Der Begriff Flatulenzen beschreibt eine vermehrte Gasbildung im Darm, die in Form von Winden abgeht. Diese Winde können sich leise, laut oder völlig unbemerkt lösen, sie können geruchlos oder aber übelriechend sein.
Inhaltsverzeichnis
Blähungen, Flatulenzen, Winde – was bedeuten die Begriffe?
Blähungen werden häufig als Synonym für Flatulenzen gebraucht. Jedoch ganz genau ist dies so: Die im Zusammenhang mit Blähungen entstandenen, abgehenden Winde sind Flatulenzen. Denn es kann auch ein Blähbauch entstehen, bei dem die Winde nicht abgehen, beziehungsweise wo dies erschwert ist.
Sind Blähungen normal?
Gasbildungen im Darm sind bis zu einem Grade völlig normal und die Winde, die abgehen, ebenso. Jeder Mensch ist mal mehr, mal weniger davon betroffen, und in der Regel vergehen die Flatulenzen wieder von alleine.
Gerade nach einer ballaststoffreichen Mahlzeit kann ein Blähbauch (Meteorismus) entstehen und nachfolgend können sich Flatulenzen entwickeln. Jedoch kann dies auch in einem Maß auftreten, das näher untersucht werden sollte.
Gerade dann, wenn bei den Betroffenen die Lebensqualität darunter leidet. Wenn noch weitere Symptome dazukommen, oder die Flatulenzen und die übelriechenden Winde in einem Übermaß auftreten, sollte ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden.
Es sollte sich niemand schämen, mit den Beschwerden sich einem Fachmann oder einer Fachfrau anzuvertrauen. Eventuell liegt ein gestörtes Gleichgewicht im Darm oder eine andere Erkrankung vor, die es zu behandeln gilt.
Wie die Gase im Darm entstehen
Jeder Verdauungsvorgang verursacht Darmgase, das ist völlig normal. Dabei entstehen bis zu 15 Liter Gase, wobei der größte Anteil in den Blutkreislauf gelangt und dann über die Lunge ausgeschieden wird.
Flatulenz bedeutet die Menge, die hierbei nicht entweichen kann, sondern sich im Darm ansammelt und von dort aus austritt. Dies sind zwischen 0,5 und 1,5 Liter.
Zu schnelles Essen, Stress und falsche Ernährung stehen hier an erster Stelle der Ursachen. Jedoch auch Verdauungsstörungen oder andere Erkrankungen können mit dem Auftreten von Flatulenzen und übelriechenden Winden verbunden sein.
Dass die abgehenden Flatulenzen manchmal ganz schön übelriechend sind, liegt an den schwefelhaltigen Gasen, die im Zusammenhang mit der Verdauung entstehen. 99 Prozent der Gase sind geruchlos.
Schwefelhaltige Gase bilden sich vor allem im Zusammenhang mit der Verdauung von ballaststoffhaltigen und eiweißreichen Lebensmitteln. Bei übelriechenden Winden sind vor allem Gase, wie Schwefelwasserstoff, Ammoniak, Methan und flüchtige Fettsäuren mit dabei.
Und besonders schwefelhaltig sind Eier, Milchprodukte, Fleisch und Hülsenfrüchte. Forschende haben festgestellt, dass in proteinreichen Lebensmittel ein Stoff mit dem Namen Cystein enthalten ist, der vor allem „schuld“ an dem üblen Geruch ist.
Ursachen für Flatulenzen
Ursachen für Flatulenzen und übelriechende Winde sind vielfältig. Dies kann ganz harmlose Ursachen haben, aber auch auf verschiedene Funktionsstörungen im Verdauungstrakt hindeuten:
- ballaststoffreiche/blähende Lebensmittel,
- kohlensäurehaltige Getränke,
- Zucker,
- Zuckeraustauschstoffe,
- hastiges Essen – Luftschlucken beim Essen,
- Kaffee,
- Reizdarmsyndrom,
- hormonelle Ursachen (Schwangerschaft, Menstruation, Wechseljahre),
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten,
- Störung des Mikrobioms,
- Funktionsstörungen der Bauchspeicheldrüse,
- Erkrankungen des Darms,
Ballaststoffreiche Lebensmittel
Ein leckeres Chili con carne/Chili sin carne oder eine warme Linsensuppe im Winter – beides eine wohlschmeckende Mahlzeit. Jedoch kurze Zeit danach grummelt es im Bauch, zwickt und drückt.
Flatulenzen haben sich entwickelt und übelriechende Winde wollen abgehen. Das ist völlig normal – wenn doch etwas unangenehm.
Hülsenfrüchte enthalten zum Beispiel Zuckermoleküle, wie Rhamnose und Stachyose. Diese können im Dünndarm nicht verwertet werden.
Das bedeutet, dass dann der Dickdarm die ganze Arbeit machen muss. Dies kann zum deutlichen Anstieg an Darmgasen führen, was Flatulenzen und übelriechende Winde folgen lässt.
Die beiden erwähnten Zuckermoleküle kommen vor allem vor in Zwiebeln, Kohl, Staudensellerie, Hülsenfrüchten, Knäckebrot. Aber auch in Eiern, Sauerkraut und Wassermelonen.
Zucker und Zuckeraustauschstoffe
Bei der Verdauung von Süßigkeiten, Zucker und Zuckeraustauschstoffen fallen vermehrt Darmgase an, was zu Blähungen und Flatulenzen führen kann. Zuckeraustauschstoffe, wie Xylit und Sorbit, sind eigentlich natürliche Zuckeralkohole, die jedoch industriell hergestellt werden.
In geringen Mengen zugeführt, machen sie auch keine Probleme. Jedoch bei übermäßigem Verzehr können sie blähend und sogar abführend wirken. Flatulenzen sind ebenfalls möglich.
Das Mikrobiom – Ungleichgewicht der Bakterien
Der Dickdarm beherbergt eine riesengroße Anzahl an physiologischen Bakterien. Diese tun einander gut, sie leben in einer Symbiose miteinander und benötigen sich gegenseitig.
Dieses Zusammenspiel wird Mikrobiom genannt, bis vor kurzem als Darmflora bekannt. Auch sitzt ein Großteil des Immunsystems im Darm. Herrscht hier ein Ungleichgewicht der Bakterien, haben krankmachende Bakterien ein Leichtes, dort ihr Unwesen zu treiben.
Aufgrund eines solchen Missverhältnisses können verschiedenen Krankheiten, wie zum Beispiel ein Reizdarmsyndrom, entstehen. Bei diesem Krankheitsbild leiden die Betroffenen unter Durchfall, Verstopfung, Blähungen, Bauchschmerzen, Übelkeit, Flatulenzen und eventuell auch unter übelriechenden Winden.
Hier gilt es zuerst durch eine Stuhluntersuchung festzustellen, welche Bakterien zu viel, welche zu wenig vorhanden sind, wie es um die Entzündungsparameter bestellt ist und ob sich Pilze im Darm breitgemacht haben. Im Anschluss daran folgt eine Darmsanierung.
Mit den geeigneten Prä- und Probiotika, die über einen längeren Zeitraum verordnet werden, kann das Mikrobiom wieder ins Gleichgewicht kommen. So können die Beschwerden reduziert oder ganz zum Verschwinden gebracht werden.
Nach einer Antibiotikatherapie sollte stets eine Darmsanierung folgen, damit einem Ungleichgewicht im Darm sofort entgegengesteuert wird. Und nicht erst bei aufkommenden Beschwerden, wie Bauchschmerzen, Blähungen, Flatulenzen und übelriechenden Winden, etwas dagegen unternommen werden muss.
Funktionsstörungen der Bauchspeicheldrüse
Die Bauchspeicheldrüse, unter dem linken Rippenbogen zuhause, hat eine endokrine und eine exokrine Funktion. Die endokrine ist all das, was mit dem Zuckerhaushalt zu tun hat, der exokrine Anteil ist für die Verdauung zuständig.
Und zwar werden hier normalerweise ein bis zwei Liter Verdauungssaft (Enzyme) hergestellt. Dieser gelangt über den Pankreasgang in den Zwölffingerdarm. Dort sind die Enzyme dazu da, die Magensäure zu neutralisieren und Eiweiße, Fette und Kohlenhydrate zu verdauen.
Bei einer sogenannten exokrinen Pankreasinsuffizienz, einem ungenügend funktionierenden exokrinen Bauchspeicheldrüsenanteil, fehlt eine Menge an Enzymen, was zu folgenden Beschwerden führt: Übelkeit und Erbrechen, eine große Menge an Fettstühlen, Bauchschmerzen, Blähungen, Flatulenzen und übelriechende Winde.
Wer unter genannten Beschwerden leidet, sollte unbedingt einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. Die Diagnose exokrine Pankreasinsuffizienz wird nach einer Stuhluntersuchung gestellt.
Daraufhin werden Enzyme verordnet, die die fehlenden ersetzen. Des Weiteren werden Ernährungsfehler besprochen, eventuell noch der Darm saniert und Vitamine und Mineralstoffe substituiert.
Fehlbesiedelung des Dünndarms
Im Gegensatz zum Dickdarm sind im Dünndarm nur wenige Bakterien zuhause. Und auch Gase sind dort so gut wie keine vorhanden.
Leider ist es doch möglich, dass sich Bakterien aus dem Dickdarm in den Dünndarm verirren und dort ihr Unwesen treiben. Diese verdrängen dann die natürlicherweise ansässigen Dünndarmbakterien und verdauen Nahrungsbestandteile bereits im Dünndarm, was zu eventuell größeren Ansammlungen von Gas führen kann.
Dies ist jedoch für den Dünndarm eine vollkommen neue Situation. Bauchschmerzen, Blähbauch und Flatulenzen gehören zu den Beschwerden.
Ursachen für eine Fehlbesiedlung sind unter anderem eine längere Einnahme von Protonenpumpenhemmern, die beschriebene exokrine Pankreasinsuffizienz, anatomische Anomalien. Auch eine Motilitätsstörung im Dickdarm, Reizdarm oder der Zustand nach einer Dünndarm-Operation kommen als Auslöser in Frage.
Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Nahrungsmittelallergien
Von Fruktoseintoleranz, auch Fruktosemalabsorption genannt, haben die meisten schon einmal gehört. Die davon Betroffenen vertragen Lebensmittel mit Fruktose nicht.
Dies ist vor allem Obst. Jedoch auch industriell gefertigte Produkte können als Süßungsmittel Fruktose, zum Beispiel in Form von Glukose-Fruktose-Sirup, enthalten.
Bei dem Genuss fruktosehaltiger Lebensmittel leiden die Betroffenen unter Blähungen, Bauchschmerzen, Durchfall und Flatulenzen. Eventuell sind auch übelriechende Winde mit dabei. Diese Unverträglichkeit wird mit Hilfe eines Atemgasanalysetests diagnostiziert.
Eine weitere Intoleranz, die zu denselben Beschwerden führen kann, ist die Milchzuckerunverträglichkeit (Laktoseintoleranz). Hierbei ist ein Mangel an dem Enzym Laktase schuld.
Dieses ist dazu da, den Milchzucker aufzuspalten. Fehlt dies oder wird nur unzureichend hergestellt, gelangt der Milchzucker unverändert in den Dickdarm und dies löst dann die Beschwerden aus.
Zöliakie ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Klebereiweiß, das Gluten im Getreide, nicht vertragen wird. Glutenfreies Getreidearten sind Quinoa, Mais, Hafer, Reis, Hirse, Buchweizen und Amarant.
Die Betroffenen entwickeln bei dem Verzehr eine Darmentzündung – die Dünndarmschleimhaut wird geschädigt. Dies erzeugt Beschwerden wie Mangelzustände, Schwäche, Durchfall, Blähungen, Flatulenzen und eventuell auch übelriechende Winde.
Die Erscheinungsbilder von Zöliakie sind je nach Ausprägung sehr unterschiedlich. Diagnostiziert wird durch eine Blutuntersuchung und eine Gewebeprobe aus dem Zwölffingerdarm.
Weitere Ursachen für Flatulenzen und übelriechende Winde sind eine Milchallergie (Unverträglichkeit gegenüber Kuhmilcheiweiß) und eine Histaminunverträglichkeit oder Histamin-Intoleranz.
Spezialnahrung
Im Rahmen einer künstlichen Ernährung wird eine spezielle Sondennahrung eingesetzt. Je nachdem, wie gut die Verdauungsleistung der Betroffenen ist, kann die Nahrung zu Blähungen, Flatulenzen und auch schweren Durchfällen führen.
Bewegungsmangel
Langes Sitzen, wenig Bewegung – dies wirkt sich negativ auf die Darmfunktion aus.
So kann mit regelmäßiger Bewegung der Darm angekurbelt und somit auch Blähungen und Flatulenzen entgegengewirkt werden.
Psyche
Seelische Belastungen, Konflikte, Angst und Stress, zum Beispiel durch eine veränderte Lebens- oder Arbeitssituation, können sich auf Magen und Darm schlagen. Häufig leidet noch zusätzlich die Ernährung darunter.
Viel Süßes, Fastfood und dazu noch schnelles, hastiges Essen. Hier ist ein Blähbauch mit Flatulenzen und eventuell auch übelriechenden Winden vorprogrammiert.
Gute Gespräche mit guten Freunden oder Freundinnen, Entspannungsprogramme und dazu noch ein paar entspannende Heilkräuter können Hilfe bringen.
Hormone
Die weiblichen Hormone haben einen relativ großen Einfluss auf den Darm. So kann es durch die Hormonschwankungen rund um die Menstruation und auch in den Wechseljahren zu Durchfall, Verstopfung, Blähungen mit Flatulenzen und auch zu wiederkehrenden übelriechenden Winden kommen.
In der Schwangerschaft steigt das Progesteron massiv an, was zu einem trägeren Darm führen kann. Gerade in der Frühschwangerschaft ist die Umstellung am größten.
Das Progesteron macht die Muskulatur weich. Der Darm wird träge, Blähungen und Flatulenzen gesellen sich dazu.
„Schuld“ ist zusätzlich noch daran die veränderte Ernährung. Da viele Frauen in der Schwangerschaft mit Übelkeit zu kämpfen haben und sich dazu noch die Vorlieben für verschiedene Nahrungsmittel ändern.
Medikamente
Wer plötzlich unter Flatulenzen und übelriechenden Winden leidet, sollte überlegen, ob er oder sie vielleicht gerade bestimmte Medikamente, wie Antidiabetika, Antibiotika, Abführmittel oder Schmerzmittel, einnimmt. Diese können vermehrte Gasansammlungen im Bauch auslösen.
Behandlung
Wie bereits erwähnt, sind Flatulenzen und übelriechende Winde etwas ganz Normales. Wenn dies jedoch immer öfter der Fall ist und auch noch dazu die Lebensqualität leidet, sollte man den Grund dafür herausfinden und die passende Behandlung auswählen.
Schulmedizin
Eine reine Symptombehandlung erfolgt durch die Gabe sogenannter Entschäumer. Dies sind Arzneimittel mit den Wirkstoffen Dimeticon oder Simeticon. Hiermit werden jedoch nur die Beschwerden, nicht die Ursache behandelt.
Bei bereits bestehenden Erkrankungen gilt es eventuell, die bisherige Medikation zu verändern. Ein Blick auf den Beipackzettel gibt erste Hinweise, ob möglicherweise ein Medikament nicht vertragen wird und/oder Flatulenzen als Neben- oder Wechselwirkung aufgeführt sind.
Ein Gespräch mit Hausärztin oder Hausarzt über mögliche Alternativen ist dann der nächste Schritt. Keinesfalls sollten Sie die bestehende Medikation eigenmächtig absetzen oder verändern.
Ernährungsberatung
Liegen Nahrungsmittelunverträglichkeiten vor, ist die Ernährungsberatung durch einen Fachmann oder eine Fachfrau nötig. Hier wird zunächst die Ernährung genau abgefragt.
Vielleicht wurde in letzter Zeit die Ernährung geändert? Das Führen eines Ernährungstagebuchs über einen längeren Zeitraum erleichtert die Diagnose.
Allgemeine Tipps und Hausmittel
Zu den allgemeinen Tipps zählt als allererstes die Ernährung. Ballaststoffe sind zwar wichtig, doch nicht jeder Mensch verträgt sie und vor allem nicht jede Art davon.
Wer unter Flatulenzen und übelriechenden Winden leidet, der sollte vielleicht nicht unbedingt grobkörniges Vollkornbrot essen. Sondern eher zu einem Brot greifen, das fein gemahlenes Vollkornmehl enthält.
Ebenso ist Rohkost nicht jedermanns Sache und vor allem nicht, wenn sie am Abend gegessen wird. Leicht gedünstetes Gemüse oder Gemüse aus dem Ofen ist viel verträglicher und ebenso wertvoll für die Gesundheit.
Achten Sie darauf, was Ihnen gut tut und was nicht. Ein Ernährungstagebuch hilft hierbei. Notieren Sie sich über eine Zeitlang hinweg alles, was Sie essen und wann und in welchem Umfang Sie darauf mit Beschwerden reagieren.
Mit diesem Wissen können Sie das eine oder andere weglassen oder ersetzen. Finden Sie Ihre eigene Wohlfühlernährung heraus.
Diese sollte natürlich arm an Tierischem, fettarm und reich an Gemüse, Obst und guten Kohlenhydraten sein. Aber so, dass Sie sich dabei wohlfühlen.
Trinken Sie genug stilles Wasser. Alles, was Kohlensäure enthält, wirkt sich negativ auf den Darm aus und kann zu Flatulenzen führen.
Verzichten Sie am besten auf stark blähendes Gemüse und auf Hülsenfrüchte. Bei Beschwerden lindert auch etwas eine Auflage mit Wärme, am besten feuchtwarm.
Dazu tauchen Sie ein Tuch in warmes Wasser, wringen es aus und legen es auf den Bauch. Darüber kommt eine Wärmflasche und noch ein Schal oder eine Decke. Legen Sie sich wenn möglich hin und versuchen Sie, sich zu entspannen.
Yoga
Wer Yoga mag, kann, um Flatulenzen zu mildern, spezielle Übungen durchführen. Das Internet hält eine Vielzahl von Yogaübungen für den Bauch parat.
Wohlfühltee für den Darm hilft bei Flatulenzen
Dieser Wohlfühltee ist wirklich eine Wohltat für den Darm. Vor allem dann, wenn Sie zu Blähungen, Flatulenzen und eventuell auch übelriechenden Winden neigen.
Besorgen Sie sich dafür Anis, Kümmel, Fenchel und Koriander zu gleichen Teilen. Am besten in einem gut sortierten Kräuterladen.
Lassen Sie sich die Saaten leicht anstoßen. Gießen Sie einen gehäuften Teelöffel der Mischung mit einem Viertelliter kochendem Wasser auf und lassen Sie dies circa zehn Minuten ziehen.
Seihen Sie den Tee ab und genießen Sie ihn schluckweise, eine Tasse nach jeder Mahlzeit. Der Tee riecht und schmeckt nicht nur lecker, er hilft auch, den grummelnden Bauch zu beruhigen.
Übrigens – wer eine Darmsanierung macht, sollte diesen Tee auch regelmäßig trinken. Er unterstützt die Therapie.
Naturheilkunde bei Blähungen
Bei dem Beschwerdebild Flatulenzen und übelriechende Winde hat auch die Naturheilkunde eine Menge an Heilpflanzen und Therapiemöglichkeiten parat.
Zuerst wird eine ausführliche Anamnese durchgeführt, um die Ursache der Beschwerden zu ergründen. Bestehende Erkrankungen werden mit aufgenommen und passende Mittel und Therapien zusammengestellt.
Phytotherapie – Bitterkräuter und Pfefferminze gegen Flatulenzen
Bei Blähungen und Flatulenzen tun Bitterkräuter gut. Beispiele dafür sind:
- Schafgarbe,
- Tausendgüldenkraut,
- Pomeranze,
- Anis,
- Kümmel,
- Fenchel,
- Bibernelle,
- Wermut,
- Artischocke.
Fertige Tropfen oder Pulver sind im Handel erhältlich. Die Bitterkräuter müssen über die Schleimhäute aufgenommen werden.
Also am besten ein paar Tropfen oder etwas Pulver auf die Zunge – vor und nach dem Essen. Die Bitterkräuter haben eine appetitanregende Wirkung, stimulieren die Verdauungssäfte und wirken basisch.
Auch die Pfefferminze, in Form von Tee oder auch als Kapsel, kann bei Flatulenzen helfen. In der Naturheilkunde wird bei diesen unangenehmen Beschwerden gern eine Stuhluntersuchung veranlasst, um sich ein Bild des Mikrobioms zu machen.
Leben die Bakterien in einer Symbiose oder eher in einer Dysbiose? Bei letzterem gilt es dann, eine passende Darmsanierung zu empfehlen.
Diese dauert zwar über einige Wochen hinweg, hat aber in der Regel einen positiven Effekt. Gerne wird dabei Heilerde empfohlen, die den Darm von Giften befreit und ihn beruhigt.
Die Betroffenen fühlen sich nach einer Darmkur meist rundherum wohler. Die Beschwerden sind geringer geworden oder gar ganz verschwunden.
Akupunktur und Fußreflexzonenmassage gegen Blähungen
Was die Therapien zu Hause unterstützt, ist in der Praxis die Akupunktur und die Fußreflexzonenmassage. Hier gibt es bestimmte Punkte am Körper und insbesondere am Fuß, die eine kundige Behandlerin oder ein kundiger Behandler durch Nadeln oder Druck aktivieren kann, um die Beschwerden durch Flatulenzen zu verringern. (sw)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Lübbert, Christoph: Bakterielle Fehlbesiedelung des Dünndarms; in: DGIM Innere Medizin, 2023, springermedizin.de
- Glaser, Angela: Du pupst! Besiegen Sie mit natürlichen Methoden Blähungen und Darmwinde, Books on Demand, 2016
- Leppert, Kerstin: Yoga für die Verdauung, Nymphenburger, 2014
- Kopf, Robert: Flatulenz – Blähungen behandeln mit Homöopathie, independently published 2018
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.