Mehr Menschen sterben am eigenen Geburtstag
18.06.2012
Laut einer Studie des wissenschaftlichen Teams um den Psychiater Vladeta Ajdacic-Gross von der Universität Zürich sterben Menschen häufiger am Tag des Geburtstags, als an anderen Tagen. Für die Untersuchung werteten die Forscher die Sterbedaten von rund zwei Millionen Verstorbener aus. Dabei gelangten sie zu dem Ergebnis, dass das Sterberisiko am eigenen Geburtstag um 14 Prozent höher liegt, als an anderen Tagen. Besonders hoch sei das Risiko, einem Herzinfarkt zu erliegen. Im Vergleich sei das Herzanfall-Risiko um 18,6 Prozent erhöht, so Ajdacic-Gross. Auch würden mehr Menschen an Krebs sterben, als an vergleichbaren Tagen. Das Risiko sei hier um gut 10 Prozent höher.
Frauen würden laut Studiendaten ein um 21,5 Prozent gesteigertes Risiko verfügen, am Geburtstag einen Schlaganfall zu erleiden. Stark erhöht sei zudem bei den Männern das Suizid-Risiko. Am Geburtstag, so die Forscher, bestehe ein um 35 Prozent gesteigertes Risiko, einen Selbstmord zu unternehmen.
Über die Gründe können die Wissenschaftler nun Mutmaßungen anstellen. Sie glauben, dass die meisten Menschen an ihrem Ehrentag vermehrt unter Anspannung stehen und daher an Stress leiden. Daher raten Experten, das Wiegenfest eher entspannt anzugehen und statt eine große Feier zu veranstalten, lieber im engen Kreis entspannt essen zu gehen.
Eine Meldung des Online-Portals „Rentner-News“, nachdem ein gewisser "Bernd Hinterlader" vom "Institut für angewandte Nekrophilie" den Studiendaten anhand eigener Auswertungen widerspricht, stellte sich nach eingehenden Recherchen unserer Auffassung als unwahr heraus. Weder das benannte Institut noch ein Experte namens „Bernd Hinterlader“ war für eine Stellungnahme zu ermitteln. Dieser habe angeblich gesagt, dass eine eigene Analyse von mehr als 4 Millionen Datensätzen weltweit Verstorbener zu anderen Resultaten gelangt sei. So soll die Todeszeit „in nahezu allen Fällen nicht auf den jeweiligen Geburtstag sondern auf den Sterbetag“ fallen. (sb)
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