Erwerbslose stärker von chronischen Krankheiten betroffen
23.06.2012
Hartz IV Bezieher sind häufiger von chronischen Krankheiten und Gesundheitlichen Störungen betroffenen, als Personen, die einer Erwerbstätigkeit nachgehen. Das ergeht aus der Antwort (17/9860) einer kleinen Anfrage der Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen an die Bundesregierung. Die Bundesregierung erklärte, die Daten entstammen aus Analysen der Patientendaten der gesetzlichen Krankenkassen sowie aus dem repräsentativen „Gesundheitssurveys“ des Robert Koch-Instituts (RKI). Demnach sind Erwerbslose vor allem von Depressionen und Schlafstörungen betroffen, wie es hieß.
Die Bundesregierung räumte allerdings in seiner Antwort ein, dass Arbeitslose im Vergleich zu Erwerbstätigen verhältnismäßig geringer an primär-präventiven Seminaren und Kursen der Kassen teilnähmen. Darüber hinaus würde das Bundesgesundheitsministerium vielfach Initiativen und Ansätze „zur Stärkung der Gesundheit“ auch bei Hartz-IV-Empfängern fördern. „Diese sind zu Recht bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, den Sozialleistungsträgern und ihren Verbänden angesiedelt.“ Weitere Maßnahmen zum Wohle der Gesundheit von Erwerbslosen seien nach Meinung der schwarz-gelben Koalition daher nicht von Nöten.
Im vergangenen Jahr erklärte die Bundesagentur für Arbeit, dass rund 330.000 Menschen im Hartz IV-Bezug als dauerhaft krank gelten und daher nur eingeschränkt dem Arbeitsmarkt zur Verfügung ständen. Das IGES-Institut formulierte in einem einem Studienbericht über „Krankheit und Hartz-IV“ dass „Arbeitslosigkeit zu Stress eigener Art“ führe. Demnach leiden überproportional viele Erwerbslose an psychischen Leiden. Durch eine ungenügende Ernährungsweise leiden zudem viele Betroffene an Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes Typ II. (bs)
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