Kaum Schimmelpilze und keine Schadstoffe: Toastbrote konnten bei Test überzeugen
28.07.2012
Neben Brotsorten wie Korb- oder Vollkornbrot essen die Deutschen am Liebsten Toastbrot. Die Stiftung Warentest e.V. hat in einer Studie verschiedene Sorten und Anbieter getestet. Vor allem kostengünstige Produkte konnten zum Teil guter Resultate erreichen.
Obwohl Ernährungsexperten vor einem übermäßigen Verzehr von Toastbrot warnen, gehören die praktischen Scheiben in verschiedenen Variationen zu den beliebtesten Frühstücksutensilien in Deutschland. Grund genug für die Experten der Stiftung Warentest, Mehrkorn-, Vollkorn-, und Buttertoast genauer unter die Lupe zu nehmen. Im Fokus des Tests standen nicht gesundheitliche Aspekte, sondern vor allem Inhaltsstoffe, Frische, Preis und Qualität.
Insgesamt wurden sechs Mehrkorntoast, neun Vollkorntoast und elf Buttertoast Sorten unterschiedlicher Fabrikanten getestet. Neben dem Aussehen und Preis waren subjektive Sinneserfahrungen wie Geschmack, Geruch und Mundgefühl für die Experten von hoher Bedeutung. Im Labor wurden die Scheiben zusätzlich auf Inhaltsstoffe und Zusammensetzung untersucht. Wichtig in diesem Zusammenhang waren auch eventuelle vorhandene Schadstoffe, Keime oder Schimmelpilze.
Testsieger war Golden Toast
Keines der 28 Prädikate konnte die Stiftung Warentest vollends zufrieden stellen. Demnach wurden keine Bestnoten erteilt. Dennoch kann von einem durchaus respektablen Ergebnis gesprochen werden, da alle Toast-Sorten entweder mit „gut“ oder „befriedigend“ bewertet wurden. Erfreulich aber auch: Kein Toastbrot wurde mit „mangelhaft“ oder „schlecht“ benotet. Für Verbraucher lohnt aber ein Blick auf den Preis. Denn die Unterschiede waren zum Teil deutlich erkennbar.
Testsieger der Studie wurde das Buttertoast des Markenherstellers „Golden Toast“ für 1,29 Euro. Um fast zwei Drittel günstiger und beinahe ebenso gut schnitt das „Goldbären Buttertoast“ der Eigenmarke von „Aldi Nord“ ab. Hier müssen Verbraucher lediglich 49 Cent für eine Packung bezahlen. Ebenso gut schnitt in der Kategorie „Vollkorntoast“ ebenfalls der Hersteller „Golden Toast“ ab. Das Produkt war das einzige in seiner Gruppe, dass auch am Ende des Mindestesshaltbarkeitsdatum (MHD) noch „alle Kriterien von sensorischer Qualität“ erfüllte. Andere Sorten zeigten zum Ende des MHD Geruchsbeeinträchtigungen. „Sie rochen nicht mehr frisch und leicht alt“, kritisierten die Autoren der Untersuchung. Die meisten Ballaststoffe der Vollkorntoasts enthielt das „Bio-Dinkel-Vollkorntoast“ des Lebensmittelherstellers „Herzberger“.
Schlechte Bewertung für Bioprodukte
Mit Bioprodukten werden besondere qualitative Erwartungen seitens der Verbraucher verknüpft. Diese Produkte sind meistens teurer als die konventionellen. Doch in der Kategorie „Buttertoast“ gehörten zwei Bioerzeugnisse sogar zu den Testverlierern. Nur eine „befriedigende Note“ bekam laut der Stiftung Warentest das Produkt „Das Backhaus“ von „Bioland“. Das Toast würde „eher nach Graubrot schmecken und riechen“, so die Tester. Eine ebenfalls schlechte Zensur erhielt das Buttertoast von „Mühlengold“ des Discounters „Aldi Süd“. Das Toast hätte beinahe die Note „Vier“ erworben und kam über die Bewertung „3,5“ nicht hinaus. Hier bemängelten die Experten beispielsweise die „ungleiche Krume, den Geschmack nach Butterschmalz und deutlich vorhandene Schlieren“.
Bei den Mehrkorn-Toasts konnte „Balance Toast“ die Tester überzeugen und schnitt mit einer Bewertung von 1,7 ab. Zwar konnte die hauseigene Marke von „Penny-Markt“ die Note 3,0 erreichen, dennoch gehörte das Mehrkorntoast zum Schlusslicht in dieser Gruppe.
Toastbrot enthält einen hohen Anteil an Weißmehl. Durch den übermäßigen Verzehr werden Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes und Adipositas begünstigt. In der Kalorienanzahl unterschieden sich die einzelnen Varianten kaum. Die meisten Ballaststoffe lieferten die Vollkorntoast-Sorten. Den wenigsten Fettanteil wiesen die Buttertoasts auf.
Kaum Schimmelpilze und keine Schadstoff-Probleme
Bei den Laboruntersuchungen auf Schadstoffe und mikrobiologische Verunreinigungen hatte die Stiftung Warentest nur wenig zu bemängeln. Nur in ein paar Sorten fanden sie am Ende des Mindestesshaltbarkeitsdatum minimale Spuren von Schimmelpilzen. Auch Schadstoffe wurden kaum gefunden, so die Tester. Punktabzüge erhielten jedoch Produkte, wenn diese keine gleichmäßigen Poren aufwiesen und die Konsistenz zu fest war. Schmeckte die Scheiben trocken, fad oder waren bröselig, gab es ebenfalls Abzüge. Die meisten Hersteller preisen ihre Produkte damit an, diese seien „ohne Zusätze von Konservierungsstoffen“. Die Stiftung Warentest konnte bei diesen Sorten tatsächlich auch keine konservierende Stoffe finden.
Keine schwarzen Stellen abkratzen
Soll sich das Toastbrot länger halten, „empfiehlt es sich das Brot einzufrieren“, wie die Autoren berichten. Die Scheiben können aus der Verpackung bei Bedarf einzeln herausgenommen werden. Wurde ein Toast im Toaster zu lange gebacken und zeigte im Anschluss dunkle bis schwarze Stellen, so sollten Konsumenten die Stellen „nicht abkratzen“. Zum einen leide der Geschmack und zum anderen ist seit längerer Zeit bekannt, dass verbrannte Stellen an Lebensmitteln die Entstehung von Krebs begünstigt. (sb)
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