Duogynon – Anwendung und Wirkung
Duogynon ist ein Medikament der Firma Schering , dass in den 1960er und 1970er Jahren in Deutschland sowohl als Schwangerschaftstest, als auch zur Behandlung ausbleibender Monatsblutungen eingesetzt wurde. Es war als Injektion und Drageeform erhältlich. Obwohl eine britische Studie bereit 1967 einen Zusammenhang zwischen Duogynon und Mißbildungen in der Schwangerschaft herstellte, wurde es in Deutschland weiter vertrieben. Auch ein englisches Verbot des Medikaments 1970 konnte den Verkauf in Deutschland nicht stoppen. 1978 wurde Duogynon in Cumorit umbenannt und weiterhin verschieben. Trotz weltweiter Kritik wurde das Medikament erst 1981 in Deutschland aus dem Verkehr gezogen. Bis 1987 wurde es aber in anderen Ländern wie vielen afrikanischen Staaten, Kolumbien, Mexiko und den Philippinen weiter vertrieben.
Duogynon bedingte Missbildungen
Duogynon wurde aus den weiblichen Sexualhormonen Progesteron und Östradiol zusammengesetzt. Durch die Einnahme des Präparates ließ sich in wenigen Tagen eine Blutung auslösen. Blieb diese aus, deutete das auf eine Schwangerschaft hin. Medienberichten zufolge haben etwa 1.000 Frauen, die Duogynon während der Schwangerschaft eingenommen hatten, kranke oder behinderte Kinder geboren. Zu den zahlreichen Krankheiten und Behinderungen zählten Wasserkopf, Missbildung der Extremitäten, Lippen-Kiefer-Gaumenspalte, Herzfehler und Fehlbildungen der Genitalien, offener Rücken, offener Bauch und offene Harnröhre. Viele Betroffene leiden noch bis heute unter den schweren Auswirkungen des Medikaments.
(Bild 1: fotomek/fotolia.com)
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