Eine rote Nase: Was sind die Ursachen und Therapien?
Eine rote Nase sieht nicht nur etwas seltsam aus, sondern kann auch aufgrund einer Erkrankung entstehen. Die meisten Menschen denken, wenn sie eine rote Nase sehen, die dann auch vielleicht noch etwas knollig und großporig ist, an übermäßigen Alkoholkonsum. Jedoch liegt häufig die Ursache an einer Hauterkrankung mit dem Namen Rosacea. Ein massiver Schnupfen, ein Sonnenbrand und Kälte können natürlich auch für eine akut rote Nase sorgen.
Inhaltsverzeichnis
Rosacea – was ist das ?
Rosacea, auch „Kupferrose“ genannt, zeigt sich im Gesicht und zwar anfänglich durch Hautrötungen, die vor allem das mittlere Drittel des Gesichtes betreffen. Das sind Wangen und Nase. Diese Rötungen treten plötzlich auf und bleiben dort nur Stunden – oder aber auch tagelang. Die Blutgefäße sind erweitert. Rosacea ist eine entzündliche Erkrankung, die schubweise verläuft. Die Rötungen der Haut jucken oder brennen und entwickeln sich mit der Zeit zu Papeln und Pusteln.
Ursachen
Die Ursachen sind immer noch nicht ausreichend geklärt. Häufig tritt die Erkrankung familiär auf, das heißt, sie wird vererbt. Die Kommunikation zwischen Nerven und Blutgefäßen ist gestört. Dies Gefäße weiten sich zum Beispiel bereits in Folge schwacher Reize und ziehen sich danach auch nicht mehr zusammen. Dies ist unter der Hautoberfläche zu erkennen nd zwar in Form von sogenannten Teleangiektasien (oberflächlich gelegene, sichtbar erweiterte kleine Blutgefäße).
Auslöser
Folgende Auslöser können zu einer Rosacea, die in der Regel als erstes durch eine rote Nase erkennbar ist, führen. Hier steht an erster Stelle ein Zuviel an Sonne. Gerade hellhäutige Personen neigen eher dazu, diese Hauterkrankung zu bekommen. Weitere Auslöser sind Kälte, heiße Getränke, Alkohol, Nicotin, Kosmetika, Stress oder hormonelle Umstellung (zum Beispiel Schwangerschaft, Menopause). Des Weiteren können auch bestimmte Medikamente, wie zum Beispiel Arzneien gegen Herzrhythmusstörungen (Inhaltsstoff Amiodaron) und Medikamente mit einem vasodilatativen (Gefäß erweiternd) Effekt, diese Hauterkrankung auslösen. Auch wird ein Zusammenhang zwischen dem Befall der Magenschleimhaut mit dem Bakterium Helicobacter pylori und dem Entstehen einer Rosacea diskutiert. Ebenso kommen Verdauungsstörungen, wie Durchfall, Verstopfung oder eine Übersäuerung des Magens in Frage. Eine weitere Ursache, die diskutiert wird ist ein Milbenbefall der Haut.
Jede/r Betroffene erlebt Rosacea anders. Die Ausprägungen sind unterschiedlich. So müssen Betroffene individuell für sich feststellen, was ihnen nicht gut tut und eventuell zu einer roten Nase führt.
Symptome
Zu den Symptomen der Rosacea gehören ein plötzlicher Flush, was ein Erröten der Gesichtshaut bedeutet. Weitere Beschwerden sind rote Flecken, die nicht mehr verschwinden, sichtbare kleine Blutgefäße, Papeln, Pusteln und Lymphödeme (Ansammlung von Lymphflüssigkeit). Die Hauterkrankung wird in drei Schweregrade eingeteilt:
- Im Grad I bleiben die Rötungen bestehen und die Haut schuppt sich leicht.
- Beim Grad II kommen Pusteln und Papeln hinzu, eventuell auch noch Lymphödeme.
- Grad III kennzeichnet sich dadurch, dass die Haut dicker und auch gröber wird. Dies zeigt sich zum Beispiel durch die knollenartige Veränderung der Nase, in der Fachsprache Rhinophym genannt wird.
Das Rhinophym mit der knolligen, großporigen roten Nase, lässt leicht an zu viel Alkohol denken, was natürlich nicht unbedingt der Fall ist. Dieses Rhinophym befällt vor allem ältere Männer. In schweren Fällen breitet sich die Erkrankung sogar auf die Ohren, den Hals und auch den Brustbereich aus. Eventuell sind die Augen mit beteiligt, was sich in Trockenheit, Augenbrennen, Fremdkörpergefühl, Entzündung der Bindehaut, des Oberlids und in erweiterten Blutgefäßen im Auge zeigen kann.
Stress, Zeichen auf der Nase
Stress wurde ja bereits als Auslöser erwähnt. Die Haut ist der Spiegel der Seele und so können sich innere Anspannungen, Verletzungen, seelische Probleme, Erschöpfung und Vieles mehr an der Haut zeigen. Gerade Rötungen sind hier häufig anzutreffen und eben auch eine rote Nase.
Nach den Lehren der Pathophysiognomie sind auf der Nase, die für Wille und Selbstverwirklichung steht, Zeichen für Erkrankungen des Magens und des Bronchialtraktes zu sehen. Rötungen bedeuten häufig Entzündungen und/oder Überfunktion. (Nasenspitze = Magen, seitlicher Nasenbereich = Lunge, Bronchien).
Und dann kommt noch hinzu, dass die Rosacea selbst Stress bereitet. Wer geht schon gerne mit einer roten Nase oder einem roten Gesicht in die Öffentlichkeit? Dies belastet und viele Betroffene leiden unter der Situation. Ein Teufelskreis beginnt. Eine gute und vor allem rechtzeitige Behandlung ist deshalb sehr wichtig.
Behandlung
Rosacea ist nicht heilbar, aber wenn rechtzeitig erkannt, gut behandelbar. Sind vor allem eine rote Nase und/oder Rötungen im Gesicht vorhanden, wird dies schulmedizinisch mit Salben, Gel oder einer passenden Lotion behandelt. Bei entzündlichen Veränderungen, wie Pusteln und Papeln werden ebenso bestimmte Pflegeprodukte angewandt. Bei schwereren Fällen wird häufig äußerlich und innerlich therapiert. Das bedeutet, dass die Patienten ein Produkt zur Hautpflege und ein weiteres, zur innerlichen Einnahme (in der Regel ein Antibiotikum) bekommen.
Ist die rote Nase knollig verdickt, kann auch eine Laserbehandlung in Betracht gezogen werden. Liegen Grunderkrankungen, wie Verdauungsstörungen, als Auslöser vor, sind diese selbstverständlich mit zu behandeln.
Gesichtspflege
Bei der Gesichtspflege ist Vorsicht angezeigt. Präparate, die Konservierungsstoffe, Alkohol oder ätherische Öle enthalten, sollten unbedingt gemieden werden. Die verordnete medizinische Creme kommt nach der Reinigung als allererstes auf die Haut. Wenn diese richtig eingezogen ist, kann die tägliche Gesichtspflege verwendet werden. Alles, was die Durchblutung fördert, wie zum Beispiel kaltes und zu heißes Wasser, wird am besten unterlassen und nur lauwarmes Wasser verwendet.
Vorsicht
Vorsicht ist geboten in der Kälte und bei Sonneneinstrahlung. Im Winter muss die Haut durch geeignete Creme und eventuell durch ein Tuch oder einen Schal, der das Gesicht einhüllt, geschützt werden. Im Sommer wird die Sonne am besten gemieden und wenn dies nicht möglich ist, eine geeignete Sonnencreme verwendet. Auch hier bitte unbedingt darauf achten, dass keine Zusatzstoffe enthalten sind. Auf Saunagänge sollte, wenn möglich, verzichtet werden.
Tagebuch
Wer Rosacea hat und ab und zu eine rote Nase bekommt, sollte unbedingt ein Tagebuch führen: Was habe ich gegessen, welche Hautpflegeprodukte habe ich verwendet, bin ich gerade im Stress? Dies ist sehr wichtig, um genau beurteilen zu können, welche Auslöser im täglichen Leben weggelassen werden können, um die Symptome zu lindern oder Rötungen erst gar nicht entstehen zu lassen.
Naturheilkunde
Auch die Naturheilkunde hat ihren Platz bei der Behandlung einer roten Nase in Verbindung mit Rosacea. Hier wird zuerst anhand einer ausführlichen Anamnese versucht festzustellen, wo denn die Ursachen liegen könnten. Dabei ist wichtig zu erfragen, wann die Haut „blüht“, wann dies begonnen hat, ob es irgendwelche bekannten Auslöser dafür gibt, in welcher sozialen Umgebung die Betroffenen leben, welchen Beruf sie ausüben, wie sie sich ernähren, ob sie erschöpft sind, unter Stress leiden oder psychische Probleme haben. Dies Alles ist auch wichtig für die richtige Therapie.
In der Regel wird die Psyche mitbehandelt. Zum Beispiel durch eine Lavendeltinktur, die den Körper beruhigt, das Denken zentriert und sich zusätzlich positiv auf den Magen auswirkt. Oder die Rosenwurz, die vor allem in stressigen Zeiten eine gute Hilfe darstellt. Um sich etwas vor dem Stress zu schützen, hilft von den Schüßler Salzen die Nr. 5 Kalium phosphoricum.
Aus der Homöopathie haben sich Mittel wie Abrotanum, Tormentilla, Apis und Belladonna bewährt. Des Weiteren sind bei der Behandlung von Hauterkrankungen stets Lebermittel, angezeigt. Dazu gehören Mariendistel, Löwenzahn und Schöllkraut. Dazu sind Kombinationspräparate in Form von Tabletten erhältlich. Schüßler Salze sind bei Hautbeschwerden ebenfalls einsetzbar. Hier sind die Nr. 3 Ferrum phosphoricum, Nr. 4 Kalium chloratum, Nr. 1 Calcium fluoratum, Nr. 9 Natrium phosphoricum und Nr. 10 Natrium sulfuricum in diesem Fall die Mittel der Wahl.
In der Naturheilpraxis kommen darüber hinaus Therapieformen wie Akupunktur, Fußreflexzonentherapie und die Anthroposophische Medizin zum Einsatz.
Hausmittel
Ein probates Hausmittel bei roter Nase ist der Stiefmütterchentee. Von dem getrockneten Kraut wird ein Teelöffel mit einem viertel Liter kochendem Wasser überbrüht und nach circa fünf bis sechs Minuten abgeseiht. Davon werden über einen Zeitraum von sechs Wochen oder auch bei Bedarf zwei Tassen am Tag getrunken. Äußerlich hilft dieser Tee auch als Kompresse oder zum Betupfen der roten oder entzündeten Areale. Kamillentee oder schwarzer Tee ist dazu ebenso geeignet.
Zu empfehlen ist außerdem die Einnahme von Nachtkerzenöl. Dies enthält einen hohen Anteil an essentiellen, mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Vor allem Gamma-Linolensäure. Diese ist nicht nur stimmungsaufhellend, sondern wirkt sich äußerst positiv auf den Hautstoffwechsel aus. Am einfachsten ist die Einnahme von Nachtkerzenölkapsel. Zusätzlich können diese ganz leicht geöffnet und dann äußerlich auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden.
Ernährung
Die Ernährung sollte ballaststoffreich sein. Saisonales Obst und Gemüse gehören täglich auf den Speiseplan, jedoch abends nicht roh, sondern in blanchierter, gegrillter oder kurz angedünsteter Form. Rohkost, die am Abend gegessen wird, kann der Darm über Nacht nicht verarbeiten. Das Ganze beginnt zu gären. Dabei entstehen Fuselalkohole und diese muss dann wieder die Leber entgiften. Da die Haut ebenso ein Entgiftungsorgan ist, kann sich dies durchaus in einer roten Nase oder anderen Hautrötungen zeigen. (sw)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.