Vierzehn Menschen in Uganda an Ebolafieber verstorben
29.07.2012
In Uganda sind mehrere Personen an Ebola erkrankt, 14 Menschen im ugandischen Distrikt Kibaale starben an den Folgen der Infektion. Das Ebolavirus ruft beim Menschen sogenanntes hämorrhagische Fieber (Fiebererkrankung mit Blutungen) hervor, das in 50 bis 90 Prozent der Fälle einen qualvollen Tod der Patienten zur Folge hat.
Die als Ebolafieber bezeichnete Infektionskrankheit, ist bis heute nicht therapierbar. Auch Schutzimpfungen gegen Ebola existieren bislang nicht. Zwar sind Ausbrüche im Vergleich zu anderen viralen Infektionskrankheiten relativ selten, doch aufgrund der hohen Ansteckungsgefahr und den oftmals tödlichen Folgen, ist Ebola besonders gefürchtet. So betrachtet die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die derzeitige Entwicklung in Uganda mit äußerster Sorge und hat Experten zur Eindämmung der Infektionen in die betroffene Region entsandt. Bislang sind mindesten 20 Menschen im Zuge des aktuellen Ausbruchs an den gefährlichen Erregern erkrankt, knapp 75 Prozent der Infizierten sind verstorben.
WHO entsendet Experten zur Bekämpfung von Ebola nach Uganda
Im ostafrikanischen Uganda wüteten in der Vergangenheit bereits mehrfach Ausbrüche des Ebolafiebers, wobei im Zuge der bislang schlimmsten Infektionswelle mehr als 200 Todesfälle zu verzeichnen waren. Die WHO ist daher angesichts der aktuellen Infektionen im Distrikt Kibaale – rund 200 Kilometer westlich der ugandischen Hauptstadt Kampala – alarmiert und hat eigene Experten zur Vermeidung der weiteren Ausbreitung in die Region entsandt. Unterstützt werden sie von Fachleuten des ugandischen Gesundheitsministeriums und der US-Behörde für Krankheitskontrolle und Prävention (Centers for Disease Control an Prevention, CDC). In dem nahe zur Grenze des Kongo gelegenen Distrikt soll nun möglichst zeitnah eine Quarantänestationen zur Unterbringung der Patienten eingerichtet werden.
Infektionsweg bislang unklar
Auf welchem Wege sich die Personen in Uganda mit dem Erreger infiziert haben, konnte die WHO bislang nicht eindeutig bestimmen, doch standen offenbar 18 der 20 erkrankten Patienten in Verbindungen mit der selben Familie. Wie bei allen bisherigen Ebola-Ausbrüchen bleibt jedoch die Frage offen, in welchem natürlichen Reservoirwirt die Erreger gediehen, bevor sie auf den Menschen übersprangen. Zuletzt standen hier Fledermäuse unter Verdacht, die auch anderen gefährlichen Viren als Reservoire dienen. Hat sich der erste Mensch infiziert, verläuft die weitere Ausbreitung oft rasend schnell, denn die Erreger werden mit den ausgeschiedenen Körperflüssigkeiten und dem Blut auf Mitmenschen übertragen (Kontaktinfektion beziehungsweise Schmierinfektion). Bei mangelnder Hygiene im Umgang mit den Patienten ist ein Ansteckung mit Ebola äußerst wahrscheinlich.
Tödliche Folgen der Ebola-Infektion
Eine Ebola-Infektion äußert sich in der Regel nach einer durchschnittlichen Inkubationszeit von zehn Tagen (maximal drei Wochen). Sie beginnt mit eher unspezifischen, grippeähnlichen Symptomen, wie Schwächegefühl, Kopfschmerzen, Muskel- und Gliederschmerzen. Anschließend setzt das sogenannte hämorrhagische Fieber ein. Es folgen Funktionsstörungen der Leber und Nieren, innere Blutungen, Gewebeeinblutungen und Durchfall mit blutigem Stuhlgang. Auch das Urin enthält oft größere Mengen Blut. Schließlich beginnen die Patienten aus der Haut und den Schleimhäuten zu Bluten, die Blutgefäße werden in wachsendem Maße zerstört und es folgen Schockzustände und Kreislaufzusammenbrüche. Begleitet wird die Erkrankung von Lähmungserscheinungen und Krämpfen, sowie anhaltender Übelkeit und Erbrechen. Die Patienten sterben meist an den Folgen der inneren Blutungen und des massiven Flüssigkeitsverlustes. Eine erfolgreiche Behandlung ist bis heute nicht möglich. Die Mediziner können lediglich versuchen den Flüssigkeitsverlust auszugleichen und eine weitere Ausbreitung der Infektionen zu vermeiden.
Ausbrüche von Ebola in afrikanischen Staaten
Die tödliche Wirkung der Ebolaviren auf den Menschen macht Ebola einerseits zu einer der gefährlichsten Krankheiten weltweit, hat allerdings auch zur Folge, dass sich die Infektion bislang nicht über größere Distanzen ausbreiten konnten. Denn infizierte Personen überleben meist schlichtweg nicht lange genug. Allerdings hatten einige afrikanische Länder südlich der Sahara in den vergangenen Jahrzehnten wiederholt mit Ebola-Ausbrüchen zu kämpfen. Hier sind zum Beispiel Gabun oder auch die Republik Kongo zu nennen. In Uganda erfolgte der bislang schwerste Ausbruch im Jahr 2000 mit 425 Infektionen und 224 Todesfällen. Auch im Jahr 2007 verzeichnete Uganda einen Ausbruch mit 121 Infektionen und 35 Todesfällen.
Ebola in Zukunft heilbar?
Im August des vergangenen Jahres berichteten erstmals zwei unabhängige Forscherteams in dem Fachmagazin „Nature“, dass Ebola in Zukunft heilbar sei. In einer der vorgestellten Studie erläuterten die Forscher um James Cunningham von der Harvard Medical School in Boston, dass durch die Ausschaltung eines speziellen Proteins ( NPC1) ein Schutz vor Ebola aufgebaut werden kann. Die Wissenschaftler blockierten das Protein mit Hilfe eines neu entwickelten Wirkstoffs, woraufhin die Zellen zuverlässig vor einer Infektion mit dem Ebolavirus geschützt waren. In einer kürzlich im Fachjournals „Proceedings of the National Academy of Sciences“ (PNAS) vorgestellten Studie hatten US-Wissenschaftler außerdem gezeigt, dass Rhesusaffen, die kurze Zeit nach dem Kontakt mit den Ebolaviren Antikörper gegen Ebola injiziert bekamen, überhaupt nicht oder nur sehr leicht an Ebola erkrankten. Sämtliche bisherigen Behandlungsansätze befinden sich derzeit jedoch noch in der Forschungsphase und müssen sich erst bewähren. (fp)
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