Abzocke ist der umgangssprachliche Begriff für Methoden, mit denen eine Bereicherung zu Lasten der Kundinnen und Kunden stattfindet. Dies muss nicht zwangsweise betrügerisches Verhalten sein, sondern es kann beispielsweise auch schlicht ein überteuerter Preis bezogen auf den Nutzen und die Herstellungskosten vorliegen. Im medizinischen Bereich ist beispielweise der Verkauf von Wundermitteln gegen jegliche Gesundheitsbeschwerden ein seit Jahrhunderten bekanntes Abzocke-Modell. Auch bei nachweislich wirksamen Medikamenten steht mitunter jedoch der Vorwurf der Abzocke im Raum, weil der Preis scheinbar unverhältnismäßig hoch ausfällt, wie beispielsweise bei Einführung des Hepatitis-C-Medikaments Sovaldi im Jahr 2014. Inwiefern diese Vorwürfe berechtigt sind, bleibt angesichts der enormen Entwicklungskosten, die Pharmaunternehmen aufbringen müssen, offen. Bei dem Verkauf nachweislich unwirksamer Mittel und bei Werbeversprechen, die schlichtweg nicht eingehalten werden können, ist der Begriff Abzocke indes durchaus berechtigt.
(Bild 1: Jürgen Fälchle/fotolia.com)
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