Traditionelle Chinesische Medizin reduziert Medikamentenverbrauch bei Gelenkschmerzen
21.06.2011
Schmerzen in Händen, Füßen und beim Laufen, Qualen beim Kämmen, Waschen und Anziehen – 25 Millionen Menschen in Deutschland leiden an schmerzhaften Gelenkerkrankungen. Dabei gestalten sich die Ursachen unterschiedlich: Stehen Entzündungen im Vordergrund, sprechen Mediziner von Rheuma im engeren Sinne. Ein gestörter Knorpelstoffwechsel oder -verschleiß führt zur nicht minder schmerzhaften Arthrose. Oftmals beschränkt sich die Behandlung auf den Erhalt der Gelenkbeweglichkeit durch Krankengymnastik oder medikamentöse Schmerzlinderung. Letztere hat besonders bei langjähriger Einnahme gefährliche Nebenwirkungen. Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) verschafft Betroffenen oft langfristige Besserung und reduziert zudem den Medikamentenverbrauch mitsamt Nebenwirkungen.
„Kernbaustein der TCM ist die chinesische Arzneitherapie. Hier stellen wir nach genauer Diagnose chinesische Roharzneien individuell zusammen“, erklärt Dr. Christian Schmincke, Allgemeinmediziner und Leiter der TCM-Klinik am Steigerwald. „Dabei ist es wichtig, chinesische Therapieverfahren an die Bedürfnisse westlicher Patienten anzupassen“, so der auf TCM spezialisierte Mediziner. Pflanzliche Bestandteile wie Rinden, Wurzeln oder Blüten versprechen ein hohes Wirkungspotenzial. Sie wecken Selbstheilungskräfte und steuern sie gezielt. Schon die Diagnostik der TCM gestaltet sich vollkommen anders, als in der Schulmedizin. Für die TCM ist das kranke Gelenk die Folge eines gestörten Gleichgewichts des ganzen Menschen. Darum nehmen sich TCM-Experten viel Zeit für die Krankengeschichte des Patienten. Mit Hilfe der chinesischen Diagnostik erkennen sie Krankheitsursachen, welche die Schulmedizin nicht in Betracht zieht. Die Puls- und Zungendiagnose hilft dabei, feinste Körpersignale zu empfangen. Allein bei der Pulsdiagnostik unterscheidet der Experte rund 30 Pulsqualitäten. Zudem erkennt er an der Zunge, ob und wie sich der Körper von „inneren Abfallstoffen“ befreit.
Entsprechend den Beschwerden des Patienten stehen Akupunktur und die sanfte Körpertherapie des Qi Gong als Therapieoptionen zur Verfügung. Sie harmonisieren den Energiefluss im Körper. Auch die Moxibustion – die Erwärmung wichtiger Energiepunkte mit Beifußkraut – sorgt dafür, dass die Krankheit nach und nach ausheilen kann. Dokumentierte Ergebnisse sprechen eine klare Sprache: Über 70 Prozent der Patienten mit Gelenkschmerzen erfahren nach einer Behandlung mit chinesischer Medizin eine deutliche Besserung und können ihren Alltag wieder selbstständig bewältigen – ohne dauerhaften Medikamenten-Cocktail. (pm)
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