Drohende Einschränkung der Verfügbarkeit homöopathischer Arzneimittel löst weltweiten Protest au
26.05.2012
Ein Entwurf der britischen Medicines and Healthcare Products Regulatory Agency (MHRA) – dies ist die medizinische Zulassungs- und Aufsichtsbehörde für Arzneimittel in Großbritannien – sieht eine Änderung des Arzneimittelrechts vor, die es Herstellern verbieten soll, Arzneimittel, die nicht offiziell lizenziert sind, zu versenden. Diese Regelung würde aber auch die Mehrheit der homöopathischen Arzneimittel in England betreffen, da nur etwa 60 von ihnen lizenziert sind. Diese Mittel sollen dann nur noch im Handverkauf in wenigen Apotheken erhältlich sein, könnten nicht mehr telefonisch oder online bestellt werden und dürften auch in Praxen nicht mehr verabreicht werden.
Diese geplante Änderung des englischen Arzneimittelrechtes ist auch für homöopathische Ärzte in Deutschland relevant! Auch wenn die Situation zwischen Deutschland und England nicht direkt vergleichbar ist; gibt es doch die Tendenz, Verschärfungen in einem Land dann auch auf andere Länder der EU anzuwenden. Immer öfter werden in Europa Vorschriften, die im allgemeinen Arzneimittelrecht durchaus sinnvoll sein mögen, auch auf homöopathischen Arzneimittel angewendet, was häufig nicht sinnvoll ist, da Herstellungsprozesse, Verordnungspraktiken und Risikopotential sich sehr von der konventionellen Medizin unterscheiden. Die mögliche Änderung aber hat auch ganz praktische Konsequenzen für die Versorgung mit homöopathischen Arzneimitteln in Deutschland: Etliche seltenere Mittel sind in Deutschland nicht mehr verfügbar und konnten bisher aus England bezogen werden.
Machen Sie mit!
Eine kleine Unterschriftenaktion eines englischen Herstellers wächst gerade zu einer internationalen Protest-Lawine heran. Ursprünglich sollten hier 100 Menschen für eine Petition an den zuständigen Ausschuss im englischen Parlament gewonnen werden. Inzwischen haben sich mehr als 14.000 Menschen mit ihrer Unterschrift für die freie Verfügbarkeit der homöopathischen Arzneien ausgesprochen. Neben Unterzeichnern aus Großbritannien, finden sich mittlerweile auch zahlreiche Unterzeichner aus dem gesamten Commonwealth, aus ganz Europa und der ganzen Welt. (pm)
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