Mitarbeiter der Charité-Tochterfirma im Streik
09.05.2011
Während der beinahe einwöchige Streik der Pflegekräfte des Berliner Universitätsklinikums Charité am vergangenen Freitag als „vorerst als beendet“ erklärt wurde, setzen die rund 600 Beschäftigten der Charité-Tochterfirma Charité Facility Management (CFM) den Arbeitsausstand fort. Neben den Streikaktionen werden auch Proteste geplant, wie es hieß.
Streik bei Tochterfirma fortgesetzt
Der Streik beim Charité-Tochterunternehmen „Charité Facility Management GmbH“ (CFM) ist am Montag auf unbestimmte Zeit fortgesetzt worden. Nach Angaben der Gewerkschaft „Verdi“ sei die Geschäftsführung des Unternehmens bislang nicht auf die Forderungen der Arbeitnehmer eingegangen, so dass man den Arbeitskampf nun ausweiten werde. Am Montag haben rund 600 Angestellte der CFM die Arbeit niedergelegt.
Einschränkungen des Klinikbetriebs
Zwar haben Pflegekräfte und technische Angestellte des Haupthauses der Charité die Arbeit wieder begonnen, allerdings werde es auch durch den Streik bei der CFM beim Klinikbetrieb zu starken Einschränkungen kommen. So könne der reguläre Betrieb der Klinik „in absehbarer Zeit“ wieder außer Kontrolle geraten, sagte die Gewerkschafterin Helga Spies. Die Bediensteten der CFM sind für den Postverkehr, Logistik, OP-Sterilisationen, Reparaturen und zum Teil für Krankentransporte verantwortlich.
CFM Angestellte ohne Tarifvertrag
Die CFM gehört in der Mehrheit zu 51 Prozent der Charité und damit dem Land Berlin. Die restlichen 49 Prozent gehören zu Vamed Deutschland, der Dussmann Gruppe sowie Hellmann Worldwide Logistics. Die Mitarbeiter der Betriebes streiken für einen einheitlichen Tarifvertrag. Teilweise verdienen die Angestellten nur rund vier bis sieben Euro Brutto in der Stunde. Daher seien deutliche Lohnzuwächse von Nöten, wie Spies betont. Bezeichnend sei auch, dass sich der SPD-Linke Senat zu den „skandalösen Löhnen“ nicht äußert, wie die Gewerkschafterin kritisierte.
Die Verhandlungen der Tarifparteien der Universitätsklinik werden noch die ganze Woche andauern. Die Charité Klinikleitung hatte am Freitag überraschend ein neues Angebot unterbreitet, nachdem die Angestellten in Einzelschritten Lohnerhöhungen erfahren. Für die Angestellten der CFM wurden noch keine Angebote vorgeschlagen. (sb)
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