Eine verschleppte Mittelohrentzündung kann schmerzhafte und gesundheitliche Folgen haben
06.01.2012
Patienten sollten eine Mittelohrentzündung unbedingt ernst nehmen und nicht zu viel Zeit bis zur Erstbehandlung verstreichen lassen. Die Folgen einer nicht behandelten Ohrentzündung können für Patienten sehr schmerzhaft und gefährlich sein, wie Dr. Michael Deeg, Chef des Landesverbandes Baden-Württemberg vom Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte (HNO) erklärte. Wird die Mittelohrentzündung nicht rechtzeitig therapiert, so könne sich der Infekt zu einer schlimmen Mastoiditis entwickeln.
Bei einer akuten Entzündung der Schleimhäute des Mittelohrs (Otitis media acuta) verspüren Betroffene meist pulsierende Schmerzen im Ohr, Fieber, pochende Ohrengeräusche, eine Beeinträchtigung des Hörvermögens sowie manchmal Schmerzen an den Schläfen. Die Infektion kann bakterielle oder virale Ursachen haben.
Entzündungen der Ohrknochen
Bei einer Mastoiditis werden die Knochen im Ohr (Mastoid) in Mitleidenschaft gezogen und vereitern. Sichtbare Symptome der Krankheit sind stark gerötete Schwellung hinter der Ohrmuschel. Scheinbar steht das Ohr etwas ab. Bei Berührung empfinden Patienten starke Schmerzen und es gesellt sich als Abwehrreaktion des Körpers Fieber hinzu.
Nach Meinung des HNO Spezialisten Deeg sollte spätestens dann die Gabe mit antibiotischen Mitteln beginnen. Reicht die Antibiotika-Therapie nicht aus, muss in seltenen Fällen das betroffene Knochengewebe operiert werden. Gehen Patienten trotz der erkennbaren Beschwerden nicht zum Arzt, kann es schlimmstenfalls sogar zu einer Hirnhautentzündung kommen, die weitreichende Folgen nach sich ziehen kann.
Wer also an nicht endenden Ohrenschmerzen leidet und den Verdacht auf eine Mittelohrentzündung hegt, sollte rechtzeitig zum Hals-Nasen-Ohrenarzt gehen. Die Mastoiditis ist die am häufigsten vorkommende Komplikation einer akuten Mittelohrentzündung, die oft bei Kleinkindern und Babys diagnostiziert wird. (sb)
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Bild: S. Hofschlaeger / pixelio.de
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