Eine eingeschränkte Wahrnehmung von Düften sowie chronische Nasennebenhöhlenentzündungen können auf eine Schmerzmittelunverträglichkeit hinweisen.
01.05.2011
Eine ständig laufende Nase, ein eingeschränkter Geruchssinn und eine Nasennebenhöhlenentzündung kann unter Umständen auf eine Unverträglichkeit von Schmerzmitteln hinweisen. Das erklärte Dr. Jan Löhler vom Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte in Neumünster.
Eine Schmerzmittelunverträglichkeit kann zu Komplikationen wie Entzündungen der Nasennebenhöhlen oder Asthma bronchiale führen. Daher sollte bei vorliegenden Symptomen in jedem Fall ein Facharzt für Hals-Nasen-Ohren aufgesucht werden, wie der Verband der HNO Ärzte betont. Betroffene könnten an einer Unverträglichkeit leiden, die aufgrund einer Störung der Aufnahme der Arachidonsäure bedingt ist. Die Schmerzmittel-Unverträglichkeit fördert bzw. verstärkt vorhandene Entzündungen.
Patienten mit chronisch entzündeten Nasennebenhöhlen leiden zumeist unter schlecht belüfteten Nasennebenhöhlen. Daher sind oftmals die Nasennebenhöhlen dauerhaft angeschwollen. Liegen derartige Symptome vor, sollten Betroffene einen Arzt aufsuchen, um eine Unverträglichkeit überprüfen zu lassen. “Bei nachgewiesener ASS-Intoleranz empfiehlt sich eine Art Hyposensibilisierung, ähnlich wie bei einer Allergie, das heißt der Patient nimmt unter ärztlicher Anleitung ASS in geringen, sich langsam steigernden Dosen ein, um durch Gewöhnung eine Tolerierung zu erreichen.”, so Löhler.
Schmerzmittel verstärken körperliches Ungleichgewicht
Nehmen Patienten zusätzlich Schmerzmittel mit dem Wirkstoff Acetylsalicylsäure (Arzneien wie Aspirin, Anti-Rheumatika, ASS oder Ibuprofen) ein, so verstärkt sich das körperliche Ungleichgewicht zunehmend. Stellt der Facharzt eine Schmerzmittelunverträglichkeit fest, so können verschiedene Therapien eingeleitet werden. Eine Behandlungsform ist die Hyposensibilisierung, bei der der Patient unter ärztlicher Anleitung zunächst in geringen Dosen Acetylsalicylsäure zu sich nimmt. Wird der Wirkstoff gut vertragen, kann die Dosis nach und nach erhöht werden. Der Körper kann sich somit schrittweise an den Stoff zu gewöhnen, auf den er anfangs übermäßig stark reagierte. In den meisten Fällen kann eine Tolerierung erreicht werden. Beschriebene Beschwerden können jedoch auf eine Vielzahl von anderen vorliegenden Unverträglichkeiten hindeuten. Eine hinreichende Diagnose kann nur der HNO-Arzt stellen. (bs)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.