitis und anderen harmlosen Erkrankungen der Atemwege. Hinzu kommen dann indessen Brustschmerzen, akute Atemnot und eine verminderte Leistung. Die Kranken verlieren Gewicht und werden immer schwächer.
Im Röntgenbild lässt sich auch jetzt der Tumor oft nicht erkennen. Vielmehr könnte ein “Lungenrundherd” auch Tuberkulose anzeigen.
Hauptgefahr: Rauchen
So unklar die Frühsymptome sind, so klar ist die Hauptursache des Lungenkrebses, nämlich Rauchen. Zigarettenraucher bekommen fünfzehnfach häufiger Lungenkrebs als Nichtraucher, ähnlich dramatisch sieht es aus bei Kehlkopfkrebs, Luftröhrenkrebs, Mundkrebs, Lippenkrebs oder Zungenkrebs. Bereits Passivrauchen steigert die Gefahr, an Lungenkrebs zu erkranken, um das Dreifache.
Dabei verursacht nicht das Nikotin den Lungenkrebs, sondern mehr als vierzig andere Stoffe unter den 4000 chemischen Verbindungen im Tabak. Andere Auslöser, die nicht zum Tabakrauch gehören, sind: Radon, Dieselabgase, Kohlenwasserstoffe, Mineralfasern, Dioxin, Kadmium, Arsen oder Chrom. Lungenkrebs gehört zum Rauchen ebenso wie zur Industriegesellschaft.
Wer also raucht, in der Industriearbeit mit schädlichen Stoffen in Kontakt kommt und in einer Region mit starker Luftverschmutzung lebt, hat ein hohes Risiko, zu erkranken. In den Megastädten der Dritten Welt ist der Smog eine wesentliche Ursache.
Das extreme Risiko besteht generell für Industrieregionen Russlands, China, für Städte wie Djakarta, Teheran, Istanbul, Mexiko City oder Delhi. Besonders gefährlich ist Radon-Strahlung, die von der radioaktiven Substanz im Erdreich ausgeht, welche zum Beispiel über den Keller auch ins Haus aufsteigen können. In Deutschland ist dies die Ursache für circa sieben Prozent der Erkrankungen.
Beim Rauchen gilt: Je größer die Lebensmenge der gerauchten Zigaretten, umso größer das Risiko. An dieser Gleichung lässt sich nichts ändern, und es gibt keine Tricks wie “Superfood” oder Spezialsport, die das ändern könnte. Zigarettenraucher erkranken häufiger als Zigarren- und Pfeifenraucher, da sie “auf Lunge rauchen”. Dafür ist bei Zigarren und Pfeifen die Gefahr für Mundkrebs höher.
Zwar erkranken Zigarren- und Pfeifenraucher seltener an Lungenkarzinomen als Zigarettenraucher, allerdings immer noch siebenmal so häufig wie Nichtraucher. Je mehr und je länger jemand raucht, umso größer das Risiko. Die Hauptgruppe der Betroffenen sind Raucher zwischen 60 und 70 Jahren. Umgekehrt gilt: Wer das Rauchen stoppt, hat bereits fünf Jahre später ein um 60 % vermindertes Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken, 15 Jahre später sind es nur noch zehn Prozent. Er kommt allerdings niemals mehr auf den Risikolevel eines lebenslangen Nichtrauchers zurück.
Ist Lungenkrebs heilbar?
Lungenkrebs ist ein sogenannter Killerkrebs. Die Chancen, ihn zu heilen, sind äußerst gering. Das liegt auch daran, dass er selten früh erkannt wird. Zwar sind die Heilungschancen auch bei einem früh erkannten Lungentumor schlecht, aber immer noch wesentlich besser als bei einem spät entdeckten. Ein sehr kleiner Tumor, der keine Metastasen gebildet hat, lässt sich noch einfach entfernen.
Nahezu 70 % derjenigen, die in diesem Stadium operiert werden, werden geheilt. Eine Vorsorgeuntersuchung auch ohne konkreten Verdacht ist deshalb dringend geraten, insbesondere, wenn sie rauchen oder lange geraucht haben und über 40 Jahre alt sind.
Falsche Vermutungen
Ein Lungenkarzinom ist besonders tricky, weil erste Anzeichen für Laien kaum auf Krebs hindeuten. Manche Krebsarten verändern den Hormonhaushalt bereits in der Frühphase. Durch mehr Glucocorticoide verfettet der Erkrankte im Gesicht und Körper.
Folgerichtig vermutet er dann eine falsche Ernährung, Bewegungsmangel oder gar ein Problem mit der Schilddrüse. Während er sich als Therapie kalorienarm ernährt oder durch den Park joggt, wuchert der Krebs weiter.
Oder der Krebs fördert die Bildung des Hormons Vasopressin. Durch Natriummangel kommt es zu einem Hirnödem, zu Schwindel und Desorientierung. Unzählige Krankheiten kommen als Ursache in Frage, aber an Lungenkrebs denkt kaum jemand.
Oder die Knochen entzünden sich und schwellen an. Statt an Krebs denken wir an Rheuma.
Vorbeugung von Lungenkrebs
Dem Lungenkrebs vorzubeugen ist wesentlich einfacher, als ihn zu behandeln. Stoppen Sie das Rauchen. Extrem schädlich ist die Verbindung von Rauchen und Alkohol, da Alkohol die im Tabak vorhandenen Krebserreger löst.
Behandlung bei rasselndem Husten
Rasselnder Husten ist keine Krankheit, sondern ein Symptom, und eine Therapie betrifft die Basiserkrankung. Bei Bakterien helfen Antibiotika, bei Viren werden primär die Symptome behandelt. Gegen schwere Erkrankungen wie TBC muss über mehrere Monate eine Kombination aus verschiedenen Antibiotika eingenommen werden.
Bei einem Lungenkarzinom ist der rasselnde Husten das kleinste Problem. Wenn überhaupt helfen Operation, Laser und Chemotherapie.
Ein Lungenödem als Folge einer Herzschwäche ist keine akute Infektion, sondern begleitet schwere vorhergehende Krankheiten, sei es Bluthochdruck über lange Dauer, eine Herzkrankheit oder ein wiederholter Herzinfarkt.
Bei Infekten der Bronchien und anderen nicht schweren Erkrankungen helfen unter anderem Hausmittel gegen Bronchitis. Schleimlösend wirken Tees aus Thymian, Spitzwegerich, Ingwer, Fichte und Königskerze. Auch Bäder mit Campher und Eukalyptus sind ein bewährtes Hausmittel gegen Husten. Generell sollten Sie wie bei einer Erkältung viel trinken. Das regt die Schleimhäute an, die so den Schleim besser abtransportieren können.
Worauf sollten Sie achten?
Rasselnder Husten bei einem grippalen Infekt sollte nach spätestens drei Wochen vorbei sein. Einige Tage kann noch ein Husten ohne Geräusche folgen, Dauert das Rasseln aber weiterhin an, insbesondere verbunden mit anderen Symptomen, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen.
Eine Zweitinfektion ist nämlich häufig und kann zu einer chronischen Lungenerkrankung ausarten. Ist der rasselnde Husten mit blutigem Auswurf verbunden, dann gehen Sie bitte umgehend zum Arzt. (Dr. Utz Anhalt)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Sanjay Sethi: Bronchitis, MSD Manual, (Abruf 05.09.2019), MSD
- Deutsches Krebsforschungszentrum: Wechsel an der Spitze: Lungenkrebs löst Brustkrebs als Hauptkrebstodesursache bei Frauen ab, (Abruf 05.09.2019), dkfz
- Universitätsklinikum Ulm: Lungenkarzinom, (Abruf 05.09.2019), uniklinik
- Sabine Beck et al.: Husten, DEGAM-Leitlinie Nr. 11, Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin, (Abruf 05.09.2019), AWMF
- Noah Lechtzin: Husten bei Erwachsenen, MSD Manual, (Abruf 05.09.2019), MSD
- Robert Kopf: Husten, Bronchitis - Behandlung mit Heilpflanzen und Naturheilkunde, BookRix Verlag, 2013
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.