200 Menschen infiziert, 15 Todesopfer zu beklagen: Haben weitere Arzneimittel die Meningitis-Welle ausgelöst?
16.10.2012
Wie die US-Behörden mitteilten, sei die Meningitis-Welle mit bislang insgesamt 15 Todesopfern nicht nur durch ein Pilz-kontaminiertes Arzneimittel verursacht worden. Vielmehr sollen zwei weitere Medikamente unter dem Verdacht stehen, ebenfalls für die Hirnhautentzündungen verantwortlich zu sein.
Zwei weitere Mittel als ursächlich identifiziert
Nach Informationen der USA Behörden sollen möglicherweise zwei weitere Arzneien für die Infektionswelle von Patienten in den USA verantwortlich sein. „Wir haben zwei weitere mögliche Medikamente als ursächlich identifiziert“, so ein Sprecher der Arznei- und Lebensmittelaufsicht FDA am Montag. „Zwei Patienten sind während einer Herzoperation an einer Hirnhautentzündung erkrankt“. Die Infizierung fand nach der Injektion eines Mittels zur Muskellähmung statt, so die FDA.
Mittel stammen von dem gleichen Pharmahersteller
Ein weitere Patient sei zudem nach der Gabe von Steroiden, die ebenfalls intravenös verabreicht wurden, an einer Meningitis erkrankt. Auffällig dabei ist, dass beide Arzneien ebenfalls von des pharmazeutischen Herstellers NECC stammt. Dennoch betonte der FDA-Behördensprecher, dass zu diesem Zeitpunkt kein direkter Kontext zwischen den verabreichten Injektionen und der Meningitis bestätigt werden können.
15 Todesopfer bislang zu beklagen
„Derzeit laufen die Untersuchungen auf Hochtouren“, teilte die FDA mit. Bis zum heutigen Zeitpunkt sind in den USA in Verbindung mit kontaminierten Steroid-Injektionen über 200 Patienten an einer Hirnhautentzündung erkrankt. Mindestens 15 Menschen verstarben an der Meningitis.
Die mit dem Pilz verseuchten Medikamente wurden von der Pharmafirma NECC in Massachusetts produziert. Nach Bekanntwerden der Meningitis-Welle rief der Konzern alle Dosen des Mittels zurück. Darüber hinaus wurde die gesamte Produktion eingestellt und die Lizenz zurück gegeben.
Die Symptome einer Meningitis ähneln im Anfangsstadium einer viralen Grippe. Die Patienten leiden unter Kopfschmerzen, Gliederschmerzen und später an steifen Nacken, Fieber und schweren Erschöpfungszuständen. Eine Hirnhautentzündung betrifft die Hirn- und Rückenmarkshäute sowie die Hüllen des zentralen Nervensystems. Die Infektionskrankheit kann durch Viren, Bakterien, Pilzen und anderen Mikroorganismen verursacht werden. Grundsätzlich ist die Erkrankung lebensbedrohlich. Die betroffenen Patienten in den USA erhalten derzeit eine intravenöse Therapie, die gegen den Erreger vorgeht. (sb)
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