Internationale Weltstillwoche unter dem Motto: „Stillen – sprich darüber!“
04.10.2011
Am heutigen Tag beginnt die internationale Weltstillwoche. Das Motto der diesjährigen Aktionswoche lautet: „Stillen, sprich darüber!“ Mehrere Veranstaltungen und Kampagnen klären über die hohe Wertigkeit des Stillens auf.
Die Weltstillwoche wurde erstmals von der „World Alliance for Breastfeeding Action“ organisiert. Sie ist die größte weltweite Kampagne die das aktive Stillen von Säuglingen propagiert. Die bekanntesten Organisationen die der Aktionswoche angehören, sind die Weltgesundheitsorganisation WHO und UNICEF. Weltweit werden in mehr als 120 Ländern still-fördernde Aktionen durchgeführt. Hierzulande wird die Weltstillwoche jedes Jahr in der 40. Kalenderwoche durchgeführt. In allen größeren Städten finden daher Informationsveranstaltungen, Aufführungen und Online-Kampagnen statt.
Positive Gesundheitseffekte für das Kind
In der Aktionswoche geht es darum, die Vorteile des Stillens für die Gesundheit des Kindes zu vermitteln. Das wichtigste Argument für das Stillen gegenüber der künstlichen Säuglingsnahrung ist der Schutz vor Infektionskrankheiten. Mehrere wissenschaftliche Untersuchungen hatten ermittelt, dass gestillte Babys einen um bis 60 Prozent höheren Schutz vor Infektionen besitzen. Eine US-Amerikanische Studie aus dem Jahre 2004 kam während einer Metastudie zu dem Ergebnis, dass das Stillen die Säuglingssterblichkeit erheblich vermindert. Nicht nur während der Stillzeit sondern auch lange danach zeigten sich zahlreiche Positiveffekte auf die Gesundheit. Bei einer spanischen Langzeitstudie fanden Forscher heraus, dass gestillte Kinder im weiteren Lebensverlauf seltener krank werden.
Verantwortlich für die gesundheitsfördernden Effekte sind die überaus wertvollen Nährstoffzusammensetzungen der menschlichen Muttermilch. Durch das Stillen erhält das Kind Antikörper und Immunzellen des mütterlichen Immunsystems. Besonders die gleich nach der Geburt in den ersten 18 bis 36 Stunden gebildete Vormilch beinhaltet einen hohen Anteil von Antikörpern und ist daher für den Schutz vor Erkrankungen des Kindes fundamental wichtig. Auch Mütter profitieren vom Stillen. Einige Studienarbeiten weisen daraufhin, dass Stillen das Risiko von Eierstock- und Brustkrebs reduziert, wie Prof. Dr. Elisabeth Pott, Chefin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung erklärte.
Über das Stillen sprechen
Das Motto der diesjährigen Aktionswoche „Stillen – sprich darüber!“ soll Mütter ermuntern, über das Stillen in ihrem sozialen Umfeld zu sprechen. Die Familie, Freunde, Kinder und Verwandte sollen an den Erfahrungen teilnehmen und ihren Erfahrungsschatz im Anschluss weitergeben. „Stillende Mütter können sich in vielfältigen Situationen austauschen, ob über schöne Momente des Stillens, schwierigere Bedingungen, Lösungswege oder Begleitumstände, ob im Stilltreff, im Internet, privat oder zufällig“ wie eine Sprecherin des Arbeitskreises Freier Stillgruppen e.V. das Motto erklärte. Schwangere suchen häufig selbst das Gespräch, um viel über das Stillen zu erfahren. Mütter die stillen, sollten daher ihre Erfahrungen unbedingt weitertragen.
Rund 80 Prozent aller Mütter stillen ihr Kind nach der Geburt. Nach gut sechs Monaten stillen nur noch 50 Prozent der Mütter. Wie an den Zahlen erkennbar, geben viele Mütter das Stillen vorzeitig auf. Oft sind mangelndes Wissen über die Wertigkeit des Stillens, zu wenig Unterstützung der Familie, die Angst vor einer hängenden Brust oder Stillprobleme für das frühzeitige Abstillen verantwortlich. Die Aktionswoche soll dazu beitragen, aufgeführte Gründe bereits im Vorfeld zu beseitigen, damit Neugeborene unbeschwert und gestillt aufwachsen können. (sb)
Lesen Sie zum Thema:
Tipps zum erfolgreichen Stillen
Kuhmilchallergie tritt bei Babys nach 4 Wochen auf
Unbekannte Ursache des plötzlichen Kindstod
Melkfrische Milch direkt vom Bauernhof ist gesund?
Erstmilch von Kühen beugt Durchfall vor
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.