Vermehrt Hepatitis-A-Infektionen auf der Ostseeinsel Rügen
13.02.2013
Auf Rügen sind in den vergangenen beiden Monaten vermehrt Menschen an ansteckender Gelbsucht erkrankt, berichtet der Landkreises Vorpommern-Rügen in einer aktuellen Presseerklärung. Um eine Ausbreitung der Hepatitis-A-Erkrankungen zu vermeiden, wurden die Betroffenen isoliert und „umfangreiche Impfungen (sogenannte Riegelungsimpfungen) bei den engen Kontaktpersonen der Erkrankten durchgeführt“, so die offizielle Mitteilung.
Seit Dezember vergangenen Jahres erkrankten laut Angaben des Landkreises Vorpommern-Rügen auf der Ostseeinsel mindestens neun Menschen an Gelbsucht (Hepatitis A). Amtsarzt Jörg Heusler erklärte, dass die Erkrankten isoliert und bislang rund 300 enge Kontaktpersonen vorbeugend gegen das ansteckende Hepatitis-A-Virus geimpft wurden. Zudem seien umfangreiche Informationsmaterialien verteilt worden. „In jedem Einzelfall hat der Fachdienst Gesundheit sofort nach Bekanntwerden der Erkrankung Kontakt zu den Erkrankten, deren Familien beziehungsweise zu den Einrichtungen, die sie besuchen, aufgenommen“, berichtet der Landkreis Vorpommern-Rügen.
Neun Gelbsucht-Fälle auf Rügen seit Dezember
Im Dezember wurde die erste Hepatitis-A-Infektion bei einem Kind festgestellt, dass „die Kindertagesstätte in Bergen besucht“, so die Mitteilung der Behörden. Seither seien weitere Gelbsucht-Fälle „in Familien, Schulen und Wohnheimen in den Orten Bergen, Patzig, Sassnitz und Prora aufgetreten.“ Sämtliche Infektionen konnten laut Angaben des Landkreises Vorpommern-Rügen mit dem ersten erkrankten Kind in Verbindung gebracht werden. Bislang wurden circa 500 enge Kontaktpersonen ermittelt, von den knapp 300 eine Impfungen erhalten haben. Doch „mit jedem neuen Erkrankungsfall erhöht die Anzahl der engen Kontaktpersonen weiter“ und das Risiko einer Ausbreitung der Hepatitis-A-Infektionen steigt, berichtet der Landkreis.
Hepatitis-A-Impfungen für Kontaktpersonen
Daher habe „der Fachdienst Gesundheit in Abstimmung mit dem Landesamt für Gesundheit und Soziales und der Kassenärztlichen Vereinigung um Unterstützung der in Niederlassung tätigen Ärztinnen und Ärzte gebeten.“ Sämtlichen engen Kontaktpersonen werde eine Hepatitis A-Impfung angeboten, wobei bereits nach zwei Wochen bei circa 95 Prozent der Geimpften ein Impfschutz bestehe. Darüber hinaus seien „spezielle Hygienemaßnahmen in den betreffenden Gemeinschaftseinrichtungen und den Haushalten Erkrankter erforderlich.“ Den Kontaktpersonen rät der Landkreis, dringend ihren Haus- oder Kinderarzt aufzusuchen. Gleiches gelte beim Auftreten der typischen Gelbsucht-Symptome.
Symptome einer Gelbsucht-Erkrankung
Hepatitis-A-Infektionen verursachen eine Leberentzündung, die sich „nach einer Inkubationszeit von zwei bis sieben Wochen zunächst durch allgemeine Symptome wie Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Druckgefühl im Oberbauch, Fieber und gelegentlich Durchfall bemerkbar“ macht, warnt der Landkreis Vorpommern-Rügen. Auch erhöhte Leberwerte können auf eine Hepatitis-A-Erkrankung hinweisen. Zudem ist im weiteren Verlauf „die für den Namen der Krankheit ausschlaggebende gelbe Färbung der Augen und der Haut“ zu beobachten, so die Mitteilung der Behörden. Im Kindesalter verlaufe die Erkrankung meist milder als in späteren Jahren, häufig auch völlig symptomlos und heile bei einem Großteil der Betroffenen folgenlos ab. Die erkrankten Kinder seien „bereits zwei Wochen vor Auftreten der ersten Symptome bis eine Woche nach Auftreten der Gelbfärbung ansteckungsfähig.“ (fp)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.