Schließung der City BKK für die Versicherten ein Schock
05.05.2011
Zahlreiche Versicherte der City BKK sind geschockt. Nachdem die Krankenkasse bekannt gegeben hat, dass sie ab dem 01. Juli den Betrieb einstellen wird, stehen insbesondere die älteren Versicherten häufig relativ ratlos da, erklärte Katja Hilbold, Sprecherin der City BKK.
Immer wieder wurde in den vergangenen Monaten über eine mögliche Pleite der City BKK spekuliert, Anfang der Woche war es dann soweit: Das Bundesversicherungsamt (BVA) verfügte die Schließung zum 1. Juli, weil die „wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Krankenkasse nicht mehr auf Dauer gesichert“ werden könne. Für die rund 168 000 Versicherten ein Schock, denn vielen ist unklar welche Auswirkungen dies für sie persönlich bedeutet. Daher hat die City BKK eine Beratungshotline eingerichtet, unter der sich die Betroffenen über die möglichen Konsequenzen informieren können.
Beratungshotline informiert über die Schließung der City BKK
Mit der Schließung der City BKK hat das Bundesversicherungsamt erstmals seit Einführung des Gesundheitsfonds ein entsprechendes Insolvenzverfahren eingeleitet. Für die knapp 170.000 Mitglieder endet ihr bisheriges Versicherungsverhältnis zum 01. Juli, anschließend müssen sie sich nach einer neuen Krankenversicherung umsehen. Um die Versicherten möglichst umfassend über das bevorstehende Prozedere zu informieren, hat die City BKK eine Beratungshotline eingerichtet, bei der momentan die Leitungen nie stillstehen. Viele Versicherte seien geschockt, „es gibt sogar Tränen“, berichtet die Sprecherin der City BKK, Katja Hilbold gegenüber der „Berliner Morgenpost“. Insbesondere ältere Mitglieder der City BKK seien häufig extrem verunsichert und wüssten nicht, wie sie mit der Situation umgehen sollen. Vor allem die Frage nach der künftig Versicherung stelle die betroffenen Seniorinnen und Senioren vor erhebliche Probleme, da das Wahlrecht zwischen den zahlreichen Anbietern sie verwirre, erklärte Katja Hilbold. Bei den Gesprächen mit der Beratungshotline zeigten sich viele ältere Menschen damit überfordert, sich sofort eine neue Kasse zu suchen, betonte die Sprecherin der City BKK. Doch die City BKK könne ihre Mitglieder nicht bei der Auswahl der zukünftigen Krankenversicherung beraten, da dies Privatsache sei, so Hilbold weiter. Die seit Mittwoch geschaltet Hotline diene ebenso wie die Informationen im Internet und der in den kommenden Tagen noch zu verschickende Info-Brief dazu, alle Versicherten über die Schließung zum 1. Juli zu informieren. Weiterreichende Informationen oder Beratungen sind nach Angaben der City BKK-Sprecherin nicht vorgesehen.
Versicherte der City BKK müssen sich eine neue Krankenversicherung suchen
Für die Versicherten der City BKK stellt die Schließung an sich keine außergewöhnlichen Nachteile dar. Sie müssen sich jedoch zum 01. Juli eine neue Krankenversicherung suchen und können nicht länger auf die möglicherweise bereits bekannten Ansprechpartner der City BKK zurückgreifen. Damit verbunden ist unter Umständen ein leichter Vertrauensbruch, vor allem bei den Menschen, für die „die Krankenkasse ein wichtiger Schutz“ ist, „den sie sehr bewusst gewählt haben“, erklärte die Sprecherin der City BKK. Doch eine andere Option haben die Versicherten nicht, denn die durch das Bundesversicherungsamt verkündete Schließung ist unabwendbar. Die City BKK hatte in den vergangenen Jahren immer höhere Schulden angehäuft und diese zuletzt versucht mit einem Zusatzbeitrag in Höhe von 15 Euro zu reduzieren. Durch den hohen Zusatzbeitrag verließen jedoch zahlreiche, vor allem junge und gesunde Versicherte die City BKK, so dass ein weiterer Anstieg des Defizits abzusehen war. Das Bundesversicherungsamt zog daraufhin die Notbremse und verkündete nun die Schließung der City BKK. Wobei auch die Abwicklung der insolventen Krankenkasse erhebliche Kosten mit sich bringen wird. Zwischen 135 und 150 Millionen wird die Insolvenz der City BKK voraussichtlich kosten.
Mitarbeiter der City BKK ebenfalls ratlos
Neben den Versicherten stehen auch die Beschäftigten der City BKK seit Bekanntgabe der Schließung relativ ratlos da. Zwar haben viele der rund 400 City BKK-Mitarbeiter unkündbare Arbeitsverträge, doch ihre Zukunft ist dennoch ungewiss. Ob sie eventuell bei den anderen Betriebskrankenkassen oder den Landesverbänden untergebracht werden können, sei bislang nicht geklärt, so die Sprecherin der City BKK. Bei den Beschäftigten mit kündbaren Arbeitsverträgen, werde das Arbeitsverhältnis indes beendet und sie müssen sich zum 01. Juli eine neue Arbeitsstelle suchen, erklärte Hilbold. (fp)
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Bild: Claudia Hautumm / pixelio.de
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