Plötzliche Hautrötung kann auf Borreliose hinweisen
04.04.2013
Wenn die Temperaturen nach dem Winter langsam steigen, werden auch die Zecken aktiv. Zwar war die Zahl der durch Zecken übertragenen Infektionskrankheiten im vergangen Jahr rückläufig, dennoch kommt es immer wieder zu Fällen von Borreliose und Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME), die lebensbedrohlich sein können.
Borreliose bei Kindern häufig mit kugelförmiger blau-roter Hautschwellung
Ein langer Winter mit bis zu minus 20 Grad kann Zecken nichts anhaben. Bereits bei plus fünf bis sechs Grad nimmt die Aktivität der Spinnentiere wieder zu. Dann suchen sie sich Wirtstiere für ihre Blutmahlzeit wie Igel, Füchse, Mäuse und andere Waldsäugetiere. Auch der Mensch wird von den kleinen Blutsaugern nicht verschont. Zwar ist ein Zeckenbiss zunächst nicht gefährlich, jedoch können die Tiere mit ihrem Speichel Borrelien übertragen, die Borreliose verursachen. Wird ein Zeckenbiss festgestellt, sollte die Zecke schnellst möglich entfernt werden, um das Risiko einer Infektion zu verringern. Treten Hautrötungen um die den Biss herum auf, ist unverzüglich ärztlicher Rat einzuholen. Typischerweise werden Antibiotika verschrieben.
Wie Curt Beil vom Berufsverband Deutscher Neurologen in Krefeld informiert, schwelle die Haut um die betroffene Stelle bei Kindern meist kugelförmig blau-rot an. In einigen Fällen würden jedoch weder eine Rötung noch eine Schwellung auftreten. Der Krankheitsverlauf sei dann schleichend und chronisch, so der Experte. Zu den Symptomen gehörten starke Schmerzen im Rücken und Bauch sowie in den Armen und Beinen. Es könne sogar zur Gesichtslähmung kommen. Auch geschwollene, schmerzende Gelenke könnten ein Hinweis auf Borreliose sein.
Zecken übertragen auch FSME
Zecken können neben Borreliose auch Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME) übertragen. Dabei handelt es sich um eine lebensbedrohliche Erkrankung, die Entzündungen im Gehirn sowie der Hirnhäute verursachen kann. In einigen Fällen zeigt sich kann die Infektion lediglich durch grippeartige Symptome wie Fieber. Im Gegensatz zu Borreliose ist eine Impfung gegen FSME möglich. Der ständigen Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch-Instituts (RKI) zufolgen wird die Impfung allen Personen empfohlen, die sich in der Zeit von April bis November in den Risikogebieten aufhalten und beruflich (Land- und Forstwirte) oder bei Freizeitaktivitäten (Joggen, Wandern) mit Zecken in Kontakt kommen könnten.
Körperbedeckende Kleidung zum Schutz vor Zecken
Wer sich viel im Freien aufhält, kann das Risiko eines Zeckenbisses mit wenigen Maßnahmen verringern. So reicht häufig körperbedeckende Kleidung aus, die enge Bündchen an den Hosenbeinen, Socken und Ärmeln hat. Zudem können die Socken über die Hose gezogen werden, so dass die Zecken keinen Zugang zur Haut haben. Nach einem Aufenthalt im Freien ist es ratsam, den ganzen Körper gründlich nach Zecken abzusuchen. Hat sich eine Zecke festgebissen, sollte sie möglichst schnell mit Hilfe einer Pinzette oder einer sogenannte Zeckenzange entfernt werden. Von vermeintlichen Hausmittel wie Klebstoff oder Öl zum Töten des Tieres rät die Zeckenexpertin Prof. Dr. Ute Mackenstedt ab. Auf diese Weise würde sich das Risiko einer Infektion nur erhöhen, da die Tiere ihren Mageninhalt in die Bissstelle entleeren und dabei vermehrt Bakterien und Viren abgeben. (sb)
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Bild: Tamara Hoffmann / pixelio.de
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