Chinesische Medizin zeigt Erfolge bei stressbedingten Erkrankungen
26.02.2013
Ein Blick in den aktuellen Stressreport macht deutlich, dass Arbeitnehmer stark unter psychischem Druck stehen. Doch damit nicht genug: Auch die Krankheitstage aufgrund von Burnout-Syndromen stiegen Krankenkassen zufolge innerhalb von acht Jahren um das 18-fache. Dabei trifft es aber nicht nur Manager, sondern auch Arbeitnehmer ohne Führungsverantwortung und mitunter sogar schon Kinder. Wer dem Gefühl des „Ausgebrannt-Seins" und der völligen emotionalen Erschöpfung entkommen will, sucht oftmals Hilfe in psychischen Einrichtungen. Dabei gehören beim Burnout psychische und körperliche Ursachen zusammen – so zumindest sieht es die Chinesische Medizin, die ihren traditionell ganzheitlichen Therapieansatz auch in der Behandlung von Erschöpfungszuständen umsetzt.
Zum Gefühl, dem Alltag immer weniger gewachsen zu sein, gesellen sich beim Burnout nämlich auch körperliche Symptome wie Schmerzen, Verspannungen, Schlaflosigkeit und übermäßig oft auftretende Infekte. „Deshalb lösen wir zu Beginn der Behandlung Energieblockaden, die sich häufig durch Rückenschmerzen oder Nackenverspannungen sowie Schlaflosigkeit äußern, durch spezielle Massageformen wie Tuina oder Shiatsu wieder auf. Zudem versetzt die chinesische Medizin den Körper wieder in die Lage, Infekte selbst abzuwehren“, beschreibt Dr. Christian Schmincke, Allgemeinmediziner und Leiter der auf chinesische Medizin spezialisierten Klinik am Steigerwald. Oft wirkt sich allein die körperliche Genesung schon positiv auf das psychische Empfinden Betroffener aus. Für TCM-Ärzte ist nämlich die Behandlung des Patienten als psychosomatische Ganzheit eine Selbstverständlichkeit. Alle chinesischen Methoden wirken immer auf Körper und Psyche. Aus Sicht der chinesischen Medizin beginnt Burnout im Bauch, dem Mitteorgan des Körpers. Dieses verarbeitet nicht nur Nahrung, sondern auch Gefühle und soziale Herausforderungen. „Wir stellen nach ausführlicher Anamnese bei Burnout-Betroffenen fast immer eine Überforderung der Sortierfunktion des Mitteorgans fest“, verdeutlicht Dr. Schmincke. Chinesische Arzneien, die Patienten als Abkochung zu sich nehmen, stärken den Organismus, damit sie den vitalen Rhythmus von Verausgabung und Erholung wieder leben können.
Darüber hinaus geben TCM-Experten aber auch Hilfestellungen bezüglich der Lebensführung. „Viele Patienten stehen vor der Therapie noch unter Dauerstress. Den Satz: ‘Ich habe zwei Wochen Zeit, machen Sie mich wieder gesund‘, hören wir bei Betroffenen oft“, verdeutlicht Dr. Schmincke die Stressspirale, in der Patienten stecken. Durch das Einbetten der Gespräche in ein umfassendes Therapiekonzept, gelingt es, solche hohen Erwartungen, die zusätzlich die Abgrenzungsfähigkeit verschlechtern und nur wenig Raum für Erholung lassen, zu minimieren. Zur 5-Säulen-Therapie zählen neben chinesischen Arzneien auch Akupunktur und Moxibustion, sanfte Körpertherapien, Qi Gong und vegetarische Kost. (pm)
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