Therapie bei EHEC Infektionen: Auf keinen Fall Antibiotikum verabreichen
24.05.2011
Obwohl die EHEC Erreger (Enterohämorrhagische Escherichia coli) ein Bakterium sind, sollten Ärzte Patienten in keinem Fall Antibiotika Medikamente verabreichen. Die gesundheitliche Situation des Erkrankten könnte sich durch antibiotische Gabe deutlich verschlimmern, wie Professor Dr. med. Thomas Schneider vom Universitätsklinikum Charité in Berlin Medizinerkreise warnte.
Auf keine Fall Antibiotika bei EHEC Infektionen
Patienten, bei denen der Verdacht besteht, sie haben sich mit dem gefährlichen EHEC Keim infiziert, sollten auf keinen Fall ein Antibiotikum verabreicht bekommen. „Das kann die Situation des Betroffenen verschlimmern“, warnte Dr. Schneider, Experte für Infektionskrankheiten am renomierten Uniklinikum Charité. „Wenn die Bakterien durch das Antibiotikum in großem Umfang zerfallen, werden vermehrt Gifte aus den Bakterien freigesetzt“, erläuterte der Mediziner gegenüber der Nachrichtenagentur „dpa“. In einem solchen Fall kann zu schwerwiegenden Komplikationen wie dem hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS) kommen. Das bedeutet akute Blutarmut und Nierenschäden. Die Gifte greifen die Darmschleimhaut an und zerstören die roten Blutkörperchen, was wiederum die Nieren stark beschädigt. Eine solche Schädigung kann bei einem schweren Verlauf bis zum akuten Nierenversagen führen. Tritt eine solche Komplikation auf, so benötigt der Patient umgehend eine Dialyse (Blutwäsche). Ansonsten verläuft die Krankheit tödlich.
Viel Flüssigkeit und Salzverlust regulieren
Wie bei allen Durchfall-Erkrankungen ist es wichtig, viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen, um eine innere Austrocknung zu verhindern. Zudem ist die zusätzliche Gabe von Salz wichtig, um den Salzverlust auszugleichen. Neben dem Experten rät auch das Robert Koch-Institut (RKI) dringend von der Gabe antibiotischer Arzneimittel ab. Es bilden sich schnell Antibiotika Resistenzen, das Ausscheiden der Keime verlängert sich und durch die Toxinbildung verschlimmert sich der Zustand des Patienten.
Hauptsymptome der bakteriellen Erkrankung sind Übelkeit, Erbrechen, Akute Bauchschmerzen, blutiger Durchfall und Fieber. Wer bereits mehre Tage an Durchfall leide, sollte unbedingt einen Arzt aufsuchen oder am Besten sofort in den klinische Notfallambulanz. "Wenn man die schlimmste Form hat, nicht zu spät in die Klinik kommt und alles ordnungsgemäß abläuft, kann man das in der Regel ganz gut abfangen." Langzeitfolgen sind nicht in der Regel nicht zu erwarten, es sei denn, die Nieren sind schon vor Beginn der Infektionskrankheit geschädigt gewesen. (sb)
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Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
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