Das Symptom Appetitlosigkeit begleitet viele Erkrankungen, vor allem im Magen-Darm-Bereich, kommt häufig zu Beginn einer Krankheit vor und ist auch in Verbindung mit psychischen Problemen anzutreffen. Zusammen mit einer Krankheit ist Inappetenz (Appetitlosigkeit) nur für begrenzte Zeit vorhanden, der Appetit kehrt meist von alleine zurück, sobald die Patienten gesunden. Fast jede Erkrankung im menschlichen Körper kann zu einem fehlendem Appetit führen.
Da regelmäßiges Verlangen nach Nahrung ein Zeichen für Gesundheit ist, sollte Appetitlosigkeit, die über einen längeren Zeitraum und ohne erkennbare Ursache eintritt, unbedingt ärztlich abgeklärt werden. Dafür sind eine gründliche Anamnese, eine körperliche Untersuchung, ein Kontrolle des Blutbildes und eventuell weitere Diagnoseverfahren notwendig.
Inhaltsverzeichnis
Appetit von vielen Mechanismen gesteuert
Zahlreiche Mechanismen im Körper regeln Appetit und Sättigung, damit der Organismus stets mit genügend Nahrung versorgt wird. Das Zentrum für Hunger und Sättigung befindet sich im Zwischenhirn. Dort werden eingehende Signale gesammelt, geprüft und anschließend verarbeitet. Normalerweise isst ein gesunder Mensch genau die Menge, die er braucht, ohne auf Kalorientabellen und Gewicht achten zu müssen.
Die Nahrung gelangt in den Verdauungskanal. Dort ansässige Sensoren melden den Sättigungsreiz ans Gehirn weiter. Auch werden verschiedene Hormone ausgeschüttet, die im Blut transportiert, dem Zwischenhirn einen Sättigungszustand mitteilen.
Die Nahrung wird im Verdauungskanal zerlegt und die Konzentration der einzelnen Bestandteile im Blut gemessen. Hier erzeugt eine bestimmte Menge wiederum einen Sättigungsgrad. Der Blutzucker ist ein äußerst wichtiger Gradmesser. Er regt die Bauchspeicheldrüse dazu an, Insulin auszuschütten, wodurch eine Sättigung eintritt. Das Insulin wiederum regt das Hungerzentrum dazu an, die Abgabe von Hungerstoffen zu vermindern.
Biorhythmus – Auswirkungen auf den Appetit
Unser Biorhythmus hat erhebliche Auswirkungen auf unseren Appetit. Jeden Tag um dieselbe Zeit Mittag zu essen, erzeugt bei ausbleibender Nahrungsaufnahme sofort Magen knurren und Hunger. Um sich auf andere Essensrhythmen einstellen zu können, benötigt der Körper seine Zeit.
Soziales Umfeld beeinflusst den Appetit
Wer isst schon gern ohne andere Menschen. Bei einem geselligen Beisammensein im Kreise der Familie oder mit Freunden schmeckt das Essen den meisten Menschen deutlich so besser. Dies macht sich vor allem bei Älteren bemerkbar, die plötzlich alleine sind oder durch einen Umzug ins Altenheim ihre gewohnte Umgebung verlassen müssen. Im Alter sinkt aus physiologischen Gründen der Appetit und kommt noch eine Änderung der Lebensgewohnheiten hinzu, führt dies oft zu einer ausgeprägten Appetitlosigkeit.
Appetitlosigkeit bei Kindern
Normalerweise richtet sich der Appetit von Kindern nach deren Energiebedarf. Dieser ändert sich immer wieder, demnach ist das Verlangen nach Nahrung auch nicht immer dasselbe. Um genau festzustellen, ob ein Kind tatsächlich keinen Hunger hat, oder ob nur zwischen den Hauptmahlzeiten zu viel Süßes gegessen beziehungsweise zu viel Saft oder Milch getrunken wurde, so dass der Appetit am Tisch zu wünschen übrig lässt, ist die Gesamtsituation der Nahrungsaufnahme genau zu analysieren. Plötzlich eintretender Appetitmangel mit oder ohne Begleitsymptomatik sollte auf alle Fälle beobachtet werden. Kommt bei länger bestehender Appetitlosigkeit auch noch Gewichtsabnahme hinzu, ist eine ärztliche Abklärung nötig.
Im Leben von Kindern Kinder ändern sich immer wieder die Essensgewohnheiten. Phasen mit viel oder wenig Appetit wechseln sich ab. Nach längeren Phasen mit geringem Appetit treten oft Zeiten ein, in denen ein Kind am liebsten den ganzen Tag über essen möchte.
Setzt die Appetitlosigkeit sehr plötzlich ein, kann dies auf eine beginnende Erkrankung hindeuten. Im Rahmen einer Kinderkrankheit, einer Erkältung oder eines grippalen Infektes leiden Kinder häufig zuerst, bevor andere Symptome zum Vorschein kommen, unter mangelndem Appetit. Hier steht ausreichende Flüssigkeitszufuhr im Vordergrund. Meist kommt der Appetit wieder von selbst zurück. Länger andauernde Erkrankungen oder nicht richtig auskurierte Krankheiten können auch zu anhaltender Appetitlosigkeit, meist in Verbindung mit Gewichtsabnahme, führen. Hier ist unbedingt ein Arzt zu Rate zu ziehen. Magen-Darm-Erkrankungen, wie Durchfall oder Verstopfung, gehen nahezu immer mit Appetitlosigkeit einher. Ebenso leidet bei einer Anämie (Blutarmut) die Lust aufs Essen.
Auch belastende Ereignisse können für Kinder der Anlass sein, keine Lust mehr auf Essen zu haben. Streit in der Familie, mit Freunden, Probleme in der Schule oder irgendwelche Ängste können zu plötzlicher Appetitlosigkeit führen.
Entsteht aus dem Mangel an Appetit eine richtige Nahrungsverweigerung, so stellt dies ein ernstzunehmendes Problem dar. Die Kinder verlieren meist sehr schnell an Gewicht, wobei die körperliche Leistungsfähigkeit lange, trotz fehlender Nahrung, erhalten bleibt. Ein Verdacht auf Magersucht (Anorexia nervosa) gehört unbedingt in die Hand eines Arztes beziehungsweise eines erfahrenen Therapeuten.
Auch Schilddrüsenprobleme können Ursache der Appetitlosigkeit sein, wobei heute immer häufiger bereits Kinder unter entsprechenden Problemen leiden. Begleitet wird der Appetitmangel bei einer Schilddrüsenerkrankung oft von allgemeiner Müdigkeit und Lustlosigkeit. Hier bringt eine Blutuntersuchung Klarheit.
Generell sollte bei Kindern mit Appetitlosigkeit deren Essverhalten überprüft werden. Wie sehen die Zwischenmahlzeiten aus, isst das Kind zu viel Süßigkeiten, trinkt es zu viel Säfte oder Limonade anstatt von Wasser? Denn kalorienreiche Zwischenmahlzeiten, Milch und süße Säfte vermindern auch den Appetit auf die Hauptmahlzeiten.
Häufige Ursachen für Appetitlosigkeit
Am häufigsten tritt Appetitlosigkeit zusammen mit Magen-Darm-Erkrankungen auf. Dazu gehören akute Infekte, wie die Gastroenteritiden (Entzündungen in Magen und Darm), ausgelöst durch Viren oder Bakterien, die mit Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen einhergehen können. Teilweise werden diese Erkrankungen auch von Fieber und Gliederschmerzen begleitet.
Lebensmittelvergiftungen, zum Beispiel durch Salmonellen, haben eine ähnliche Symptomatik, wie die Magen-Darm-Erkrankungen. Eine Gastritis (Magenschleimhautentzündung) nimmt den Betroffenen durch die Schmerzen und die Übelkeit meist auch die Lust am Essen. In der Regel werden hier nur noch bestimmte Speisen vertragen, die leichter verdaulich sind und den Verdauungsapparat wenig belasten. Bei einer Appendizitis (Blinddarmentzündung) sind häufig die Symptome nicht eindeutig, jedoch fällt nahezu immer die Appetitlosigkeit auf.
Bei Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüren, Reizmagen, Reizdarm, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, wie zum Beispiel der Laktoseintoleranz (Milchzuckerunverträglichkeit) oder der Zöliakie (Glutenunvertrräglichkeit) fällt zusammen mit anderen Symptomen häufig der mangelnde Appetit auf. Ebenso kann ein fehlender oder verminderter Appetit durch kanzeröse Geschehen (Krebserkrankungen) in Magen und/oder Darm entstehen.
Patienten, die von den chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, wie Colitis ulcerosa und Morbus Crohn betroffen sind, können von Zeit zu Zeit unter Appetitmangel leiden. Bei Morbus Crohn stehen wässrige, teilweise schleimige Durchfälle und Bauchschmerzen im Vordergrund. Colitis ulcerosa tritt vor allem schubweise auf. Dabei entstehen Bauchkrämpfe, teilweise blutige Durchfälle mit einer Häufigkeit von bis zu vierzig Mal am Tag.
Bei einer Hepatitis (Leberentzündung) gehören zu den sogenannten Leitsymptomen Appetitlosigkeit, Übelkeit und allgemeines Unwohlsein, wie bei einer „normalen“ Grippe. Bei Gallenblasen- oder Bauchspeicheldrüsenerkrankungen leiden die Patienten ebenso unter fehlendem Hungergefühl.
Weitere Erkrankungen
Bei akuten Infekten leiden die meisten Patienten unter mangelndem Appetit. Dies ist jedoch völlig normal. Das Hungergefühl stellt sich meist von alleine wieder ein. Wichtiger ist in diesem Falle, genügend Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Auch bei Kinderkrankheiten, wie zum Beispiel Windpocken, Mumps oder Masern hat das Kind meistens, zumindest zu Beginn der Erkrankung, keine Lust, etwas zu essen. Des weiteren kann Diabetes ebenso der Grund für Appetitlosigkeit sein, wie Erkrankungen des Herzens, der Schilddrüse, der Niere und der Nebenschilddrüse. Personen, die aufgrund einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz) ein Digitalispräparat einnehmen müssen, können ebenfalls mitunter von Nebenwirkungen, wie zum Beispiel der Appetitlosigkeit betroffen sein.
Bei Krebserkrankungen tritt meist im fortgeschrittenen Stadium Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust auf. Während der Behandlung mit Chemo- und/oder Strahlentherapie leiden die meisten Patienten unter Inappetenz, vor allem durch den Einsatz der Zytostatika und der damit verbundenen Übelkeit.
Appetitlosigkeit im Alter
Mit fortgeschrittenem Lebensalter nimmt häufig auch das Hungergefühl ab. Generell ist eine Änderung des Appetitverhaltens im Alter normal. Jedoch muss hier differenziert werden. Nimmt die Lust auf Nahrungsaufnahme immer mehr ab und verlieren die Betroffenen auch noch an Körpergewicht muss der Sache auf den Grund gegangen werden.
Appetitlosigkeit ist im höheren Alter die Hauptursache für Mangelernährung. Das Hungergefühl im Alter lässt nach, das Essen bereitet keinen Genuss mehr, auch das Geruchsempfinden verändert sich. Zudem verlängert sich die Magenpassagezeit, sodass die Senioren schneller satt sind und auch nicht so schnell wieder Hunger verspüren. Oft trinken ältere Menschen zu wenig, was zu Verstopfungen führen kann. Diese sind ein weiterer Grund für Appetitlosigkeit.
Neben den physiologischen Vorgängen im Alter kommen noch eventuell Einsamkeit, Trauer und fehlende Bewegung an der frischen Luft hinzu. Erkrankungen und bestimmte Medikamente beeinträchtigen den Appetit zusätzlich. Um kraftvoll das Leben im Alter meistern zu können, ist eine gesunde, ausgewogene Kost wichtig. Geschmacks- und appetitanregende Mittel können den Senioren helfen, um wieder mehr Lust aufs Essen zu bekommen. In vielen Fällen ist bei den Senioren der Einsatz einer hochkalorischen Trinknahrung nötig, damit keine Mangelernährung entsteht.
Psychische Ursachen für Appetitlosigkeit
Psychische Probleme können zu vergrößertem, aber auch zu vermindertem Appetit bis hin zur Appetitlosigkeit führen. Die Ursachen sind vielfältig. Der Verlust eines Partners oder Familienangehörigen, Trennung vom Partner, Liebeskummer, schulische Probleme, Stress bis hin zur Depression – all dies kann zur Inappetenz führen. Der Ausprägungsgrad ist hier sehr unterschiedlich. Dieser reicht von leichtem Appetitmangel bis zur absoluten Nahrungsverweigerung, wie sie von der Magersucht (Anorexia nervosa) bekannt ist. Daraus folgend kann akutes Untergewicht entstehen.
Lebensabschnitte – Appetitlosigkeit
Die Pubertät, ein Wechselbad der Gefühle zwischen „Himmel hoch jauchzend“ und „zu Tode betrübt“, kann mitunter dass Essverhalten erheblich beeinflussen. Das Gefühl, weder Erwachsener noch Kind zu sein, wird häufig begleitet von vorübergehender Appetitlosigkeit. Hinzu kommen noch die Hormonschwankungen, denen die Jugendlichen einmal weniger und dann wieder mehr ausgesetzt sind. Die Haut blüht, Betroffene möchten nur noch heulen und ziehen sich zurück. Dabei kann sich übertriebenes Hungergefühl aber auch Appetitlosigkeit einstellen. Hält die Inappetenz über einen längeren Zeitraum an und kommt noch Gewichtsabnahme hinzu, ist ein Arztbesuch von Nöten. Gerade in der Pubertät benötigen die Jugendlichen eine ausgewogene und gesunde Kost. Das Wachstum fordert seinen Tribut und die Belastung in der heutigen Zeit sollte nicht unterschätzt werden.
Ein anderer Lebensabschnitt, der unter Umständen mit Appetitlosigkeit einhergeht, ist die Schwangerschaft. Auch hier können zwei Extreme stattfinden. Sogenannte Essattacken oder aber mangelnder Appetit, meist bedingt durch Übelkeit und/oder Erbrechen. Die Appetitlosigkeit und die damit verbundene mangelnde Ernährung muss beobachtet werden. Verliert die Frau zu sehr an Gewicht ist im schlimmsten Fall eine künstliche Ernährung nötig.
Schichtarbeit und Jetlag beeinflussen die körperlichen Rhythmen. Der Biorhythmus des Menschen gerät aus dem Takt. Dies führt zu Kopfschmerzen, Schlafstörungen und Konzentrationsstörungen. Die häufig eintretende Übelkeit ist meist auch mit Appetitlosigkeit gekoppelt.
Alkohol und Drogen
Menschen, die Drogen konsumieren leiden häufig an Übelkeit, verbunden mit Appetitlosigkeit, sind ständig müde, haben Schlafstörungen, ein erhöhtes Aggressionspotential, sind leicht erregbar und/oder gleichgültig. Übermäßiger Alkoholkonsum geht oft mit Völlegefühl im Oberbauch, Leistungsabfall und ausgeprägter Inappetenz einher.
Diagnose der Appetitlosigkeit
Um zu einer richtigen Diagnose zu kommen, wird zuerst eine ausführliche Anamnese durchgeführt. Dabei wird abgefragt, wie lange die Appetitlosigkeit schon besteht, ob es einen Auslöser für den fehlenden Appetit gibt, wie viel Gewicht der Patient schon verloren hat, welche Vorerkrankungen bestehen, ob neben der Inappetenz noch andere Beschwerden vorhanden sind und welche Medikamente der Patient gerade einnimmt. Darauf folgt eine körperliche Untersuchung, je nach Verdacht ein EKG, eine Sonographie (Ultraschalluntersuchung) sowie Stuhl-, Urin – und Blutuntersuchungen.
Behandlungsmöglichkeiten der Naturheilkunde
Bei jeder Behandlung steht die Ursache im Vordergrund. So sollte bei psychischen Problemen eventuell die Hilfe eines Psychotherapeuten in Anspruch genommen werden.
Bei massiver Inappetenz, wie es zum Beispiel häufig bei Krebserkrankungen der Fall ist, wird eventuell Cyproheptadin (Serotonin- und Histaminrezeptorantagonist) eingesetzt. Ansonsten kommen meist nach der Ursachenbehandlung verschiedene Heilpflanzen zum Einsatz. Die darin enthaltenen Bitterstoffe, die die Magensäfte zum „Fließen“ bringen, und damit die Verdauung anregen sollen, werden in Form von Urtinkturen, Tinkturen oder Teemischungen verabreicht.
Vor den Mahlzeiten getrunkenes Ingwerwasser stärkt den Appetit. Ingwer wärmt den Magen, und regt, nach indischer Lehre, das Verdauungsfeuer an. Hildegard von Bingen empfiehlt an dieser Stelle das Kauen von Galgantpresslingen, die ebenso, wie der Ingwer, für ein warmes Bauchgefühl sorgen und somit anregend wirken.
Löwenzahn, Tausendgüldenkraut und Wermutkraut werden bei Verdauungsproblemen eingesetzt und helfen somit auch, um dem Appetit etwas auf die Sprünge zu helfen. Alles, was bitter ist, wirkt sich positiv auf die Verdauungssäfte aus. So ist auch der Verzehr von bitteren Salaten als Vorspeise ein guter Anfang für ein genussvolles Essen.
In der Naturheilkunde gibt es gute Mischtinkturen, die zur Appetitsteigerung zum Einsatz kommen. Auch pulverisierte Bitterkräuter, vor dem Essen langsam im Mund eingespeichelt, regen auf sanfte Art und Weise den Appetit an, vor allem dadurch, dass die Bitterstoffe direkt von der Mundschleimhaut aufgenommen werden.
In der Schüssler Salze Therapie werden häufig die Salze Nr. 8 Natrium chloratum, Nr. 3 Ferrum phosphoricum, Nr. 11 Silicea, Nr. 22 Calcium carbonicum, und Nr. 5 Kalium phosphoricum verordnet.
Die Homöopathie hat hier auch verschiedene Helferlein parat. So sind Natrium muriaticum, China, Chamomilla , Acidum phosphoricum, Ignatia und Natrium muriaticum einige der vielen Mittel, die bei Appetitlosigkeit eingenommen werden können. China, zum Beispiel wird gerne verabreicht, wenn ein Patient nach längerer Krankheit nichts mehr essen möchte. Chamomilla wird gerne bei Appetitlosigkeit in Verbindung mit Innerer Unruhe oder Nervosität gegeben. Stehen Kummer und Sorgen im Vordergrund, so ist Ignatia das Mittel der Wahl.
Ätherische Öle können sich durch ihr Einwirken über den Geruchssinn sehr positiv auf das Hungerzentrum auswirken. Ein paar Tropfen von Anis, Bergamotte, Ingwer, Koriander, Kümmel, Origanum, Salbei oder Zitrone in der Duftlampe, reichern die Luft mit einem appetitanregendem Duft an.
Allgemeine Tipps
Wer unter Appetitlosigkeit leidet, sollte immer essen, wenn er Lust dazu hat, und dann vor allem das, was ihm gerade schmeckt. Dies ist natürlich keine Dauerlösung, vor allem, wenn dabei nur ungesunde Nahrungsmittel verzehrt werden.
Ingwerwasser kann über den ganzen Tag verteilt, getrunken werden, um den Appetit anzuregen. Auch ein Gläschen Grapefruitsaft wirkt durch seine Bitterstoffe anregend auf die Geschmacksnerven.
Eine ansprechende, ruhige Umgebung und ein liebevoll zubereitetes Essen und genügend Zeit sind die Voraussetzung für einen gesunden Appetit. Menschen, die alleine sind und deshalb keine Lust haben zu essen, können sich mit Freunden oder Bekannten zusammentun und gemeinsam etwas Leckeres zubereiten und dies anschließend in netter, fröhlicher Runde miteinander genießen. Bewegung an der frischen Luft trägt zu einem gesteigerten Appetit bei. Süße Getränke sollten gemieden und anstatt dessen genügend Wasser ohne Kohlensäure getrunken werden.
Appetitlosigkeit ist ein ernst zu nehmendes Symptom. Vor allem, wenn dies über länger Zeit anhält und noch zusätzlich mit einer Gewichtsabnahme einhergeht. Hungergefühl und die Lust, etwas zu essen, sind wichtig und lebenserhaltend. Ein gutes Essen, das so richtig schmeckt ist ein Stück Lebensqualität. (sw)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Lieselotte Hartmann: Beratungskompetenz Magen und Darm in der Apotheke, Springer, 2012
- Jürgen Stein; Till Wehrmann: Funktionsdiagnostik in der Gastroenterologie: Medizinische Standards, Springer, 2006
- Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e. V.: www.kinderaerzte-im-netz.de (Abruf: 27.07.2019), Appetitlosigkeit
- Regine Brand: Magersucht: Ursachen, Hintergründe und Therapieansätze für Anorexia Nervosa anhand von Fallbeispielen, Diplomica Verlag, 2010
- Kirsten Khaschei: Magen und Darm: Beschwerden heilen, lindern, vermeiden, Stiftung Warentest, 2013
- Jutta Hübner: Diagnose Krebs ... was mir jetzt hilft: komplementäre Therapien sinnvoll nutzen, Schattauer, 2011
- Francesco Landi; Anna Picca; Riccardo Calvani; Emanuele Marzetti: "Anorexia of Aging: Assessment and Management", in: Clinics in Geriatric Medicine, Volume 33 Issure 3, 2017, NCBI
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.